E-Mail Anhänge | Von Apple Windows-kompatibel senden

Windows-Nutzer können die von Apple-Geräten versendeten E-Mail Anhänge häufig nicht öffnen. Doch es gibt mehrere Lösungen.

E-Mail Anhänge - Von Apple Windows-kompatibel senden
Grafik: eb

E-Mail Anhänge bei Apple

Grundsätzlich erfolgt das Anhängen von Dateien auf Apple-Geräten ähnlich wie bei Windows. Eigentlich ist es sogar einfacher. Entweder du erstellst eine neue E-Mail und wählst die gewünschte Datei vom Desktop oder aus einem Ordner aus bzw. ziehst sie direkt in die E-Mail.

Oder du machst einen

  1. Rechtsklick auf die gewünschte Datei,
  2. Teilen,
  3. E-Mail-Client auswählen = ein neues E-Mail-Fenster öffnet sich,
  4. die Datei ist an die E-Mail angehängt.

Außerdem geht es natürlich auch auf herkömmliche Weise:

  1. Neue E-Mail öffnen
  2. Auf die Büroklammer klicken und
  3. die Datei vom PC auswählen.

Wenn der Empfänger ebenfalls mit Apple arbeitet, entscheidet er dann, was er tun möchte. Entweder er klickt die E-Mail Anhänge einfach an, um sie zu öffnen. Oder er macht einen Rechtsklick auf eine Datei, öffnet sie mit einem bestimmten Programm bzw. lädt sie herunter.

E-Mail Anhänge von Apple zu anderen Systemen

Windows-Geräte sind in den meisten Ländern wesentlich verbreiteter als solche von Apple. Daher ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass der Empfänger deiner (von einem Apple-Gerät) gesendeten E-Mail Anhänge diese auf einem Nicht-Apple-Gerät öffnen möchte. Und da fangen die Probleme an.

Konvertierung für E-Mail Anhänge

Normalerweise erstellst du Dokumente bei Apple im Format .pages. Unglücklicherweise können aber andere Systeme damit nichts anfangen. Deshalb musst du sie vor dem Anhängen konvertieren:

  1. Dokument öffnen
  2. Ablage
  3. Exportieren

Anschließend klickst du z. B. auf

  1. PDF: Gut / Besser / Optimal
  2. Weiter
  3. Namen der Datei und Speicherort eingeben / modifizieren
  4. Exportieren oder
  5. Word-Dokument: .docx oder .doc
  6. weiter wie oben

Dasselbe gilt auch für Tabellen im Format .numbers oder .keynote. Auch diese musst du als PDF oder als .excel bzw. .powerpoint-Datei exportieren. Das Verfahren entspricht dem oben beschriebenen.

Konvertiertes Dokument erneut bearbeiten
Falls du beispielsweise das bereits von .pages in .docx konvertierte Dokument noch einmal bearbeiten möchtest, solltest du folgendes beachten: Wenn du es anschließend einfach nur erneut abspeicherst, liegt es wieder im urprünglichen Format (.pages) vor. Du müsstest es also erneut konvertieren / exportieren.

Art des Einfügens der E-Mail Anhänge

Bei „Apple“ versendest du E-Mail Anhänge normalerweise inline. Dass bedeutet, dass die Dateien in die E-Mail eingebettet und nicht im herkömmlichen Sinne angehängt sind. Auch diese eingebetteten E-Mail Anhänge bereiten Windows (und auch Linux) Schwierigkeiten. Meistens fehlen solche „Anhänge“ in den E-Mails der Empfänger.

Lösungsansätze bei Apple

Die ersten beiden Methoden funktionieren nur auf dem Desktop. Bei iOS-Geräten bleibt die Problematik der eingefügten und nicht angehängten Dateien bestehen.

