Adblocker im Browser | Was sind die Vor- und Nachteile?

Adblocker im Browser sollen die Werbeflut auf Webseiten eindämmen. Jedoch kann diese Blockierung auch Nachteile für die Nutzer haben.

Adblocker im Browser - Was sind die Vor- und Nachteile
Grafik: eb

Adblocker im Browser – Funktion

In erster Linie verstecken Adblocker Online-Werbung bzw. laden sie gar nicht erst. Zu den blockierten Elementen zählen neben Grafiken auch Inline frames (Inline-Bilder), Java-Applets (mittels JavaScript eingebettete Anzeigen), Flash– sowie Textwerbung. Stattdessen siehst du häufig nur ein leeres Feld. Manchmal steht dort einfach „Werbeanzeige“ ohne weiteren Inhalt.

Normalerweise ist aber eine Whitelist aktiviert, die unaufdringliche Werbung durchlässt. Das bedeutet, dass du trotz aktivem Adblocker im Browser nicht ganz von Werbeanzeigen auf Webseiten verschont bleibst. Allerdings blenden sie zumindest aggressiven Werbung wie Pop-ups oder Overlays recht zuverlässig aus.

Einerseits laden die Webseiten unter Umständen schneller, da weniger Daten übertragen werden müssen. Andererseits kann ein Werbeblocker als Add-on den Browser selbst verlangsamen.

Installation

Bei vielen Browsern ist bereis eine Art Adblocker im Browser vorhanden. Dies trifft beispielsweise auf Firefox, Opera und Chrome zu. Wie effektiv die Werbeanzeigen tatsächlich ausgeblendet werden, variiert von Browser zu Browser. In erster Linie blockiert er aggressive Werbung und Autoplay-Videos.

Wenn du mit der Wirkung nicht zufrieden bist oder dein Browser beispielsweise Pop-Ups nicht blockiert, kannst du unter

  1. Erweiterungen
  2. Add-ons
  3. einen Adblocker auswählen und
  4. installieren.

Eines der bekanntesten und meistgenutzten Add-ons (Zusatzprogramme) ist wohl AdBlock Plus.

Adblocker im Browser aktivieren

Sofern du Chrome, Firefox oder Opera verwendest, gehst du in die

  1. Einstellungen
  2. Datenschutz & Sicherheit
  3. Werbung bzw. Popups blockieren*

Um auch das Tracking (die Verfolgung deines Verhaltens auf Webseiten etc.) zu verhindern, solltest du auch noch Haken setzen bei …

  • Gefährliche und betrügerische Inhalte
  • sowie gefährliche Downloads blockieren,
  • Vor unerwünschter und ungewöhnlicher Software warnen,
  • Aktivitätenverfolgung blockieren und
  • „Do Not Track“ Information senden.

Sobald du z. B. AdBlock Plus installiert und aktiviert hast, erscheint ein entsprechendes Icon in der Symbolleiste des Browsers. Nachdem du auf dieses geklickt hast, öffnet sich ein Fenster mit folgenden Optionen:

  • Aktivierte Filterlisten
  • Eigene Filter hinzufügen
  • Ausnahmen (s. Kehrseite)
  • Allgemeines

Blockierte Werbung

Sowohl bei AdBlock Plus als auch im Opera Browser zeigt das Werbeblocker-Icon in der Statusleiste die Anzahl der blockierten Werbeanzeigen. Bei Chrome und Firefox fehlen Details.

Wenn du jedoch ein Adblocker Plugin wie AdBlock Plus von Eyeo verwendest, musst du wissen, dass auch dieses Werbung nicht komplett verhindert. Nur wurde das bisher nicht offen kommuniziert. So gibt es sogenannte Akzeptable Werbung inklusive Tracking, die trotzdem angezeigt wird. Um auf die entsprechende Liste zu gelangen, müssen die Unternehmen auf Pop-ups verzichten und an Eyeo 30% der durch diese Werbung erzielten Umsätze zahlen.

› AdblockPlus

Aufgrund vermehrter Kritik am heimlichen „Aufweichen“ des Adblockers, hat sich Eyeo entschlossen, transparenter damit umzugehen. Auf einer eigenen Webseite, kannst du dich nun › über akzeptable Werbung informieren. Auch erfährst du dort, wie du diese deaktivieren kannst.

