Mobilfunknetze – Netzbetreiber
Seit der Zusammenlegung von O2– und e-plus 2017 gibt es in Deutschland nur noch drei Mobilfunknetze, also auch nur drei Netzbetreiber:
Telekom Deutschland (D1-Netz), Vodafone (D2-Netz) und Telefónica (E/E+-Netz)
Infolgedessen sind bisher nur die Telekom, Vodafone und O2 (Produktmarke von Telefónica Germany) gleichzeitig Netzbetreiber und Mobilfunkanbieter. Die United Internet Tochter Drillisch (1&1) hat jedoch inzwischen damit begonnen, ein eigenes Netz aufzubauen und so als vierter Netzbetreiber zu agieren.
Frequenzen
Da Mobilfunkfrequenzen knapp sind, versteigert die Bundesnetzagentur diese. So fanden bereits 2010 und 2015 Auktionen statt. Diese ermöglichten es den drei Betreibern, ihr Portfolio zu erweitern und somit ihre Netze weiter auszubauen. Zwar unterstützen alle drei Mobilfunknetze die Mobilfunkstandards der der 2. (GPRS / Edge), 3. (UMTS / HSDPA/+) sowie der 4. Generation (LTE). Dennoch unterscheiden sie sich hinsichtlich Qualität, Stabilität und Verfügbarkeit (s. Netzausbau) mehr oder weniger deutlich voneinander.
Bei der Auktion 2019 ging es vor allem um Frequenzen für den neuen 5G-Standard. Diese sind u. a. notwendig, um in Deutschland innovative Technologien (autonomes Fahren, Internet der Dinge, etc.) möglich zu machen. Als Neueinsteiger hat sich auch United Internet beteiligt. Jedoch wurde das von den drei Netzbetreibern kritisch gesehen.
Wenn das regionale Spektrum eine Hintertür wird für einen vierten Netzbetreiber, der kaum investieren muss, dann wäre das eine Fehlentwicklung, weil es die Investitionen der anderen komplett entwertet.
Quelle: Hannes Ametsreiter, VODAFONE
Da z. B. United Internet bisher kein eigenes Netz betreibt und deshalb u. a. auch weit geringere Investitionskosten hatte, würde das zu einer Wettbewerbsverzerrung führen.
Zukünftiger Ausbau der Mobilfunknetze
Im Rahmen der Versteigerung steckt die Bundesnetzagentur auch die Ziele für den Ausbau der Mobilfunknetze in den kommenden Jahren ab. Beispielsweise bis Ende 2022 mindestens 100 MBit/s für
- 98 % aller Haushalte je Bundesland
- alle Bundesautobahnen sowie
- Bundesstraßen mit Verbindungsfunktion und
- Schienenwege mit mehr als 2000 Fahrgästen pro Tag
Außerdem die Inbetriebnahme von 500 Basisstationen mit mind. 100 MBit/s in „weißen Flecken“ und 1000 5G-Basisstationen. Des weiteren sollen bis Ende 2024
- alle übrigen Bundesstraßen mit 100 MBit/s
- alle Landes- und Staatsstraßen,
- die Seehäfen sowie
- das Kernnetz der Binnenwasserstraßen und
- alle übrigen Schienenwege mit mindestens 50 MBit/s
versorgt sein. Dagegen würden für eventuelle Neueinsteiger andere Auflagen gelten und sie hätten mehr Zeit, diese umzusetzen.
Aktueller Ausbau der Mobilfunknetze
Am weitesten ist der der Ausbau der Mobilfunknetze bei der Telekom und Vodafone fortgeschritten. Unabhängig vom Anbieter sah die Versorgung 2023 wie folgt aus:
- 2G: 99,8 Prozent
- 4G (LTE): 97,2 Prozent
- 5G: 89 Prozent (überwiegend in Städten / stadtnahen Gebieten)
(Quelle: › Bundesnetzagentur; Stand: 2023.
Einerseits ist die Abdeckung im Bereich 2G (Edge) bei nahezu flächendeckend und LTE hat auch stark aufgeholt. Andererseits besteht bei 5G immer noch Aubaubedarf. Diesbezüglich sind Telekom und Vodafone schon weiter vorangechritten als O2. 1&1 nutzt immer noch zum größten Teil Fremdnetze wie das von Telefónica.
