Schwachstellen / Sicherheitslücken / Datenlecks
Die Ursachen für Datenlecks sind neben menschlichen Fehlern bei der Eingabe, Freigabe und Speicherung von Daten vor allem Sicherheitslücken. Hierunter sind › Fehler in der Programmierung von Betriebssystemen oder Programmen zu verstehen. So kann es sich um Zero-Day-Exploits, kleinere Bugs, einzelne Funktionen betreffende Issues oder größere Leaks handeln. Diese Schwachstellen werden oft recht schnell von Hackern gefunden und nicht selten sofort ausgenutzt, indem diese Daten abgreifen oder Schadsoftware einschleusen und unter Umständen ganze Systeme lahm legen.

Aktuelle Sicherheitswarnungen
Folgende Schwachstellen der letzten Monate bedroh(t)en die Cybersicherheit.
Risikobewertung: 4 sehr hoch (Violet) – 3 hoch (Pink). – Erklärung von Fachbegriffen
01.04.2025
Chrome [Google] + Edge [Microsoft] : Umgehen von Sicherheitsvorkehrungen
CrushFTP : Umgehen der Authentisierung
Webkit [Apple] : Umgehen von Sicherheitsmechanismen
Azure [Microsoft] : Mehrere = Privilegieneskalation
docker : Privilegieneskalation
FreeType : Code-Ausführung
IBM App Connect Enterprise : Mehrere Schwachstellen
iOS + iPadOS [Apple] : Mehrere Schwachstellen
Linux Kernel : Mehrere Schwachstellen; Nicht näher beschriebener Angriff möglich
macOS [Apple] : Mehrere Schwachstellen
Oracle MySQL : Mehrere Schwachstellen
Rancher : Privilegieneskalation
Red Hat Enterprise Linux (Quarkus) : Mehrere Schwachstellen
Safari [Apple] : Mehrere Schwachstellen
vim : Denial-of-Service
X.Org X11 : Mehrere Schwachstellen; Code-Ausführung; Privilegieneskalation
X.Org X11 + Xming : Privilegieneskalation
Zabbix : Mehrere Schwachstellen
31.03.2025
vim : Denial-of-Service
Ansibley : Mehrere = Ausführen beliebigen Programmcodes
Eclipse Jetty : Mehrere = Denial-of-Service
Exim : SQL-Injection
http/2 Implementierungen : Denial-of-Service
IBM App Connect Enterprise : Mehrere = Code-Ausführung
IBM DB2 : Mehrere Schwachstellen; mehrere = Code-Ausführung
Ingress NGINX Controller für Kubernetes : Mehrere Schwachstellen
Kubernetes (kubelet) : Code-Ausführung
libxml2 : Mehrere Schwachstellen
Linux Kernel : Mehrere = Denial-of-Service; mehrere = Code-Ausführung
Ruby : Mehrere Schwachstellen
vim : Mehrere Schwachstellen; mehrere = Code-Ausführung + Denial-of-Service; Code-Ausführung, Denial-of-Service, Speicheränderung; Manipulation von Speicher; Umgehen von Sicherheitsvorkehrungen; Ausführen beliebigen Programmcodes mit Benutzerrechten; Nicht näher beschriebener Angriff möglich
28.03.2025
bluez : Code-Ausführung
CrushFTP : Umgehen der Authentifizierung
Firefox + Firefox ESR [Mozilla] : Umgehen von Sicherheitsvorkehrungen
Linux Kernel : Mehrere Schwachstellen; Code-Ausführung; mehrere = Denial-of-Service
macOS + iOS + iPadOS [Apple] : Mehrere Schwachstellen
Red Hat OpenShift Container Platform : Mehrere Schwachstellen
27.03.2025
Chrome [Google] : Umgehen von Sicherheitsvorkehrungen
AMD Prozessoren : Mehrere Schwachstellen
Apache Tomcat : Mehrere Schwachstellen; Manipulation von Dateien + Code-Ausführung + Offenlegung von Daten
Azure [Microsoft] : Mehrere Schwachstellen
Chrome [Google] + Edge [Microsoft] : Code-Ausführung
GitLab : Mehrere Schwachstellen
Intel i915 Graphics Driver für Linux : Privilegieneskalation
Intel Prozessoren : Mehrere Schwachstellen
Intel Prozessor (Xeon) : Mehrere Schwachstellen
libxml2 : Mehrere Schwachstellen; remote Code Execution
Linux Kernel : Mehrere Schwachstellen; Code-Ausführung; Privilegieneskalation
Node.js : Mehrere Schwachstellen
Oracle Java SE : Mehrere Schwachstellen
ProFTDP : Privilegieneskalation
Splunk Splunk Enterprise : Mehrere Schwachstellen
26.03.2025
Windows [Microsoft] : Mehrere Schwachstellen
FreeRDP : Mehrere Schwachstellen; mehrere = Nicht näher beschriebener Angriff möglich