Kehrseite der Adblocker im Browser

Was die Besucher von Webseiten als angenehm empfinden, stößt bei vielen Website-Betreibern nicht auf Gegenliebe.

Denn diese zeigen auf ihren Seiten die Werbung nicht, um Besucher zu ärgern. Für Online-Dienstleister ist dies eine oder oft sogar die einzige Möglichkeit, Geld zu verdienen. Deshalb ist der Einsatz von Werbeblockern für sie kontraproduktiv. Solange Adblocker im Browser noch relativ selten aktiviert waren, haben sie diese ignoriert. Inzwischen hat sich die Situation jedoch geändert.

Einerseits ist ein Adblocker in den meisten modernen Browsern bereits integriert und aktiviert. Da einige Nutzer noch nie die Browser-Einstellungen genauer betrachtet haben, ändern sie auch an den Voreinstellungen nichts. Und selbst wenn sie sich um die Einstellungen kümmern, deaktiviert wohl kaum jemand den Adblocker im Browser.

Andererseits gibt es zumindest gefühlt mehr und aggressivere Werbeanzeigen, so dass immer mehr Nutzer diese mittels Adblocker im Browser unterbinden.

Maßnahmen der Webseiten-Betreiber

Angenommen, du möchtest eine Webseite, die Werbung enthält, aufrufen und dein Adblocker ist aktiv. Dann erwartet dich eines dieser Szenarien:

Im günstigsten Fall

  • lädt die Seite und
  • die Inhalte sind wie gewohnt sichtbar.

Aus Besuchersicht etwas störender, aber noch akzeptabel ist,

  • dass die Seite wie gewohnt lädt und
  • ein Pop-up mit einem netten Hinweis erscheint:

„Dein Adblocker erschwert die Finanzierung dieser Webseite 🙁 Deshalb bitten wir um eine Spende bzw. abonniere bitte unsere Webseite.“
Quelle: MobiFlip, 2019

Insbesondere Websites mit kostenlosen Online-Spielen sind zwar noch nutzbar, jedoch werden viele Spiele, trotz des Akzeptierens von (Tracking-) Cookies im Cookie-Hinweis, aufgrund des Browser-seitigen Tracking-Schutzes nicht mehr geladen.

Adblocker im Browser - Deaktivierungsaufforderung
Aufforderung Adblocker zu entfernen (Screenshot: spielspiele.de/eb)

Nicht-lesbare Webseiten

Zunehmend häufiger begegnet dir aber die dritte Variante: Nach dem Aufrufen der Seite schiebt sich ein Overlay über (fast) die gesamte Seite. Somit kannst du höchstens noch den Titel des Beitrags und die ersten Zeilen lesen. Der Rest ist verborgen. Stattdessen verlangt der Website-Betreiber, dass du den Adblocker im Browser deaktivierst. Eventuell folgt eine kurze Anweisung, wie du das tun kannst.

Außerdem kann es passieren, dass du den Beitrag auch nach Deaktivierung des Adblockers nicht lesen kannst. Entweder sollst du

  • auch die „Do Not Track“ Funktion ausschalten,
  • nicht im Privaten Modus (Incognito)surfen bzw.
  • kein VPN verwenden

oder die Webseite erst abonnieren, bevor du Zugriff auf den Inhalt erhältst.

Teilweise lesbare Seiten

Inzwischen gehen immer mehr Websites, darunter vor allem Online-Nachrichten-Portale dazu über, „PLUS-Inhalte“ anzubieten oder zu einem Abonnement aufzufordern. Manchmal kannst du einige Artikel wie gewohnt lesen, bei den meisten siehst du jedoch nur noch die Einleitung. Der eigentliche Beitrags-Text bleibt unter einem Overlay verborgen, bis du für den Beitrag bezahlt hast (= Paywall). Somit wurde die Aufforderung zum Abschalten des Adblockers durch einen Cookie-Hinweis mit der „Wahl“ zwischen Werbung oder Abonnement abgelöst.