Wobei das Netz der Telekom im Norden, Westen und Süden nur kleinere Lücken aufweist. Dagegen gibt es im Osten außerhalb der städtischen Regionen noch größere weiße Flecken. Abgesehen von einer recht guten Abdeckung im Westen und in den Ballungsgebieten weist das Netz von Vodafone im restlichen Bundesgebiet deutlich größere Lücken auf. Von O2 werden diesbezüglich keine genaueren Angaben gemacht.
Die immer wieder geäußerte Kritik ist wohl inzwischen bei Telekom, Vodafone und Telefónica angekommen. Denn die Netzbetreiber planen nun › gemeinsam gegen Funklöcher vorzugehen. Dazu wollen alle drei die gleiche Anzahl neuer Standorte aufbauen, die dann bei Bedarf von allen dreien genutzt werden können. 1&1 bleibt zumindest zunächst außen vor.
Abgesehen von den weißen Flecken, Standorten an denen bislang gar kein Mobilfunkempfang möglich ist, gibt es auch noch eine Reihe graue Flecken. Hierbei handelt es sich um Standorte, an denen die „4G-Versorgung“ durch die Telekom, Vodafone und O2 nicht deckungsgleich ist. Um diese Flächen zeitnah zu versorgen, wollen die Mobilfunkanbieter nun kooperieren.
In ihrer Medieninformation vom 19. Januar 2021 gab die » Deutsche Telekom folgendes bekannt:
Noch im laufenden Jahr wollen die Deutsche Telekom und Telefónica / o2 mehrere Hundert so genannte Graue Flecken in der 4G-Netzversorgung für ihre Kunden schließen. An den Standorten werden die Partner aktive Netztechnik teilen. Im Gegensatz zu bisherigen Kooperationen wie Site-Sharing oder dem Betreiber-Abkommen zur Schließung Weißer Flecken müssen in diesem Ansatz keine zweite separate Funktechnik oder zusätzliche Antennen installiert werden.
[…] Beide Unternehmen planen, an mehreren hundert ausgewählten Antennenstandorten ein sogenanntes aktives Network-Sharing, um „Graue Flecken“ in Deutschland zu erschließen. Möglich macht das ein neuer technologischer Ansatz in den Netzen der beiden Anbieter. Am Standort bieten die Betreiber allen Kunden im Ergebnis 4G-Zugänge auf dem 800-MHz-Frequenzband.
Quelle: TELEKOM
Aufbau eines 5G Netzes
2022 werden bereits über 92 % der Haushalte im Netz der deutschen Telekom mit 5G versorgt. Bei Vodafone hatten im Juli 2022 über 55 Millionen Menschen die Möglichkeit, das 5G-Netz zu nutzen. Auch bei Telefónica schreitet der Netz-Ausbau inzwischen zügig voran. Im Juli 2022 › gab O2 bekannt, dass 5G für 50 % der Bevölkerung verfügbar sei. Bis Ende 2022 soll die Versorgung dann bei 60 % liegen.
Dagegen ist 1&1 Drillisch beim Auf-/Ausbau eigener Mobilfunknetze (4G/5G) auch 2023 noch nicht wesentlich voran gekommen.
Wer profitiert von 5G?
Für dich als Nutzer eines Smartphones oder Mobilfunk-fähigen Tablets sind die 5G Frequenzen nicht wirklich wichtig. Denn die Geschwindigkeiten, die mit LTE erreicht werden, reichen für eine komfortable Nutzung aller Anwendungen auf mobilen Geräten vollkommen aus, so dass der flächendeckenden Ausbau des LTE-Netzes von wesentlich größerer Bedeutung ist. Dennoch gibt es inzwischen einige Smartphones, die den 5G Standard mehr oder weniger gut „beherrschen“, auch wenn der Mehrwert kaum spürbar ist.
Anders sieht das bei Unternehmen aus. Um moderne Technologien zuverlässig nutzen zu können und den Anschluss an den Weltmarkt nicht zu verlieren, sind sie auf den Zugang zum neuen Standard angewiesen. Einerseits müssen dafür entsprechende 5G Frequenzen verfügbar sein. Andererseits muss 5G auch flächendeckend angeboten werden, da sich viele Unternehmen eben nicht nur in Städten und Ballungszentren angesiedelt haben.
