Hosting von Websites | 8 Tipps für die Wahl des richtigen Anbieters

Hosting ist nicht gleich Hosting. Welche Server-Varianten gibt es, was ist WordPress Hosting und was ist bei der Wahl des richtigen Hosting-Anbieters zu beachten?

Hosting von Websites - Wahl des Anbieters
Grafik: eb

Hosting – Server und Domain

Eine Voraussetzung, um überhaupt eine Website sinnvoll betreiben zu können, ist ihre ständige Erreichbarkeit. Zwar kannst du theoretisch deine Website auch auf deinem PC erstellen und auf deiner Festplatte / in „deiner Cloud“ speichern. Jedoch ist sie dann auch nur für dich selbst (und vielleicht ein paar Menschen, denen du den Zugriff erlaubst) aufrufbar, was wohl kaum dem Zweck der meisten Websites entspricht. Folglich benötigst du einen jederzeit von jedem Interessenten und von jedem Standort aus erreichbaren Speicherplatz = einen Server.

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Der Server

Im Prinzip ist ein Server nur ein zentraler Rechner innerhalb eines Netzwerks. Jedoch verfügt er über eine große Festplattenkapazität und eine schnelle Zentraleinheit. So kann er Ressourcen für andere Computer bereitstellen und große Datenmengen speichern. Manche Server arbeiten in geschlossenen Systemen, z. B. in einem Unternehmensnetzwerk. Andere sind öffentlich über das Internet erreichbar, wobei je nach Aufgabe unterschiedliche › Arten von Servern zu unterscheiden sind, u. a.:

  • Datenbank-Server für den Zugriff auf Datenbanksysteme,
  • Game-Server für Multiplayer-Online-Spiele,
  • Mail-Server zum Empfangen, Speichern und Senden von E-Mails,
  • Proxy-Server u. a. zur Anonymisierung von IP-Adressen,
  • DNS-Server zur Umwandlung von URLs (Unified Ressource Locators = Web-Adressen) in IP-Adressen sowie
  • Webserver, die Websites speichern und ausliefern.

Das Betreiben eines eigenen Web-Servers ist jedoch gerade für Einzelpersonen oder kleinere und mittlere Unternehmen zu aufwendig und zu teuer. Auch dürfte es den meisten Website-Betreibern am notwendigen Know-how fehlen. Deshalb gibt es Unternehmen, die eigene Server betreiben und Speicherplätze (engl. Webspaces) z. B. für Websites zur Verfügung stellen.

Des Weiteren benötigst du eine Domain, um mit deiner Website online erreichbar zu sein. Diese setzt sich normalerweise aus zwei Teilen zusammen: Second-Level-Domain (Name der Website) + First-Level-Domain (z. B. .de, .com, etc.). Einerseits kannst du deine Domain bei einem Domain-Händler wie › United Domains „kaufen“. Andererseits ist es meistens sinnvoller, sie direkt bei dem Hosting-Anbieter deiner Wahl registrieren zu lassen.

Wie funktioniert Webhosting?

Der Server-Betreiber agiert quasi als Vermieter (engl. host) und stellt dir gegen Bezahlung einen Speicherplatz für deine Website zur Verfügung (engl. hosting). Analog zu einem gemieteten Haus ist das günstiger als ein eigenes Haus zu kaufen und du kannst ohne großen Aufwand jederzeit wieder ausziehen. Darüber hinaus kümmert sich dein Vermieter häufig auch um die Technik und Sicherheit des Servers.

Varianten

Zunächst ist zwischen dem Hosting auf einem dedizierten Server (engl. Dedicated Server, DS) und einem virtuellen dedizierten Hosting (engl. Virtual Dedicated Server, VDS) zu unterscheiden. Während bei der ersten Variante ein Server nur an einen Nutzer vermietet wird, du also ein ganzes Haus alleine bewohnst, bildet bei der zweiten Variante ein Server mehrere einzelne Server nach. Einerseits hast du bei einem dedizierten Server alle Freiheiten, andererseits musst du dich i. d. R. aber auch selbst um alles kümmern.

Hosting von Websites Server-Arten - eb
Dedizierter Server – Virtueller dedizierter Server – Shared Hosting (Grafik: eb)

Virtueller dedizierter Server

Beim virtuellen dedizierten Hosting wird jeder „nachgebildete“ Server jeweils an einen anderen Nutzer vermietet. Dementsprechend bewohnst du nicht das ganzes Haus alleine, sondern es gibt darin mehrere abgeschlossene Wohnungen, in denen jeweils eine andere Domain gehostet ist. Sofern sich der Hosting-Anbieter verpflichtet, sich um die gesamte Server-Verwaltung (Systemwartung und -updates, 24/7 Monitoring und (Ausfall-)Sicherheit) zu kümmern, spricht man von Managed Hosting.