Adblocker im Browser - Paywall
Werbung oder Abo (Screenshot: STERN.de/eb) +

Adblocker im Browser deaktivieren

Um den Adblocker im Browser und/oder „Do Not Track“ auszuschalten, gehst du in die Browser-Einstellungen, rufst dort den Bereich Datenschutz & Sicherheit auf und deaktivierst …

Chrome

  • Mit Browserzugriffen eine „Do Not Track“ Anforderung senden
  • Pop-ups blockieren

Firefox

  • Schutz vor Aktivitätenverfolgung
  • Script blockieren (nie)
  • Do not Track-Information senden (nur wenn Schutz aktiv ist)
  • Pop-up-Fenster blockieren (Ausnahme erlauben oder in der Suchleiste für diesen Besuch deaktivieren)

Opera und Adbocker Add-on

Adblocker für eine bestimmte Seite direkt über das Icon in der Symbolleiste ausschalten.

„Do Not Track“ deaktivieren

So schaltest du die Funktion bei Opera …

  1. Datenschutz & Sicherheit
  2. Werbung blockieren (Ausnahmen erlauben)*
  3. Eine „Do not Track Aufforderung mitsenden“
  4. Haken dort entfernen

… oder bei Safari aus:

  1. Sicherheit
  2. Popups blockieren
  3. Haken entfernen sowie bei
  4. Datenschutz
  5. Website Tracking
  6. beide Haken dort entfernen
Adblocker im Browser - Tracking und Werbung ablehnen
Do Not Track und Werbung de-/aktivieren (Screenshot: Firefox/eb)

*Whitelist

Sowohl bei Add-ons als auch beim Adblocker im Browser hast du die Möglichkeit, bestimmte Websites in eine sogenannte weiße Liste einzutragen. Anschließend wird Werbung auf diesen Websites nicht mehr blockiert. Leider gibt es das noch nicht bei allen Browsern. Infolgedessen heißt es dort genauso wie bei „Do Not Track“ alle oder keine.

Hinsichtlich des Abschaltens der Adblocker und der „Do Not Track“ Funktion gibt es nicht nur deshalb Bedenken. Denn mit jedem Deaktivieren verlierst du ein großes Maß an Sicherheit. Nicht ohne Grund bringen moderne Browser diese Funktionen bereits mit und verlassen sich nicht mehr nur auf das Sicherheitsbewusstsein der einzelnen Nutzer.

Adblocker im Browser - Zusammenfassung

Adblocker im Browser – Zusammenfassung

Da viele Nutzer des Internets alles kostenlos haben möchten, sind Website-Betreiber meistens auf Werbeeinnahmen zur Finanzierung ihres Angebots angewiesen. Deshalb bleibt ihnen kaum etwas anderes übrig, als gegen Werbeblocker vorzugehen, wenn sie überleben wollen. Oder sie müssen die Leser quasi dazu zwingen, die Website zu abonnieren.

Falls du eine Website regelmäßig besuchst, wäre es eigentlich nur fair, sie auch zu abonnieren. Eine Zeitung zu abonnieren oder eine Zeitschrift zu kaufen ist / war völlig normal. Warum gilt das dann nicht auch für Websites.

Dagegen wird es etwas problematischer mit Webseiten, die du nur selten oder nur einmal besuchst / besuchen möchtest. Wer möchte schon ein Abonnement abschließen, nur um einen speziellen Beitrag zu lesen? Sofern du die Seite dann keiner Whitelist hinzufügen oder den Adblocker im Browser nicht einmalig deaktivieren kannst, bleibt nur der Verzicht. Dabei würden beide Seiten verlieren. Denn du kannst den Beitrag nicht lesen und die Website muss auf einen Besucher verzichten.

Letztendlich sind da auch die Website-Betreiber gefragt. Zwischen alles deaktivieren und ein Jahres-Abo abschließen sollte es doch mehr alternative Lösungen geben. Ein Ansatz ist beispielsweise die Option das Bezahlen pro Beitrag. Ob sich das durchsetzen wird und ob dadurch genügend Einnahmen erzielt werden, bleibt abzuwarten.

Die Sicherheitsfunktionen / Filter komplett auszuschalten, halte ich jedenfalls für keine gute Lösung. Warum nicht wenigstens auf aggressive Werbung und Autoplay-Videos generell verzichten?

Fazit

Grundsätzlich scheint ein Adblocker im Browser oder als Add-on eine gute Lösung zu sein. Selbst wenn dadurch nicht sämtliche Werbung verschwindet. Allerdings bieten die neusten Versionen der meisten gängigen Browser inzwischen auch schon einen recht guten Schutz an, so dass ein zusätzliches Add-on kaum noch notwendig ist.

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