Abschaltung des 3G-Netzes
Damit der Ausbau des 5G-Netzes zügig(er) vorangehen kann, brauchen die Mobilfunk-Betreiber entsprechende Frequenzen. Da sich die Bedeutung der einzelnen Standards der Mobilfunknetze inzwischen gewandelt hat, liegt es nahe, den am wenigsten wichtigen Standard aufzugeben und die dadurch freigewordenen Frequenzen für 5G zu nutzen.
Alle Mobilfunknetze werden 2G als Grundversorgung weiterhin betreiben und 4G ist momentan für moderne Geräte der „Standard“. Deshalb wurde entschieden, sich von 3G zu verabschieden. Bei der deutschen Telekom und Vodafone war es am 30. Juni 2021 soweit, O2 folgte etwas später.
Konsequenzen
Für alle, die jetzt schon LTE (4G)-fähige Geräte oder solche, die den 5G-Standard beherrschen, benutzen, ändert sich nichts. Denn diese Geräte nutzen schon seit längerem nur zwei/drei Mobilfunknetze: LTE/5G oder – bei schlechtem Empfang – EDGE (2G). Problematisch wird es für diejenigen, die noch ältere, nicht LTE-fähige Geräte verwenden oder aus Kostengründen auf einen LTE-Vertrag verzichtet haben.
Spätestens nach der › Abschaltung der 3G-Netze müssen sie sich ein neues Gerät kaufen und/oder ihren Mobilfunkvertrag entsprechend anpassen. Wobei sich das Preisniveau für die entsprechenden Verträge verschoben hat. So ist LTE wesentlich günstiger geworden, während die 5G-Tarife bei manchen Anbietern noch recht teuer sind. Falls du nicht handelst, surfst du in Zukunft nur noch im langsamen EDGE-Netz, welches für viele moderne Websites und Streaming-Angebote nicht mehr ausreicht.
Eine weitere Konsequenz kann alle Mobilfunkkunden betreffen. Bei der Umstellung der Mobilfunknetze müssen die Betreiber Antennen austauschen. Die betreffenden Masten der Mobilfunknetze senden also vorübergehend nicht, so dass ein Mobilfunk-Empfang in der Umgebung der betroffenen Masten während des Umbaus nicht möglich ist.
2G, 4G und 5G-Netzabdeckung bei: Telekom, Vodafone, Telefónica, 1&1 (Quelle: › Gigabitgrundbuch Bund)
Karten zum aktuellen Ausbau der Mobilfunknetze kannst du über die folgenden Links aufrufen:
Wie die im März 2024 veröffentlichten Karten zeigen, gibt es immer noch Unterschiede zwischen den einzelnen Netzbetreibern, wobei die deutsche Telekom bei der Abdeckung nach wie vor vorne liegt, wenn auch Vodafone bei 2G und 4G aufgeholt hat.
Versprochene Geschwindigkeit
Für dich als Nutzer der Mobilfunknetze spielt jedoch nicht nur die Netzabdeckung eine Rolle, sondern auch die Geschwindigkeit ist von Bedeutung. Und hier kommen die Mobilfunkanbieter ins Spiel. Falls du deinen Vertrag direkt beim Betreiber eines der Mobilfunknetze abschließt, kannst du unter Idealbedingungen von der maximalen Geschwindigkeit profitieren. Wenn du jedoch bei einem Anbieter buchst, der die Mobilfunknetze nur nutzt, liegen die Maximalgeschwindigkeiten z. T. deutlich darunter.
Tatsächliche Geschwindigkeit
Die › zafaco GmbH hat im Auftrag der Bundesnetzagentur einen Test entwickelt, mit dem die tatsächliche Datenübertragungsrate erfasst wird. Mittels einer › App für iPhones, für › Android Smartphones sowie für › Linux, MacOS und Windows kann jeder Nutzer die Geschwindigkeit messen und mit der von Mobilfunk-Anbieter angebenen vergleichen.