Gitea : Umgehen von Sicherheitsvorkehrungen
Chrome [Google] + Edge [Microsoft] : Code-Ausführung
Linux Kernel : Mehrere Schwachstellen; mehrere = Code-Ausführung; Privilegieneskalation;
25.03.2025
Rsync : Mehrere Schwachstellen
Vercel Next.js : Umgehen von Sicherheitsvorkehrungen
24.03.2025
D-Link DSL-3788 Router : Code-Ausführungn
GNU Emacs : Code-Ausführung
Linux Kernel : Mehrere Schwachstellen
Mattermost : Mehrere Schwachstellen
PostgreSQL : SQL-Injection + Code-Ausführung
PyTorch : Mehrere Schwachstellen
Windows + Windows Server [Microsoft] : Mehrere Schwachstellen
X.Org X11 : Denial-of-Service
21.03.2025
Apache Camel + mehrere Red Hat Produkte : Mehrere Schwachstellen
Chrome [Google] : Code-Ausführung
libxml2 : Mehrere Schwachstellen; Denial-of-Service
Synology Replication Service : Code-Ausführung
20.03.2025
docker : Mehrere Schwachstellen
ESRI ArcGIS Portal : Umgehen von Sicherheitsvorkehrungen
ffmpeg : Mehrere Schwachstellen
IBM InfoSphere Information Server : Privilegieneskalation
Jenkins Plugins : Mehrere Schwachstellen
Linux Kernel : Mehrere Schwachstellen; mehrere = Denial-of-Service
PostgreSQL : Mehrere Schwachstellen; SQL Injection + Code-Ausführung
Red Hat Enterprise Linux (Advanced Cluster Management) : Mehrere Schwachstellen
Red Hat Enterprise Linux (Podman + Buildah) : Manipulation von Dateien
Red Hat Enterprise Linux + OpenShift (go-git) : Mehrere Schwachstellen
SAP : Mehrere Schwachstellen
Veem Backup & Replication : Code-Ausführung
19.03.2025
GitLab : Mehrere Schwachstellen
IBM AIX : Mehrere = Code-Ausführung
Kemp LoadMaster : Code-Ausführung
MongoDB : Code-Ausführung + Denial-of-Service
PostgreSQL JDBC Driver : Code-Ausführung
Synology DiskStation Manager : Mehrere Schwachstellen
18.03.2025
Golang Go : Mehrere Schwachstellen
IBM QRadar SIEM (Log Source Management App) : Mehrere Schwachstellen
OpenSSH : Mehrere Schwachstellen
Red Hat Enterprise Linux (python-setuptools) : Code-Ausführung
Sehr hohes Risiko – letzte 30 Tage
Chrome [Google] + Edge [Microsoft] : 17.03.2025 | Mehrere Schwachstellen
Flowise : 17.03.2025 | Code-Ausführung
Längerfristige Bedrohung durch Sicherheitslücken
Warnung vor kritischer Schwachstelle in log4j!
13.12.2021: Das BSI, das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik, warnt vor einer Sicherheitslücke in der Protokollierungsbibliothek für Java-Anwendungen. Darüber können Kryptominer installiert, Beacons nachgeladen und vertrauliche Daten offengelegt werden. Auch kann sie von Botnetzen genutzt werden. Weitere Details und welche Maßnahmen Sie ergreifen sollten, erfahren Sie auf einer › PDF-Datei des BSI.
Leider spielt diese Sicherheitslücke immer noch eine Rolle, da beispielweise nicht alle Systeme entsprechend aktualisiert wurden.
Sicherheitslücken bei Microsoft Exchange Servern!
01.12.2021: Betroffen sind › 30 Prozent der deutschen Exchange Server = 12.000 Exchange Server 2013 / 2016 / 2019. Auch auf Servern, die einen aktuellen Patch-Stand melden, können diese Schwachstellen vorhanden sein, da aus einem noch nicht sicher geklärten Grund das November-Update nicht vollständig installiert wurde.
Auch diese Sicherheitslücken werden zwar immer mal wieder gestopft, tauchen aber in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen wieder auf.
Quelle: › Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI)
Datenlecks – Erklärung von Fachbegriffen
Angreifer schleusen Schadcode durch eine Sicherheitslücke im Client oder auf dem Server ein. Diesen Code betten sie in eine vermeintlich sichere Umgebung ein. Meistens nutzen die Angreifer das häufig verwendete JavaScript. Anschließend können dadurch beispielweise Websites verändert werden. Auch ist es möglich vertrauliche Informationen oder Passwörter zu stehlen – Beispiel: Phishing.
