
Was sind Datenlecks?
Von einem Datenleck spricht man dann, wenn private Daten, die Sie bei einem Unternehmen hinterlassen haben, öffentlich gemacht werden. Das kann durch kriminelle Energie geschehen, etwa einen gezielten Angriff durch Hacker, oder auch versehentlich vom Unternehmen verschuldet werden. Ungesicherte Datenbanken sind besonders oft die Schwachstelle, die ausgenutzt wird.
Quelle: EXPERTE.DE
Datenlecks
Ein bisschen Statistik über Datenlecks vorweg:
Im Februar 2021 war eine Liste von ca. 3,2 Milliarden E-Mail-Adressen plus Passwort unverschlüsselt im Internet zugänglich. (Quelle: › it-daily.net).
Zugriff auf personenbezogene Daten
Bei folgenden Unternehmen / Webseiten haben in letzter Zeit Datenlecks den illegalen Zugriffen auf Daten ermöglicht. Falls es sich um ein Unternehmen / Websites handelt, bei dem / denen Sie angemeldet sind, sollten Sie möglichst umgehend Ihr Passwort ändern. Unter Umständen erhalten Sie auch direkt vom betroffenen Unternehmen Informationen zur weiteren Vorgehnsweise.
Die folgenden Einträge sind nach dem Zeitpunkt, an dem die Datenlecks bekannt wurden, sortiert. Das Datum in Klammern bezieht sich auf das Auftreten des Datenlecks. Darunter finden Sie die Art der öffentlich einsehbaren bzw. entwendeten Daten sowie die Anzahl der von den Datenlecks betroffenen Konten.
Neuster Eintrag: 19.05.2023
Luxottica – 19. Mai 2023 (16.03.2023)
E-Mail-Adressen, Anschriften, Geburtsdaten, Telefonnummern, Geschlecht
77.093.812 Konten
RentoMojo – 10. Mai 2023 (15.04.2023)
Namen, E-Mail-Adressen, Geburtsdaten, Passwörter, Telefonnummern, Geschlecht, Pass-Nummern, Social-Media-Profile, IDs
2.185.697 Konten
Datenlecks im April 2023
MEO – 24. April 2023 (24.12.2020)
Nutzernamen, E-Mail-Adressen, Passwörter, Telefonnummern, Anschriften, Käufe
8.227 Konten
Terravision – 23. April 2023 (01.02.2023)
Namen, E-Mail-Adressen, Geburtsdaten, Passwörter, Telefonnummern, Standort
2.075.625 Konten
OGUsers (2022) – 14. April 2023 (13.07.2022)
E-Mail-Adressen, Passwörter, Nutzernamen, IP-Adressen
529.020 Konten
The Kodi Foundation – 13. April 2023 (16.02.2023)
E-Mail-Adressen, IP-Adressen, Passwörter, Nutzernamen, Geburtstdaten, Private Nachrichten, Browser-Details
400.635 Konten
Quelle der Datenangaben: Have I Been Pwned?
Die größten Datenlecks der letzten Jahre
… von denen auch deutsche Nutzer betroffen waren / gewesen sein könnten:
- März 2023: Eye4Fraud – 19.611.022 Konten
- Januar 2023: Deezer – 229,037,936 Konten / Twitter – 211.524.284 Konten
- November 2022: WhatsApp – ca. 487 Millionen Konten
- August 2022: Twitter – 6.682.453 Konten
- Januar 2021: Twitter – über 211 Millionen Konten
- April 2020: Aptoide (Google Playstore Alternative) – 22 Millionen Nutzerdatensätze
- Januar 2020: Buchbinder Autovermietung – 3 Millionen Kundendaten
- 2020: Clearview AI (Gesichtserkennung) – ca. 3 Milliarden Fotos
- Dezember 2019: Facebook – 267 Millionen Anmeldedaten
- Dezember 2019: Microsoft – 250 Millionen Datenbankeinträge
- April 2019: Deezer – über 229 Millionen Konten
- März 2019: Facebook und Instagram – 600 Millionen Passwörter
- September 2018: Facebook – 50 Millionen Zugangsdaten
Opfer eines Datenlecks?
Falls Sie den Verdacht haben, dass Ihre Daten aufgrund von Schwachstellen in falsche Hände gelangt sein könnten, ändern Sie umgehend Ihr Passwort. Das neue Passwort sollte sich deutlich von dem ursprünglichen unterscheiden. Außerdem sollte es auch nicht für andere Konten verwendet werden bzw. worden sein. Ähnliches gilt für Nutzernamen. Sofern dies möglich ist, verwenden Sie nicht Ihren Klarnamen für das Login, sondern setzen Sie unterschiedliche Nutzernamen für Ihre verschiedenen Konten / Profile ein.