Mobilfunkanbieter
Laufzeitverträge bei den Netzbetreibern umfassen folgende Basisleistungen: Angegeben sind jeweils die Maximal-Geschwindigkeiten im Download / Upload (5G wo verfügbar) angeben. Außerdem in Klammern die Geschwindigkeiten, nachdem du dein gebuchtes Datenvolumen für den laufenden Monat aufgebraucht hast. Darunter findest du die Durchschnitts- und Mindestgeschwindigkeit (sofern beim Anbieter angegeben). Des weiteren Angaben zum Roaming, zur Hotspot-Flat und ob VoIP möglich ist.
300 / 50 MBit/s LTE/5G
(64 / 16 kBit/s)
85,5 / 35,4 MBit/s
14,4 / 14,4 MBit/s
Roaming: EU + [1]
Hotspot-Flat:
im Inland
VoIP: Ja
500 / 100 MBit/s LTE/5G [2]
(32 / 32 kBit/s)
44,53 / 18,38 MBit/s
–
EU
Hotspot-Flat:
keine
VoIP: Ja
300 / 50 MBit/s LTE
(32 / 32 kBit/s)
27 / 14,6 MBit/s
–
EU [3]
Hotspot Flat:
keine
VoIP: Nein
[1] Bei der Telekom gilt das EU-Roaming auch für die Schweiz und Großbritannien. Auch die 5G Nutzung ist sowohl beim EU-Roaming (kostenfrei) als auch in Partnernetzen zahlreicher Länder außerhalb der EU möglich (vorab zubuchbare Travel Mobil Optionen = 1GB Daten, 60 Minuten Telefonie, 100 Nachrichten; nach Verbrauch gelten vergünstige bzw. ohne diese Option die normalen Auslandstarife).
[2] Bei Vodafone können im 5G-Netz 500 MBit/s Upload-Geschwindigkeit erreicht werden. Voraussetzung sind Endgeräten mit der passenden Hardware.
[3] Für die Schweiz, die kein Mitglied der EU ist, sowie für Andorra, Gibraltar und die Isle of Man) gibt es ein spezielles, im Bedarfsfall zubuchbares Roaming-Angebot bei O2. Auch Pendler zwischen der Schweiz und Deutschland können eine dauerhafte Roaming-Option dazubuchen.
Darüber hinaus kannst du bei den oben genannten Anbietern noch folgende Leistungen z. T. kostenpflichtig hinzubuchen (in diesem Vertrag enthalten):
- Telekom: SpeedON = Datenvolumen kostenpflichtig zubuchbar: S +500MB für 7 Tage; M +500MB, L +1,5 GB oder XL +2,5 GB für jeweils 31 Tage[4]
- Vodafone: Vodafone-Pässe[4]
- O2: Zwei SIM-Karten für dieselbe Telefonnummer kostenlos / 5G Ready = 5G-Option ohne Aufpreis zubuchbar.
[4] Ende April 2022 hat die Bundesnetzagentur die Zero-Rating-Optionen für bestimmte Dienste untersagt, da diese mit dem Prinzip der Gleichbehandlung des Datenverkehrs nicht vereinbar seien. Daraus folgt, dass spätestens ab 01. Juli 2022 sowohl die Telekom (STREAM ON) als auch Vodafone (Vodafone-Pass) die Nutzung von Streaming-Diensten ohne Anrechnung auf das gebuchte Datenvolumen nicht mehr anbieten dürfen. Bei Verträgen, die diese Option enthielten, taucht sie in der Rechnung nicht mehr auf. Zum 1. Juli 2022 passt die Telekom ihre Tarife dahingehend an, dass sie jeweils mehr Datenvolumen enthalten. Auch bei Altverträgen wird das Datenvolumen automatisch erhöht. Vodafone hat kurze Zeit später ebenfalls sein Datenvolumen für die verschiedene Angebote aufgestockt.
Vorsicht bei eingeschlossener Datenautomatik
Diese Mobilfunk-Tarife fangen zwar günstig an, können aber auf die Dauer (zunächst unbemerkt) ins Geld gehen. Wenn du regelmäßig zuzahlen musst, kannst du auch gleich ein größeres Paket buchen. Ähnlich verhält es sich mit den Zusatz-Leistungen.