Wörtlich Verweigerung des Dienstes. Dabei wird der Server gezielt mit so mit Anfragen überhäuft, das er schlimmsten Falls zusammenbricht. Eine Form der sogenannten DoS-Attacken ist das permanente Verschicken von SYN-Paketen mit gefälschten IP-Adressen. Durch den vergeblichen Versuch auf solche Anfragen zu antworten, verbraucht der Server alle Verbindungskapazitäten und ist nicht mehr erreichbar.
Ähnlich verläuft das Ping-Flooding, das Überfluten des Servers mit Pings, den Überprüfungsanforderungen hinsichtlich der Erreichbarkeit von Rechnern im Netz. Deren Beantwortung kann ebenfalls zum Systemabsturz führen.
Des weiteren gibt es das sogenannte Mail-Bombing, bei dem riesige Mengen an Mails an eine Adresse gesendet werden, die die betreffenden Mail-Konten blockieren und zu einer Verlangsamung des Mail-Servers oder zu dessen Zusammenbruch führen.
Deutsche Übersetzung: Flicken. Die Durchführung von Aktualisierungen zur Behebung von technischen Mängeln zum Schließen von Sicherheitslücken – Bugfixes, zur Korrektur schwerwiegender Fehler – Hotfix, Critical-Patch-Update oder zur Erweiterung von Funktionen beziehungswweise Bereinigung sonstiges Fehler.
Hierunter ist eine Ausweitung der Rechte zu verstehen. Das bedeutet, dass es einem Angreifer gelingt, sich Zugriff auf Bereiche zu verschaffen, deren Nutzung normalerweise eingeschränkt bzw. die nur für bestimmte Nutzer, z. B. Administratoren reserviert sind.
XXE bedeutet XML-External-Entry. Die XML-Datei wird sehr oft zum Austausch von Daten zwischen Servern genutzt. Angreifer können dieses Datei-Format dazu nutzen, geheime Dateien auf einem Server zu lesen.
Es bedeutet, dass eine Sicherheitslücke wird von Angreifern schon ausgenutzt wird, bevor diese Lücke von den betroffenen Unternehmen erkannt werden. Infolgedessen erfolgt das Schließen der Lücke (s. auch PATCH) erst, nachdem unter Umständen bereits Schäden wie eingeschleuste Schadsoftware oder Datenlecks eingetreten sind.
Grundsätzlich gilt:
Die Schwachstellen betreffen häufig ältere System- / Programm-Versionen. Trotzdem ist es in jedem Fall ratsam, zu kontrollieren, ob auch neuere Systeme und Programme auf dem aktuellen Stand sind. Generell sollten diese immer zeitnah auf die neusten Versionen aktualisiert werden.

Was sind Datenlecks?
„Von einem Datenleck spricht man dann, wenn private Daten, die Sie bei einem Unternehmen hinterlassen haben, öffentlich gemacht werden. Das kann durch kriminelle Energie geschehen, etwa einen gezielten Angriff durch Hacker, oder auch versehentlich vom Unternehmen verschuldet werden. Ungesicherte Datenbanken sind besonders oft die Schwachstelle, die ausgenutzt wird.“
Quelle: › experte
Datenlecks
Ein bisschen Statistik über Datenlecks vorweg:
Im Februar 2021 war beispielsweise eine Liste von ca. 3,2 Milliarden E-Mail-Adressen plus Passwort unverschlüsselt im Internet zugänglich. (Quelle: › it-daily.net).
Zugriff auf personenbezogene Daten
Bei folgenden Unternehmen / Webseiten haben in letzter Zeit Datenlecks den illegalen Zugriffen auf Daten ermöglicht. Falls es sich um ein Unternehmen / Websites handelt, bei dem / denen du angemeldet bist, solltest du möglichst umgehend dein Passwort ändern. Unter Umständen erhältst du auch direkt vom betroffenen Unternehmen Informationen zur weiteren Vorgehensweise.
Die folgenden Einträge sind nach dem Zeitpunkt, an dem die Datenlecks bekannt wurden, sortiert. Das Datum in Klammern bezieht sich auf das Auftreten des Datenlecks. Darunter findest du die Art der öffentlich einsehbaren und/oder entwendeten Daten sowie die Anzahl der von den Datenlecks betroffenen Konten (ab 1.000.000 Betroffener).