Wenn Sie ungewöhnliche Aktivitäten bei einem Ihrer E-Mail Konten beobachten oder von anderen auf den Erhalt ungewöhnlicher E-Mails von einer Ihrer Adressen hingewiesen werden, können Sie dies relativ einfach testen. Rufen Sie die Website Have I been pwned? auf und geben Sie in das Suchfeld die (verdächtige) E-Mail Adresse ein. Zumindest erfahren Sie hier, ob Ihre E-Mail Adresse im Zusammenhang mit Datenlecks bekannt ist oder bereits auf Blacklists aufgetaucht ist.

Schwachstellen / Sicherheitslücken
Wie bereits oben erwähnt, sind die Ursachen für Datenlecks neben menschlichen Fehlern bei der Eingabe und Speicherung vor allem Sicherheitslücken. Hierunter sind › Fehler in der Programmierung von Betriebssystemen oder Programmen zu verstehen, die beispielsweise einzelne Funktionen beeinträchtigen. Darüber hinaus können sie es aber auch Unbefugten ermöglichen, Daten abzugreifen oder Schadsoftware einzuschleusen. Diese Schwachstellen werden oft recht schnell von Hackern gefunden und nicht selten sofort ausgenutzt.
Aktuelle Sicherheitswarnungen
Folgende Schwachstellen der letzten Monate bedroh(t)en die Cybersicherheit.
Risikobewertung: 4 sehr hoch (rot) – 3 hoch (orange).
26.05.2023
GitLab : Offenlegung von Inforamtionen
NetApp ActiveIQ Unified Manager : Denial-of-Service
Adobe Acrobat DC : Mehrere Schwachstellen
Apache Portable Runtime (APR) : Mehrere Schwachstellen
Chrome [Google] : Mehrere Schwachstellen
git : Mehrere Schwachstellen
LibreOffice : Mehrere Schwachstellen
Linux Kernel : Mehrere Schwachstellen
Oracle MySQL : Mehrere Schwachstellen
vm2 : Mehrere Schwachstellen
25.05.2023
Python : Code-Ausführung
Apache Commons Text : Code-Ausführung
Apache HTTP Server : Mehrere = HTTP Response Splitting
CUPS : Code-Ausführung
Firefox + Firefox ESR [Mozilla] : Mehrere Schwachstellen
Jenkins : Mehrere Schwachstellen
Jenkins Plugins : Mehrere Schwachstellen
Node.js : Mehrere Schwachstellen
Python : Denial-of-Service / Ausführen beliebigen Programmcodes mit Benutzerrechten
Red Hat Enterprise Linux : Mehrere Schwachstellen
Ruby : Manipulation von Dateien
Zyxel Firewalls : Mehrere Schwachstellen
24.05.2023
cURL : Mehrere Schwachstellen
expat : Code-Ausführung
GitLab : Offenlegung von Informationen
IBM InfoSphere Information Server : Mehrere Schwachstellen
Internet Systems Consortium BIND : Mehrere = Denial-of-Service
libarchive : Code-Ausführung
libTIFF : Mehrere Schwachstellen
Nextcloud : Mehrere = Umgehen von Sicherheitsvorkehrungen
OpenSSL : Mehrere = Denial-of-Service
PHP : Mehrere Schwachstellen / Mehrere = Code-Ausführung / Ausführen beliebigen Programmcodes mit den Rechten des Dienstes
Python : Denial-of-Service / Code-Ausführung / Manipulation
Red Hat Enterprise Linux (libwebp) : Mehrere Schwachstellen
Red Hat Enterprise Linux (OpenvSwitch) : Mehrere Schwachstellen
Red Hat OpenShift : Mehrere Schwachstellen
Samba : Mehrere = Privilegieneskalation
sudo : Privilegieneskalation
X.Org X11 : Mehrere = Privilegieneskalation
23.05.2023
Android [Google] : Patch Mai 2023
Keycloak : Umgehen von Sicherheitsvorkehrungen
npm : Code-Ausführung
Oracle Communications : Mehrere Schwachstellen
Python : Mehrere Schwachstellen
Red Hat JBoss Enterprise Application Platform : Mehrere Schwachstellen
Synology Router Manager : Mehrere Schwachstellen
VMware Tanzu Spring Framework : Mehrere Schwachstellen
22.05.2023
Cisco Small Business : Mehrere Schwachstellen
MediaWiki : Mehrere Schwachstellen
Oracle Java SE : Mehrere Schwachstellen
Samsung Android + Exynos : Mehrere Schwachstellen
Trustwave ModSecurity : Mehrere Schwachstellen
Sehr hohes Risiko – letzte 30 Tage
Xerox FreeFlow Print Server : 16.05.2023 | Mehrere Schwachstellen
Windows + Windows Server [Microsoft] : 15.05.2023 | Mehrere Schwachstellen
Cisco SPA112-2-Port Phone Adapter : 04.05.2023 | Code-Ausführung
Oracle Fusion Middleware : 02.05.2023 | Mehrere Schwachstellen
Ruby on Rails : 28.04.2023 | Mehrere Schwachstellen
Zyxel Firewall Produkte : 28.04.2023 | Mehrere Schwachstellen
Längerfristige Bedrohung durch Sicherheitslücken
Warnung vor kritischer Schwachstelle in log4j!