Vorteile:

  • Anpassbare Prozessorkapazität
  • Unabhängiger Server, keine anderen Nutzer (in deiner Wohnung) = höhere Sicherheit,
  • Stabile(re) Performance
  • Hohe Verfügbarkeit
  • Individuelle Software möglich
  • Bessere Suchmaschinenoptimierung
  • Verwaltung und Aktualisierungen durch einen Verwalter (Administrator) = Managed Hosting sowie
  • Zugriff auf die eigene Installation möglich

Nachteile:

  • Von Haus aus keine automatischen Backups und Updates der Website
  • Produktwechsel etwas komplizierter
  • Zuverlässiger Support notwendig
  • Günstiger als ein dedizierter Server, aber teurer als Shared-Hosting (s. u.).

Welcher Server wofür?

Wenn du eine sehr umfangreiche Website (z. B. ein Shop-System) erstellen willst, die du jederzeit erweitern möchtest und auf der du eine höhere Besucherzahl erwartest, käme nur ein dedizierter Server in Frage. Falls du jedoch die Vorteile bzgl. Sicherheit, Datenschutz und Performance des dedizierten Servers suchst, aber größere, jedoch noch „überschaubare“ Website planst, wäre ein virtueller dedizierter Server / Managed Hosting zu empfehlen.

Shared Hosting

Eine weitere Variante ist das › Shared Hosting (SH), bei dem sich mehrere Nutzer/Domains nicht nur einen Server, sondern auch dessen zuvor festgelegten technischen Ressourcen teilen. Du bewohnst somit keine eigene abgeschlossene Wohnung in einem Haus wie beim virtuellen dedizierten Server, sondern bildest eine Wohngemeinschaft mit anderen Nutzern. Wenn beispielsweise ein Nutzer mehr Ressourcen „verbraucht“, geht das zu Lasten der anderen. Oder anders gesagt, wenn ein WG-Bewohner schon nachmittags das ganze Brot aufgegessen hat, müssen sich die anderen abends mit den Krümeln begnügen.

Vorteile:

  • Serverseitige Verwaltung, Wartung und Aktualisierungen (nur) durch den Anbieter
  • Geringere Kosten als bei den beiden zuvor genannten

Nachteile:

  • Weniger Sicherheit
  • Schlechtere Performance (Ladezeit)
  • Begrenzter Speicherplatz
  • Eingeschränkte Anpassungsmöglichkeiten
  • Häufig kein Zugriff auf die eigene (WordPress-) Installation
  • Zusatzkosten für später evtl. notwendige technische Updates / ein Upgrade
  • Schlechterer Support

Einschränkungen beim Shared Hosting

Für eine kleine Website/One-Pager, auf der keine sehr hohe Besucherzahl zu erwarten ist oder die du nur über einen begrenzten Zeitraum betreiben willst, wäre Shared Hosting eine vergleichsweise günstige Alternative. Du solltest jedoch daran denken, dass du mit einigen Einschränkungen hinsichtlich Individualität, Performance, Sicherheit und u. U. auch beim Datenschutz rechnen musst. Demzufolge wäre diese Variante für Unternehmen oder Institutionen eher ungeeignet.

Spezielle Hosting-Formen

Während du bei den oben genannten Hosting-Varianten Vertragspartner des Server-Betreibers bist, gibt es zwei Unterarten des Shared Hosting, bei denen der Server-Betreiber in keiner direkten Beziehung zu dir steht. Einerseits kann es sich um ein Hosting bei einem › Reseller handeln. Das bedeutet, dass ein Unternehmen einen größeren Webspace bei einem Server-Betreiber gemietet hat und Teile seines Pakets an Dritte weitervermietet. Dabei handelt es sich häufig um Webdesign Agenturen, die für ihre Kunden nicht nur Websites entwickeln, sondern auch die Verwaltung der Webspaces ihrer Kunden übernehmen.

Die Art des Hostings gleicht meistens der Shared Hosting Variante, kann aber auch der Qualität eines Managed Hostings entsprechen.