1. Apple Mail

Zunächst musst du in den Einstellungen für Apple-Mail eine Anpassung vornehmen:

  1. Apple Mail öffnen und in der Apple-Bearbeitungsleiste oben auf
  2. Bearbeiten klicken.
  3. Im nun geöffneten Menü den Cursor über Anhänge bewegen und
  4. je einen Haken bei Anhänge immer Windows-kompatibel senden sowie
  5. optional bei Anhänge immer am Ende der Mail einfügen setzen.

Punkt 5. ist durchaus sinnvoll, da sonst der E-Mail-Text unter Umständen auseinander gerissen würde.

Zwar kannst du auf Android-Geräten .doc/x, .pdf und Bild-Dateien häufig auch ohne den zweiten Haken öffnen. In Windows Mail funktioniert das direkte Öffnen oder Bearbeiten dieser E-Mail Anhänge jedoch nicht. Deshalb müsstest du sie zuerst auf dem PC speichern.

2. Apple System

Falls du dir zutraust etwas tiefer ins › Apple-System einzugreifen, kannst du versuchen, das automatische Einfügen von Anhängen zu unterbinden. Hierzu setzt du einen speziellen Befehl innerhalb des Terminals ein. Leider behebt auch diese Methode nicht immer das Problem.

Zumindest bei meinem Mac bin ich mit solchen Eingriffen „ins System“ sehr vorsichtig. Dabei kann auch manches strubbelig werden. Infolgedessen sollte jeder selbst entscheiden, ob er/sie den Versuch wagen möchte.

Browser- / App-Lösung

Sofern du außer einer E-Mail-Adresse von Apple auch noch den Service anderer Anbieter nutzt, hast du eine weitere Möglichkeit. Denn dann kannst du deine E-Mail Anhänge direkt über die Mail-App oder die Website des jeweiligen Anbieters versenden.

Leider hat diese Methode Vor- und Nachteile. Einerseits müsstest du dich jedes Mal über den Browser bei deinem Anbieter einloggen. Nicht alle E-Mail-Services bieten eine eigene App oder Desktop-Anwendung für Mac an. Andererseits würde dieses Verfahren jedoch sowohl auf dem Mac als auch auf iOS-Geräten funktionieren.

Mail Clients

Wenn du keinen gesteigerten Wert auf die Verwendung der vorinstallierten Apple Mail-Anwendung legst, die im Übrigen inzwischen besser ist als ihr Ruf, bietet sich ein Mail Client von einem Drittanbieter an. Hierüber versendete E-Mail Anhänge bereiten normalerweise kein Problem.

Auf das Dokumenten-Format achten
Vergiss auch bei Verwendung „externer“ E-Mail Programme nicht, die Dokumente immer in einem Windows-Format oder als PDF zu versenden.

Beispiele für gute E-Mail Clients sind (Preisangaben Stand: November 2024, ohne Gewähr):

Canary Mail für MacOS, iOS, Windows und Android – kostenlos / Growth: 3,00 US-Dollar pro Nutzer und Monat bzw. 36 US-Dollar pro Nutzer und Jahr / Pro+: 10 US-Dollar pro Nutzer und Monat bzw. 100 US-Dollar pro Nutzer und Jahr.
eM Client für MacOS, iOS, Windows und Android – kostenlos für 2 Konten / Personal für max. 3 Geräte 39,95 Euro pro Jahr / Business 208,95 Euro pro Jahr oder 20,90 Euro pro Gerät pro Jahr.
Spark Mail für MacOS, iOS, Windows und Android – kostenlos / Premium für Einzelpersonen: 5,83 Euro pro Monat bzw. 69,99 Euro pro Jahr / Premium für Teams: 6,99 Euro pro Monat bzw. 83,88 Euro pro Jahr.

Airmail für MacOS, iPadOS und iOS – Kostenlos / Pro 5,99 US-Dollar pro Monat bzw. 29,99 US-Dollar pro Jahr (Mac); 4,99 US-Dollar pro Monat bzw. 29,99 US-Dollar pro Jahr (iPhone).

