
Opera Browser
Opera Software ASA wurde 1995 in Oslo (Norwegen) gegründet. Seitdem hat das Unternehmen seine Browser stetig weiterentwickelt und neue Funktionen eingeführt. Dennoch hat er es nie bis ganz nach oben geschafft. Vielleicht liegt es am Bekanntheitsgrad oder Opera Browser werden einfach unterschätzt.
Hinsichtlich Geschwindigkeit liegt der Opera Browser gleich auf mit Chrome. Firefox folgt (je nach Benchmark-Test) mit einigem Abstand und Edge bildet deutlich das Schlusslicht.
Bezüglich des RAM-Verbrauchs im Leerlauf gleichen sich der Opera Browser und der Firefox Browser. Chrome schneidet deutlich und Edge etwas besser ab. Dagegen belegt Chrome unter Belastung den letzen Platz, während Edge etwas weniger ressourcen-hungrig ist als Firefox und Opera (Quelle: NETZWELT).
Markanteile
Beim Vergleich des Gesamt-Pakets gibt es nur sehr wenige Unterschiede. So spielen Chrome, Firefox, Safari und Opera in der Top-Liga. Einzig Edge hat deutliche Defizite.
Jedoch zeigt sich bei der Beliebtheit ein ganz anderes Bild. Im November 2018 lag Opera weit abgeschlagen auf dem letzten Platz. Inzwischen hat er weltweit etwas aufgeholt (Stand: 12.2021):
Desktop: Chrome: 66,6 % – Safari: 9,56 % – Edge: 9,22 % – Firefox: 8,49 % – Opera: 2,95 % und Internet Explorer: 1,08 %.
Alle Geräte: Chrome: 63,8 % – Safari: 19,6 % – Edge: 3,99 % – Firefox: 3,91 % – Samsung Internet 2,85 % – Opera: 2,35 % – UC Browser: 0,49 % – Android 0,68 % und Internet Explorer 0,46 %.
Nur Deutschland: Chrome: 47,05 % – Safari: 22,98 % – Firefox: 11,95 % – Edge: 6,71 % – Samsung Internet 5,31 % – Opera: 4,44 % – Android 0,35 % und Edge Legacy 0,16 %.
Quelle: › statcounter
Die Opera Browser Familie
Seit der Markteinführung wuchs die Opera Familie kontinuierlich. Zum einen wären da der Opera Browser und Neon für den Desktop. Zum anderen Opera Mini, eine abgespeckt Version des Desktop-Browsers, für mobile Geräte.
Nachdem Opera mini nicht optimal an die moderne Bedienungsweise mobiler Geräte angepasst ist, ging das Unternehmen einen völlig neuen Weg. Das Ergebnis war Opera Coast für iOS – ein Browser, der fast ausschließlich mittels Wischgesten gesteuert wurde. Zum Bedauern vieler Nutzer hat Opera jedoch die Weiterentwicklung eingestellt.
Stattdessen kam Opera Touch für Android und iOS auf den Markt. Auch dieser setzt auf Wischgesten und Einhand-Bedienung. Ob es ein würdiger Nachfolger von Coast werden wird, muss sich noch zeigen. Bei Google Play sind die Bewertungen nicht schlecht und aus dem App Store ist die Browser-Variante jedoch nach relativ kurzer Zeit wieder verschwunden.
Desktop-Browser
Opera Browser bestechen durch ihr modernes flaches Design ohne viel Schnickschnack. Dadurch wirkt das Browser-Fenster sehr aufgeräumt. Auch die Bedienung ist intuitiv und unkompliziert.
Sobald Sie den Browser öffnen, sehen Sie Ihr Schnellwahl-Fenster. Hier legen Sie häufig genutzte Bookmarks als Kacheln ab.
Darüber hinaus können Sie zwischen hellem und dunklem Design wählen und das Hintergrundbild ändern. Entweder verwenden Sie eines aus der Opera-Auswahl oder Sie laden ein eigenes Foto hoch. Anschließend bleibt dieses in Ihrer Opera-Auswahl gespeichert.
Aktionen wie Privater Modus (Incognito), Drucken etc. führen Sie aus, indem Sie beim Mac über die Status-Leiste benutzen. In Windows öffnen Sie dafür das Opera Menü, indem Sie auf das rote O links oben klicken.
Um die von Opera für Sie ausgewählten Werbeeinträge auszublenden, gehen Sie wie folgt vor:
- Einstellungen
- Erweitert
- Datenschutz & Sicherheit
- Startseite
- beworbene Schnellwahl-Einträge und Lesezeichen empfangen
- deaktivieren.
Jedoch wird Opera darüber nicht besonders glücklich sein.