Neuster Eintrag: 20.03.2025
Datenlecks – im März 2025 bekannt geworden
SpyX Konten – 19. März 2025 (24.06.2024)
IP-Adressen, E-Mail-Adressen, Passwörter, Standorte, Geräteinformationen
1.977.011 Konten
Datenlecks – im Februar 2025 bekannt geworden
ALIEN TXTBASE Stealer logs via eines Telegram channels – 25. Februar 2054 (15.02.2025)
E-Mail-Adressen, Passwörter
284.132.969 Konten
Storenvy Konten – 16. Februar 2025 (04.04.2019)
E-Mail-Adressen, Passwörter, Nutzernamen, Anschriften, Geburtsdaten, Geschlecht, Standorte, IP-Adressen
11.052.071 Konten
Zacks – 12. Februar 2025 (22.06.2024)
IP-Adressen, E-Mail-Adressen, Passwörter, Nutzernamen, Namen, Telefonnummern, Anschriften
11.994.223 Konten
Thermomix Recipe World Forum – 06. Februar 2025 (30.01.2025)
Namen, E-Mail-Adressen, Nutzernamen, Telefonnummern, Anschriften, Geburtsdaten, Bios
3.123.439 Konten
Datenlecks – im Januar 2025 bekannt geworden
Stealer Logs – 15. Januar 2025 (13.01.2025)
E-Mail-Adressen, Passwörter
71.039.833 Konten
Ältere Datenlecks
Datenlecks – im Dezember 2024 bekannt geworden
MC2 Data – 15. Dezember 2024 (18.08.2024)
Nutzernamen, E-Mail-Adressen, Namen, Passwörter
2.122.280 Konten
Datenlecks – im November 2024 bekannt geworden
DemandScience by Pure – 13. November 2024 (28.02.2024)
Namen, E-Mail-Adressen, Telefonnummern, Anschriften, Berufliche Titel, Angestellte, Social-Media-Profile
121.796.165 Konten
Datenlecks – im Oktober 2024 bekannt geworden
Internet Archive – 09. Oktober 2024 (28.09.2024)
E-Mail-Adressen, Passwörter, Nutzernamen
31.081.179 Konten
Quelle der Datenangaben: Have I Been Pwned?
Die größten Datenlecks der letzten Jahre
… von denen auch deutsche Nutzer betroffen waren / gewesen sein könnten:
- August 2024: Not SOCRadar accounts – 282.478.425 Konten
- Juni 2024: Telegram Combolists accounts (Telegram Channels) – 361.468.099 Konten
- März 2024: Alleged AT&T – 49.102.176 Konten
- Januar 2024: Naz.API – 70.840.771 Konten; Trello – 15.111.945 Konten
- November 2023: LinkedIn Scraped and Faked Data – 5.820.276 Konten
- Oktober 2023: Bureau van Dijk – 27.917.714 Konten
- September 2023: ApexSMS – 23.246.481 Konten
- August 2023: Manipulated Caiman – 39.425.389 Konten
- Mai 2023: Luxottica – 77.093.812 Konten
- März 2023: Eye4Fraud – 19.611.022 Konten
- Januar 2023: Deezer – 229,037,936 Konten / Twitter – 211.524.284 Konten
- November 2022: WhatsApp – ca. 487 Millionen Konten
- August 2022: Twitter – 6.682.453 Konten
- Januar 2021: Twitter – über 211 Millionen Konten
- April 2020: Aptoide (Google Playstore Alternative) – 22 Millionen Nutzerdatensätze
- Januar 2020: Buchbinder Autovermietung – 3 Millionen Kundendaten
- 2020: Clearview AI (Gesichtserkennung) – ca. 3 Milliarden Fotos
- Dezember 2019: Facebook – 267 Millionen Anmeldedaten
- Dezember 2019: Microsoft – 250 Millionen Datenbankeinträge
- April 2019: Deezer – über 229 Millionen Konten
- März 2019: Facebook und Instagram – 600 Millionen Passwörter
- September 2018: Facebook – 50 Millionen Zugangsdaten
Opfer eines Datenlecks?
Falls du den Verdacht hast, dass deine Daten aufgrund von Schwachstellen in falsche Hände gelangt sein könnten, ändere umgehend dein Passwort. Das neue Passwort sollte sich deutlich von dem ursprünglichen unterscheiden. Außerdem sollte es auch nicht für andere Konten verwendet werden bzw. worden sein. Ähnliches gilt für Nutzernamen. Sofern dies möglich ist, verwende nicht deinen Klarnamen für das Login, sondern setze unterschiedliche frei erfundene Nutzernamen für deine verschiedenen Konten und Profile ein.
Wenn du ungewöhnliche Aktivitäten bei einem deiner E-Mail Konten beobachtest oder von anderen auf den Erhalt ungewöhnlicher E-Mails von einer deiner Adressen hingewiesen wirst, kannst du dies relativ einfach testen. Ruf die Website › Have I been pwned? auf und gib in das Suchfeld die verdächtige E-Mail Adresse ein. Zumindest erfährst du hier, ob deine E-Mail Adresse im Zusammenhang mit Datenlecks bekannt ist oder bereits auf Blacklists auftauchte.
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