Eine weitere Alternative wäre Thunderbird, das kostenlose und recht verbreitete, aber leider immer noch etwas kompliziert aufgebaute Mail-Programm der MZLA Technologies Corporation (Mozilla Foundation). Wer es (noch) professioneller möchte und besonderen Wert auf Datenschutz legt, kann einen Blick auf Altamail von Eurosmartz für macOS, iPadOS und iOS werfen. Das Pro-Abonnemnt kostet 0,99 US-Dollar pro Monat bzw. 9,99 US-Dollar pro Jahr und erneuert sich automatisch. Für iPadOS/iOS bietet das Unternehmen auch eine lebenslange Pro-Lizenz für 49,99 US-Dollar an.

Outlook / Office

Zuletzt kannst du auch Outlook (Microsoft Office) auf deinem Mac und deinen iOS-Geräten installieren. Jedoch kostet dich ein Paket je nach darin enthaltenen Anwendungen und Diensten 69,00 – 149,00 Euro pro Jahr. Die Outlook-Apps für iPhone und iPad sind kostenlos.

Zwar behebt die Verwendung dieser Anwendungen oft das Problem der E-Mail-Anhänge. Doch stellt sich die Frage, ob du zumindest privat auf deinen Apple Geräten tatsächlich mit Windows-Software arbeiten möchtest?

Dauerbaustelle Windows

Abgesehen von den oben beschriebenen Kompatibilitätsproblemen zwischen Mac OS und Windows gibt es eine weitere Schwierigkeit:

Betroffen sind Verwender der (vorinstallierten) Windows Mail App. So kannst du teilweise nicht nur E-Mail Anhänge nicht öffnen oder heruntergeladen, sie kommen gar nicht erst an. Zwar landet die E-Mail in Windows Mails und du kannst sie wie gewohnt lesen, der Anhang fehlt jedoch komplett. Dabei spielt es auch keine Rolle, ob die Anhänge im .jpg-, .pdf-oder sonstigen Format versendet wurden.

Noch merkwürdiger ist, dass dies nicht bei allen E-Mails mit Anhängen der Fall ist. Bei manchen sind die E-Mail Anhänge vorhanden, bei anderen nicht. Wenn du die E-Mails mit den fehlenden Anhängen beispielsweise über den Browser bei deinem Mail-Anbieter öffnest, sind die E-Mail-Anhänge da. Dasselbe trifft auf das Öffnen in anderen Mail Clients oder auf Android-Geräten zu.

Microsoft sagt dazu …

… nicht viel. Ein angebotener Lösungsansatz ist, die jeweiligen Absender bei Outlook in die Liste der vertrauenswürdigen / sicheren Absender einzutragen. Außerdem bestünde die Möglichkeit, die › Windows Mail App zu deinstallieren und nach dem nächsten Hochfahren des PCs wieder neu aus dem Store zu installieren. Darüber hinaus könnte es helfen, dein Anti-Virus-Programm zu deaktivieren/deinstallieren.

Insbesondere letzteres halte ich jedoch für äußerst fragwürdig, da es auf Dauer absolut nicht sinnvoll ist, einen Windows-PC ohne Schutz zu betreiben.

Hinzu kommt, dass alle diese Vorschläge das Problem nicht zuverlässig beseitigen. Wahrscheinlich gibt es zumindest bislang auf Nutzerseite keine finale Lösung. Infolgedessen ist hier Microsoft gefragt. Ob es aber in absehbarer Zeit ein Patch für diesen Fehler gibt, ist fraglich, da er zum Teil auch schon bei Windows 8 vorhanden war.

Reintext anstelle von HTML

Eine weitere Möglichkeit, das Problem der E-Mail Anhänge zu lösen, wäre es, E-Mails grundsätzlich im Reintext– / Rich-Text-Format zu versenden. Zwar ist HTML die „Sprache“ des Internets, weshalb sie auch von E-Mail-Programmen standardmäßig verwendet wird. Jedoch geht dies mit einem erhöhten Sicherheitsrisiko einher. Somit wäre Reintext das eindeutig bessere Format, welches theoretisch systemunabhängig ist. Allerdings eben nur theoretisch.