Wenn Sie auch auf anderen Geräten einen Opera Browser installiert haben (und bei Opera angemeldet sind), können Sie
- alle Bookmarks synchronisieren
- über Mein Flow Links, Videos, Bilder und Notizen gleichzeitig auf Ihrem Computer und Ihrem Telefon verfügbar machen.

Besonderheiten beim Opera Browser
Einige der ursprünglichen Alleinstellungsmerkmale wie Newsfeed, Screenshots, Tracking-Schutz und Werbeblocker haben inzwischen auch andere Browser integriert. Darüber hinaus erlaubt der Opera Browser aber eine direkte Verbindung zum Facebook Messenger sowie zu WhatsApp, Telegram und VK, was jedoch aus Gründen des Datenschutzes nicht ganz unproblematisch ist. Außerdem ist es möglich, ein Video in einem separatem Fenster anzusehen.
- Mit dem Cursor über das integrierte Video fahren
- am oberen Rand erscheint ein Button
- auf diesen Button klicken = das Video öffnet sich in einem kleinen Fenster
- dieses können Sie an eine beliebige Stelle Ihres Bildschirms ziehen
Wenn sich der Cursor im neuen Video-Fenster befindet, ist am oberen Rand eine Taskleiste eingeblendet.
- Ein Klick auf das x schließt das Fenster
- Sie kehren auf die Ausgangsseite zurück
Außerdem ist die Steuerung über Mausgesten möglich. Des weiteren gibt es einen Blocker für Crypto-Mining, einen Energiesparmodus und den Opera Turbo. Dieser funktioniert jedoch nicht, wenn Sie VPN nutzen.
Kostenloses VPN beim Opera Browser
Zusammengefasst erklärt Opera hierzu:
Normalerweise stellt dein Browser die Verbindung zu Webseiten direkt her. Die Webseiten können dann deine IP-Adresse und deinen ungefähren Standort ermitteln. Bei Verwendung eines VPN wird die Verbindung zu Webseiten über einen VPN-Server hergestellt.
Somit wahrt das Virtuelles Privates Netzwerk Vertraulichkeit und Geheimhaltung durch Verschlüsselung der Daten.
Für die Websites erscheint es so, als befände sich Ihr Browser im Land der virtuellen IP-Adresse. Sie können Ihren virtuellen Standort durch Auswahl eines Landes aus der Liste ändern. Wird kein Land ausgewählt, wird Ihnen automatisch ein „optimaler Standort“ zugewiesen.
Da die Verbindung von Ihrem Browser zum VPN-Server verschlüsselt ist, verbessert das VPN den Datenschutz im lokalen Netzwerk auch dann, wenn das lokale Netzwerk unverschlüsselt ist.
Um Ihre Privatsphäre in Bezug auf Websites besser zu schützen und es Websites zu erschweren, Ihre Aktivitäten zu verfolgen, benötigen sie eine Kombination von Funktionen. Das Problem liegt bei den Cookies. Durch das Blockieren von Werbung wird allerdings die Quelle vieler Tracking-Cookies ebenfalls blockiert.
VPN aktivieren
Zunächst öffnen Sie den Browser und klicken auf der Startseite …
iMac:
- links unten auf Einstellungen
- Datenschutz & Sicherheit
- VPN
- Haken setzen
Windows:
- links oben auf das O
- Einstellungen
- Datenschutz & Sicherheit
- VPN
- Haken setzen
Anschließend surfen Sie automatisch im VPN-Modus. Dein Computersystem verwendet dann nicht mehr die ursprünglichen Proxy-Einstellungen. Wenn Sie nun das VPN-Zeichen in der Suchleiste anklicken, öffnet sich ein Fenster für Schnell-Einstellungen und Zusatzinformationen:
- Direktes Ein-/Ausschalten des VPN-Modus
- Übersicht über die übertragenen Daten
- Einstellung des gewünschten virtuellen Standorts
- Deine IP-Adresse
Vorteile von VPN
Auch bei anderen Browsern können Sie zwischen Standard oder Incognito Modus wählen. Letzterer ermöglicht zwar ein anonymes Surfen, das bezieht sich jedoch eher auf den Browser-Verlauf, verschleiert aber nicht Ihre IP-Adresse. Außerdem müssen Sie das Inkognito-Fenster i. d. R. extra öffnen. Dagegen bleibt beim Opera Browser VPN automatisch aktiv. Unabhängig davon, welchen Modus Sie verwenden.
Deshalb ist auch das Surfen im Standard-Modus anonymer geworden.
- Erschwerte Verfolgung Ihrer Surfaktivitäten
- verschleierter Standort
- keine dauerhafte Speicherung von Cookies
Nachteile
Ein kleiner Nachteil ist, dass das Öffnen mancher Webseiten etwas länger dauert. Falls Sie dies bei wichtigen Webseiten stört, können Sie VPN wie oben beschrieben über den Schalter schnell aus- und einschalten. Oder Sie umgehen VPN bei der Standard-Suchmaschine (in den Browser Einstellungen aktivieren).