Vorteile:

  • Nur ein Ansprechpartner für alle Fragen rund um deine Website
  • Das Gesamt-Paket (Website + Hosting) kann kostengünstiger sein, als die o. g. Varianten.

Nachteile:

  • Häufig steht dir nur eine begrenzte Bandbreite zur Verfügung, deren Erweiterung Zusatzkosten verursacht
  • Du hast i. d. R. keinen Zugriff auf die technische Einrichtung / Installation
  • Ein zuverlässiger Support durch den Reseller ist erforderlich, aber nicht immer gegeben

Andererseits gibt es auch Unternehmen, die dir eine Subdomain ihrer Unternehmens-Domain (Third-Level-Domain) zur Verfügung stellen. Anschließend teilst du dir nicht nur eine Wohnung mit ihm, sondern du bist sozusagen Untermieter in seinem Zimmer.

Vorteile:

  • Relativ günstig

Nachteile:

  • Schlechtere Auffindbarkeit in den Suchmaschinen, da die Second-Level-Domain des Anbieters bevorzugt wird
  • siehe auch Shared Hosting bzw. Reseller

Vermeide Sub-Domains

Sofern du kein Teil / enger Partner des Anbieter-Unternehmens bist, ist die Subdomain-Variante in keinem Fall zu empfehlen. Denn deine Website wird nicht als eigenständig wahrgenommen, sondern als eine Erweiterung der Inhalte der jeweiligen Unternehmens-Website. Dagegen wäre Hosting über einen guten Reseller (fast) ein Rund-um-sorglos-Paket, wenn sowohl das Hosting-Paket als auch das Service-Angebot stimmen.

WordPress Hosting – Begriffserklärung

WordPress als solches ist eigentlich ein Redaktions- bzw. Content-Management-System (CMS). Es bietet dir eine über jeden Browser aufrufbare Oberfläche, auf der du deine Website mit Inhalt (Texte, Bilder, etc.) füllen kannst – in etwa vergleichbar mit Word oder Pages auf deinem PC. Allerdings speicherst du die dort erstellten Seiten nicht auf deinem PC, sondern direkt auf dem Server. Darüber hinaus kann WordPress noch weit mehr. Denn mit diesem System erstellst du auch deine komplette Website, indem du Themes und Plug-ins installierst und das Design nach deinen Vorstellungen anpasst.

So gesehen haben die beiden Teile des Begriffs WordPress Hosting auf den ersten Blick wenig miteinander zu tun. Zwar benötigt jede öffentliche Website einen Server, jedoch nicht notwendigerweise auch WordPress. So gibt es auch andere Systeme, mittels derer eine Website erstellt und mit Inhalt gefüllt werden kann. Jedoch zeichnet sich WordPress besonders durch seine Nutzerfreundlichkeit aus. Die zunehmende Nachfrage, veranlasste viele Hosting-Anbieter, beides direkt miteinander zu verknüpfen und WordPress Hosting Pakete anzubieten.

Voraussetzungen für WordPress Hosting

Unabhängig davon, für welche „Server-Variante“ du dich entscheidest, sollte der Standort des Servers Deutschland sein und er muss eine Reihe von › Systemvoraussetzung mitbringen, um ein WordPress Hosting überhaupt zu ermöglichen:

  • Server: NGINX oder Apache (Version ≥ 2.4)
  • Module: mod_rewrite (für Permalinks) und mod_xml (für Sitemap)
  • Datenbank: MySQL ≥ 5.7 oder MariaDB ≥ 10.0
  • Speicher: ≥ 1 GB
  • PHP: mind. 8.0 (Stand: 2023)
  • Memory Limit: 256 M
  • Übertragungsprotokoll: HTTP/2
  • Kommunikationsprotokoll: HTTPS / SSL-Zertifikat
  • FTP-, besser noch SFTP– und SSH-Zugang

Dementsprechend ist WordPress Hosting auch bei „günstigen“ Shared Hosting Anbietern immer etwas teurer als „einfaches“ Shared Hosting.

Server vor Angriffen schützen

Außerdem sollte der Server so betrieben werden, dass er durch eine Firewall sowie eine aktuelle Anti-Virus-Software geschützt ist, DDoS-Attacken abgewehrt werden und die Ausfallzeit gegen Null geht. Eine regelmäßige Wartung sowie die Verhinderung unberechtigter Zugriffe durch andere Nutzer oder Dritte sollten eigentlich selbstverständlich sein.

Weiterlesen – WordPress-Hosting, vorgefertigte Websites, Beratung

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