Anbieter ohne eigenes Netz
Grundsätzlich gibt es in allen drei Netzen auch günstige Mobilfunk Tarife von „Drittanbietern“, wobei es im Telekom-Netz die wenigsten Angebote gibt. Die meisten Mobilfunkanbieter ohne eigene Mobilfunknetze nutzen entweder das Netz von O2 oder sie bieten Tarife im O2 und Vodafone-, seltener auch im Telekom-Netz an.
Telekom-Netz
Telekom Deutschland Multiband GmbH (EDEKA smart, FCB Mobil, Kaufland mobil, Lifecell, NORMA connect)
congstar GmbH (congstar, fraenk, ja!mobil, PENNY mobil)
freenet AG (callmobile, Crash-Tarife, debitel-light, freenet Mobile, klarmobil, MegaSim, mobilcom-debitel, MZV-mobile)
easyTEL – High Mobile – Lebara Mobile – mobilka
Vodafone-Netz
Vodafone GmbH (allmobil, BILD mobil, goood, otelo)
1&1 (Drillisch) AG (1&1, DeutschlandSIM, discoTEL, eteleon, GMX, maXXim, simplytel, smartmobil.de, Web.de, winSIM)
freenet AG (callmobile, Crash-Tarife, freenet FLEX, freenet Mobile, klarmobil, MegaSIM, mobilcom-debitel)
EWE – Fyve – HFO Telecom – htp – LIDL connect – Lycamobile – MediaMarkt/Saturn – mobi – Netcologne – primacall – primamobile – Rossmann mobil – Tele2 – Truphone – WEtell
O2-Netz
Telefónica Germany GmbH (Ay Yildiz, Blau, blauworld, Fonic, Fonic mobile, Ortel Mobile, NettoKOM, netzclub, Nova mobil, TürkeiSIM, WhatsAppSIM)
1&1 (Drillisch) GmbH (1&1, BILDconnect, DeutschlandSIM, discoTEL, eteleon, free-prepaid, GMX, handyvertrag.de, maXXim, n-tv go!, OremiumSIM, sim.de, simdiscount, simplytel, smartmobil.de, Web.de, winSIM, yourfone)
freenet AG (Crash-Tarife, freenet FUNK, freenet Mobile, klarmobil, MegaSim, mobilcom-debitel, MTV mobile)aetka – ALDI Talk – DOKOM21 – HFO Telecom – htp – Kevag Telekom – MadiaMarkt/Saturn – primacall – primamobile – primastrom – sdt.net – simquadrat – Stadtwerke Schwedt – Tchibo Mobil – TNG – wilhelm.tel – willy.tel – WOBCOM
Ausschließlich die jeweiligen Betreiber der Mobilfunknetze selbst bieten jedoch eine maximalen Geschwindigkeit im Download für das gebuchte Datenvolumen an.
Quelle: › teltarif.de
United Internet / 1&1
Einerseits hat › das Unternehmen mit der Marke 1&1 Drillisch bereits einen relativ großen Anteil am Mobilfunkmarkt. Andererseits steht 1&1 Drillisch wiederum auch hinter yourfone, smartmobil.de, simply, winSIM, DeutschlandSIM, Premium SIM und maXXim, was den Kundenstamm nochmals vergrößert.
Dennoch hat United Internet einen bedeutenden Nachteil gegenüber Telekom, Vodafone und O2. Seit dem 28.12.2023 hat das Unternehmen damit begonnen, sein eigenes Netz aufzubauen. Wie auch aus den Netzabdeckungskarten (s. Abbildungen) hervorgeht, ist auch im März 2024 der Roaming-Anteil noch recht hoch. Zwar gibt es › 1&1 Smartphone-Tarife ab Dezember 2023, jedoch 5G bis auf Weiteres noch von Vodafone.
Günstig versus teuer
Obwohl niemand etwas zu verschenken hat, sind doch die Preisunterschiede recht deutlich. Wo ist also ist der Haken?
Die Anbieter mit eigenem Netz finanzieren über ihre Mobilfunk Tarife natürlich auch den Ausbau und die Unterhaltung ihrer Netze. Die Drittanbieter mieten sich für relativ geringe Kosten dort nur ein.