Bisher steht VPN noch nicht für Linux zu Verfügung, soll jedoch zeitnah folgen. Wann die Apps für mobile Geräte angepasst werden, ist noch offen.
Auch VPN ist nicht perfekt
Doch selbst wenn Sie Ihren Standort verschleiern, können Websites Sie trotzdem identifizieren, sofern sie einen entsprechenden Cookie platziert haben. Wenn Sie am Ende einer privaten Surfsitzung den Browser schließen, werden jedoch alle Cookies der Sitzung gelöscht.
Opera Browser 2020
Das Februar Update bringt einige Optimierungen und Neuerungen mit. Um alle neuen Funktionen nutzen zu können, aktualisieren Sie den Browser mindestens auf die Version 67.0.3575.31:
Für Mac OS
- Taskleiste
- Opera
- Über …
- Aktualisieren
Außer den Arbeitsbereichen (s. u.) und einer verbesserten Sicherheit, haben die Entwickler folgende Erleichterungen eingebaut:
- ctrl + Tab = Tab zu Tab springen
- ctrl + space und ein Schlüsselwort, um einen geöffneten Tab (wieder-)zu finden,
- Cursor über die „Tab-Zeile“ bewegen = zeigt doppelte Tabs, um einen davon zu entfernen
- Zugriff auf nützliche Erweiterungen über die Seitenleiste
Entweder direkt nachdem Sie eine Erweiterung installiert haben oder später mittels Rechtsklick legen Sie fest, welche Ihrer Erweiterungen sichtbar sein sollen.
Arbeitsbereiche
Zunächst sehen Sie in der linken Seitenleiste zwei neue Symbole (Haus und Stern). Jedes Symbol steht für einen separaten Arbeitsbereich. Nachdem Sie beispielsweise im Bereich Haus einige Tabs geöffnet haben, können Sie zum nächsten Bereich wechseln und dort neue (andere) Tabs öffnen. Sobald Sie zum ersten Bereich zurückkehren, haben Sie wieder Zugriff auf alle zuvor in diesem Bereich geöffneten Tabs. Um die Arbeitsbereiche anzupassen, klicken Sie auf die drei Punkte am unteren Ende der Seitenleiste und öffnen so die Seitenleisten-Einrichtung.
- Über das + neue Arbeitsbereiche hinzufügen
- … die drei Punkte neben einem Arbeitsbereich das Symbol ändern, ihm einen Namen geben oder ihn entfernen.
Darüber hinaus finden Sie unter Extras eine Einstellung zu den Lesezeichen. Dort können Sie bestimmen, ob ein Klick auf ein Lesezeichen dieses in einem Bereich oder als ganze Seite öffnet. Wenn Sie sich für einen Bereich entscheiden und die entsprechende Website wieder schließen, fragt Sie der Opera Browser, ob Sie den Verlauf in der Seitenleiste sehen möchten, so dass Sie diesen anschließend direkt löschen könnten.
Opera Browser Neon
Im Januar 2017 erblickte Neon, ein neuer Browser für Desktops, das Licht der Welt. Neon für MacOS und Windows verfolgt einen völlig anderen Ansatz als die bisherigen Desktop-Browser.
Einerseits gibt es kein klassisches Browser-Fernster mehr, sondern ein transparentes Overlay über Ihrem Bildschirm. Andererseits suchen Sie auch die herkömmlichen Tabs vergeblich. Außerdem ist jede Schnellwahl-Kachel eine Blase, die zerplatzt, wenn Sie sie entfernen. Auch geöffneten Tabs werden zu Blasen, die sich am rechten Browser-Rand untereinander anordnen. Sobald Sie den Cursor über eine Blase bewegen, haben Sie zwei Möglichkeiten: Klicken Sie auf
- die Blase, öffnet sich die entsprechende Webseite
- das kleine x am Blasenrand, verschwindet die Blase. Der Tab ist geschlossen.
Neon hat (noch) kein VPN. Allerdings hat der Browser eine Abneigung gegen unverschlüsselte Webseiten. Sobald Sie einen Link zu einer solchen Webseite aufrufen möchten, erscheint ein weißes Fenster mit einem Warnhinweis. Erst wenn Sie auf diesen klicken, können Sie nach erneuter Warnung die unsichere Seite öffnen.
Zwei Webseiten parallel aufrufen
Abschließend vereinfacht Neon das Öffnen von zwei beliebigen Webseiten nebeneinander. Während eine Webseite geöffnet ist, ziehen Sie eine Blase aus der rechten Seitenleiste über den Rand oberhalb der Webseite. Danach erscheint eine Zeile mit zwei Symbolen. Sie entscheiden, ob die neue Seite in der linken oder rechten Ansicht dargestellt wird.