Denn (leider) lässt die Darstellung beim Aufrufen in vielen (wenn nicht den meisten) E-Mail-Programmen bzw. Webmailern zu Wünschen übrig. Darüber hinaus müsstest du selbst in den Einstellungen deines Mail-Programms vom voreingestellten HTML-Format zu Reintext wechseln, was wiederum nicht immer problemlos möglich ist.

  • Nicht alle E-Mail-Programme / Webmailer bieten eine Umstellung auf Reintext an
  • Manche Programme (z. B. Outlook) wandeln auch Reintext-E-Mails automatisch wieder in das HTML-Format um
  • Die wenigsten Nutzer beschäftigen sich mit den Einstellungen Ihres E-Mail-Programms, sondern verwenden es „out-of-the-box“
  • Das Einbetten von Bildern oder Codes ist erschwert bis unmöglich, was wiederum von vielen Nutzern als unbequem empfunden wird.

Solange sich also nicht alle Beteiligten auf Reintext als Standard für E-Mails einigen, sondern dem „schöneren“ HTML den Vorzug geben, ist diese Möglichkeit (noch) keine echte Alternative.

Wer ist schuld …

… an dem Dilemma – Apple oder Microsoft? Keiner und beide. Einerseits kommt es auf den persönlichen Blickwinkel an. Aus der Sicht von Windows-Nutzern ist Apple einfach zu exotisch.

Andererseits ist Apple eigentlich in punkto Kompatibilität wesentlich offener als Windows. Denn du kannst problemlos von Windows-PCs gesendete E-Mail Anhänge und .doc(x) oder .excel-Dateien etc. öffnen. Lediglich die Schrift verändert sich u. U., wenn das Dokument in einer Windows-spezifischen Schriftart verfasst wurde. Anders herum geht da nichts.

E-Mail Anhänge versenden - Zusammenfassung

E-Mail Anhänge versenden – Zusammenfassung

Am Ende haben beide Systeme sicher ihre Daseinsberechtigung. Trotzdem wäre es zu begrüßen, wenn Windows E-Mail Anhänge und Dateien von anderen Systemen auch etwas flexibler handhaben würde. Außerdem ist es eigentlich schon überfällig, dass sich sowohl die System-Anbieter als auch die E-Mail-Dienstleister auf ein sicheres Format für E-Mails einigen. Wie bei vielen anderen Produkten auch, dürfte das wohl aber in absehbarer Zeit leider nicht der Fall sein.

Fazit

E-Mail-Anhänge zu versenden gehört eigentlich zum Tagesgeschäft. Dennoch gibt es noch keine finale Lösung des Kompatibilitätsproblems. Es bleibt nur Ausprobieren oder die Entscheidung für eine Drittanbieter-Lösung.

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Kommentar:

G. Ulrich – 02.10.2020

Apple verschickt seine „nicht lesbaren“ Anhänge in einem html-Container. Empfänger, die kein html in Mails zulassen (siehe Empfehlungen des BSI), sehen somit einfach keinen Anhang. Würde der Anhang als normaler nicht eingebundener mime-kodierter Block verschickt, könnte jedes rfc-gerechte Mailprogramm die Anhänge anzeigen. Es geht hier nicht um Apple oder Windows, sondern einfach um die Einhaltung von systemübergreifenden Regeln nach einschlägigen RFCs [Request For Comments = Bitte um Kommentare; Anm. von Ellena]. Auch auf Linux-Maschinen sind die Apple-Anhänge verschwunden, solange man keinen gefährlichen html-Code zulässt. Ein wenig mehr Zurückhaltung beim Durchsetzen proprietärer „Erfindungen“ würde nicht nur Microsoft (TNEF-Problematik), sondern in diesem Fall auch Apple gut zu Gesicht stehen, um ungehinderte Kommunikation zwischen den Systemen weiterhin zu ermöglichen.

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