Zunächst hat das Auswirkungen auf die Qualität. Hinsichtlich der maximalen Geschwindigkeit gibt es deutliche Unterschiede. So surfen Sie beispielsweise bei congstar im Telekom-Netz ca. 90 % und bei OTELO im Vodafone-Netz 95 % bzw. mit LTE 50 Option ebenfalls 90 % langsamer (ausgehend vom Idealfall). Bei winSIM erreichen Sie immerhin 20 % der maximalen Geschwindigkeit von O2.
Darüber hinaus sparen diese Anbieter bei den Zusatz-Leistungen. Du bekommst quasi nur das Basis-Paket. Falls überhaupt zusätzliche Leistungen angeboten werden, kosten diese extra.
Spontane Vertragsabschlüsse sind selten eine gute Idee
Denn obwohl die Mindest-Vertragslaufzeit auf ein Jahr verkürzt wurde, bist du solange gebunden, selbst wenn du nach kurzer Zeit feststellen, dass du mit deinem gewählten Anbieter oder Tarif nicht klar kommst. Einerseits wirst du mit einem günstigen Angebot nicht glücklich, wenn die Nutzung deines Smartphones zu sehr eingeschränkt ist. Andererseits wären teure Mobilfunk-Tarife für Wenig-Telefonierer oder WLAN-Nutzer völlig überdimensioniert.
Welcher Anbieter – welcher Tarif
Am Anfang jeder Suche ist es sinnvoll, sich folgende Fragen zu stellen:
- Telefonierst du viel oder wenig?
- Kommunizierst du über SMS oder nutzt du eher Messenger (Datenverbrauch)?
- Wie viele Daten verbrauchest du und wofür?
- Befindet sich dein Gerät häufiger im WLAN- als im Mobilfunk-Netz?
- Welche Zusatz-Leistungen (Hotspots, etc.) würdest du nutzen?
- Was bist du bereit dafür auszugeben?
Anschließend ist es nicht ganz unwichtig, in welchem Gebiet du dich überwiegend aufhältst – Land oder (Groß-)Stadt. Denn die Mobilfunknetze haben je nach Standort ihre Stärken und Schwächen. Deshalb könnte sich auch ein Blick auf die Netzabdeckungskarten der Netzbetreiber lohnen. Denn was nützen die günstigsten Mobilfunk-Tarife, wenn du kaum Mobilfunk Empfang hast bzw. in einem Funkloch sitzt. Dann wäre ein Euro schon zu teuer.
Mobilfunknetze – Zusammenfassung
In Deutschland gibt es zwar unzählige Mobilfunkanbieter, jedoch nur drei / vier Mobilfunknetze. Zuerst lässt sich feststellen, dass die Verfügbarkeit nicht in allen Netzen gleich ist. So hat nach wie vor die Telekom insgesamt betrachtet das am besten ausgebaute Netz. Zwar punktet Vodafone in Städten und Ballungsgebieten, schwächelt jedoch auf dem Land. Dagegen hat O2 immer noch ein Defizit beim (4G bzw. 5G-) Netzausbau und die meisten Funklöcher.
Des weiteren gibt es Unterschiede bei der maximalen Geschwindigkeit. Hier liegt Vodafone vorne, gefolgt von der Telekom. Und O2 bildet wieder das Schlusslicht. Außerdem kommst du in allen drei Netzen nur in den Genuss aller Vorzüge, wenn dein Anbieter auch der Netzbetreiber ist. Denn bei allen anderen musst du deutliche Abstriche machen.
Das allgemein empfehlenswerte Rund-um-sorglos-Paket gibt es nicht. Und Erfahrungen von anderen helfen auch nur begrenzt. Denn jeder hat eben andere Ansprüche. Um ein bisschen eigene Recherche kommst du also nicht herum.
Fazit
Abschließend ist festzustellen, dass alle Mobilfunknetze zwar kontinuierlich besser werden, es aber wohl auch in Zukunft eine Mehrklassen-Gesellschaft geben wird.
Und im europäischen Vergleich? Sowohl hinsichtlich der LTE- und 5G-Verfügbarkeit als auch bei der Geschwindigkeit belegen alle drei deutschen Mobilfunknetze nach wie vor die hinteren Plätzen. Um den Anschluss an moderne Technologien nicht ganz zu verpassen, müssen Gesetzgeber und Netzbetreiber noch einiges tun.
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