Möchten Sie sie links haben, lassen Sie die Blase über dem Bereich der linken Ansicht los. Somit können Sie z. B. links Ihre Twitter-Timeline im Auge behalten und gleichzeitig rechts meinen Blog lesen.
Mobile Apps
Bemerkenswert bei Opera Mini ist die Möglichkeit der Komprimierung von Web-Seiten, Bildern und Videos. Damit sparen Sie mobile Daten. Außerdem laden Webseiten bei langsamer Datenübertragungs-Geschwindigkeit schneller als bei anderen Browsern. Deshalb ist Opera mini gerade für ältere und/oder schwächere Smartphones geeignet.
Opera Mini mit Adblocker
Seit dem letzten Update umfasst Opera Mini für Android auch einen Werbeblocker. Und Sie können häufig besuchte Webseiten zur Startseite für mobiles Browsen hinzufügen. Sowohl die beiden Versionen des Opera Mini als auch Opera › für Android sind kostenlos.
Der Browser läuft auf Android-Geräten flüssig und kann als Standard-Browser eingestellt werden.
Opera für iOS
Für iPhones und iPads bietet Opera eine angepasste Version des Desktop Browsers an. Einerseits sind in ihn Funktionen von Opera Touch (s. u.) intergriert. Andererseits kommt er in punkto Funktionsumfang und Nutzerfreundlichkeit leider nicht an den Deskto Browser heran. Zwar synchronisieren die Browser nach der Anmeldung bei Opera auf allen Geräten miteinander, jedoch sind z. B. (auf dem Desktop gespeicherte) Lesezeichen in der mobilen Version nicht zu finden und neue können auch nicht gespeichert werden.
Opera Touch
Das jüngste Mitglied der Opera Familie ist Opera Touch. Dabei ist der Name Programm. Denn der Browser ist perfekt auf die Nutzung von Touchscreens und die Einhand-Bedienung ausgelegt.
Zuerst ist da der Fast-Action-Button, der immer präsent ist. Nach einem Klick erscheinen weitere Buttons. Über diese können Sie direkt Ihre Suche bei Google, Facebook oder auf einer anderen Webseite starten.
Wischgesten-Steuerung
Sie können folgende Aktionen ausführen: Nach …
- links = kürzlich aufgerufene Tabs
- rechts = Browser-Navigation
- oben = Schließen des Aktionsfeldes
Natürlich gibt es die Flow-Funktion und einen automatischen Adblocker, der zumindest aggressive Werbung ausblendet. Auch ein QR-Code Scanner ist mit an Bord. Diese Browser-Variante wird jedoch nur (noch) für Android-Geräte angeboten.
Bewertung
Opera Browser für Desktop, Neon
Opera Touch und Opera Mini für Android
Opera Browser (mobil) für iOS
Opera Browser sind ein kostenloses Angebot, dass sich durch Werbung finanziert. Aus diesem Grund schlägt Opera von Zeit zu Zeit gesponserte Beiträge im Schnellwahl-Fenster oder in den Lesezeichen vor. Dies können Sie jedoch unterbinden (s. o.).

Opera Browser – Zusammenfassung
Wenn Sie sich an das komplett andere Layout von Neon gewöhnt haben, lässt sich auch damit flott arbeiten. Allerdings kann bei zu vielen Blasen die Übersichtlichkeit auf der Strecke bleiben. Deshalb immer mal wieder das Browser-Fenster aufräumen. Dagegen ist die parallele Nutzung von zwei Webseiten ein Plus-Punkt. Bei keinem anderen Browser ist das so intuitiv gelöst.
Leider sieht das beim Opera Browser / Opera mini für mobile Geräte nicht ganz so gut aus. Vor allem wird iOS wohl etwas stiefmütterlich behandelt und es hapert u. a. an der Stabilität. Da gibt es sicher bessere Alternativen.
Da Opera Touch noch recht neu ist, muss sich der mobile Browser erst noch bewähren. Allerdings gibt es diese Variante nur noch für Android-Geräte (Stand: 2022). Einige Funktionen sind in den Opera Browser für iOS/iPad integriert worden und die Mini-Variante ist ebenfalls aus dem App Store verschwunden, so dass für diese Systeme nur noch ein Opera Browser sowie seit 2021 Opera GX für Gamer angeboten wird.
Fazit
Vor allem Opera Browser für Desktops sind im Vergleich zu einigen anderen Browsern als gut zu bewerten. Denn sie sind schnell und komfortabel in der Bedienung. Außerdem erhalten sie regelmäßig Updates und immer wieder neue und verbesserte Funktionen. Die Versionen für mobile Geräte fallen da mehr oder weniger deutlich gegenüber der Desktop-Version ab.
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