13.12.2021: Das BSI (Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik) warnt vor einer Sicherheitslücke in der Protokollierungsbibliothek für Java-Anwendungen (s. auch unter Windows, Linux, UNIX). Darüber können Kryptominer installiert, Beacons nachgeladen und vertrauliche Daten offengelegt werden. Auch kann sie von Botnetzen genutzt werden. Weitere Details und welche Maßnahmen Sie ergreifen sollten, erfahren Sie auf einer PDF-Datei des BSI.
Sicherheitslücken bei Microsoft Exchange Servern!
01.12.2021: Betroffen sind 30 % der deutschen Exchange Server = 12.000 Exchange Server 2013 / 2016 / 2019. Auch auf Servern, die einen aktuellen Patchstand melden, können diese Schwachstellen vorhanden sein, da aus einem noch nicht sicher geklärten Grund das November-Update nicht vollständig installiert wurde.
Quelle: › Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI)
Grundsätzlich gilt:
Die Schwachstellen betreffen häufig ältere System-/Programm-Versionen. Trotzdem ist es in jedem Fall ratsam, zu kontrollieren, ob auch neuere Systeme und Programme auf dem aktuellen Stand sind. Generell sollten diese immer zeitnah auf die neusten Versionen aktualisiert werden.
Datenlecks – Erklärung von Fachbegriffen
Angreifer schleusen Schadcode durch eine Sicherheitslücke im Client oder auf dem Server ein. Diesen Code betten sie in eine vermeintlich „sichere“ Umgebung ein. Meistens verwenden die Angreifer das häufig verwendete JavaScript. Anschließend können dadurch beispielweise Websites verändert werden. Auch ist es möglich vertrauliche Informationen oder Passwörter zu stehlen (z. B. Phishing).
Wörtlich „Verweigerung des Dienstes“. Dabei wird der Server gezielt mit so mit Anfragen überhäuft, das er schlimmsten Falls zusammenbricht. Eine Form der sogenannten DoS-Attacken ist das permanente Verschicken von SYN-Paketen mit gefälschten IP-Adressen. Durch den vergeblichen Versuch auf solche Anfragen zu antworten, verbraucht der Server alle Verbindungskapazitäten und ist nicht mehr erreichbar.
Ähnlich verläuft das Ping-Flooding, das Überfluten des Servers mit Überprüfungsanforderungen hinsichtlich der Erreichbarkeit von Rechnern im Netz (Pings). Deren Beantwortung kann ebenfalls zum Systemabsturz führen.
Des weiteren gibt es das sogenannte Mail-Bombing, bei dem riesige Mengen an Mails an eine Adresse gesendet werden, die die betreffenden Mail-Konten blockieren und zu einer Verlangsamung des Mail-Servers oder zu dessen Zusammenbruch führen.
Hierbei handelt es sich um den Entwicklungsrahmen der Programmierer für Anwendungen. Somit ist es kein eigenständiges Programm, sondern nur der die Entwicklung unterstützende Rahmen.
Deutsche Übersetzung: Flicken: Durchführung von Aktualisierungen zur Behebung von technischen Mängeln (Bugfix), zum Schließen von Sicherheitslücken, zur Korrektur schwerwiegender Fehler (Hotfix, Critical-Patch-Update) oder zur Erweiterung von Funktionen bzw. Bereinigung sonstiges Fehler.
Hierunter ist eine „Ausweitung der Rechte“ zu verstehen. Das bedeutet, dass es einem Angreifer gelingt, sich Zugriff auf Bereiche zu verschaffen, deren Nutzung normalerweise eingeschränkt bzw. die nur für bestimmte Nutzer, z. B. Administratoren reserviert sind.
Eine Sicherheitslücke wird von Angreifer schon ausgenutzt, bevor diese Lücke vom/von den betroffenen Unternehmen erkannt werden. Infolgedessen erfolgt das Schließen der Lücke (s. auch PATCH) erst, nachdem unter Umständen bereits Schäden wie eingeschleuste Schadsoftware oder Datenlecks eingetreten sind.
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