Professionelle Website erstellen | Theorie und Praxis

Jeder kann heute eine professionelle Website erstellen – so die Theorie. Doch sind in der Praxis wirklich keine Vorkenntnisse oder Webdesigner mehr notwendig?

Professionelle Website erstellen - Theorie und Praxis
Grafik: eb

Professionelle Website – einfach, schnell und günstig

Sicher ist dir in diversen Medien auch schon Werbung begegnet, die verspricht, dass du auch als Laie innerhalb kürzester Zeit deine eigene professionelle Website erstellen kannst. Und das auch noch fast kostenlos! Du musst dich nur bei einem Anbieter anmelden, eine Vorlage aussuchen, deinen eigenen Text sowie noch ein paar Fotos einfügen oder die übernehmen, die bereits enthalten sind und schon kann deine professionelle Website online gehen.

Zumindest bieten viele einschlägige (Hosting-)Unternehmen ihre Produkte mit solchen Versprechungen an. So erklärt ein in Deutschland recht beliebter Anbieter (der hier nur als ein Beispiel für viele dient und womit keine Bewertung des Unternehmens vorgenommen werden soll) auf seiner Website:

Website-Design wählen: Geben Sie Ihrer Webseite mit einem Template, das ideal zu Ihrer Branche passt, einen individuellen Look.
Inhalte gestalten: Fügen Sie Abschnitte, Bilder und Texte hinzu und passen Sie das Design nach Ihren Vorstellungen an.
Website veröffentlichen: Nur noch ein Klick und Ihre Kunden finden Ihre Webseite online unter Ihrer eigenen Domain (Internetadresse). „
Quelle: IONOS

Und weiter heißt es:

„Verwirklichen Sie Ihre Ideen mit einem hochwertigen Website-Design, das perfekt zu Ihrem Ziel passt. Die Designs sind ideal auf Ihre Branche zugeschnitten und legen so die Grundlage für Ihre perfekte Website. Mit passenden Texten und Bildern verwandeln Sie Ihre Vision im Handumdrehen in digitalen Erfolg.“
Quelle: IONOS

Das hört sich doch gut an, oder? Demzufolge könnte wirklich jeder, der, etwas überspitzt gesagt, einen mit dem Internet verbundenen Computer besitzt, den Knopf zum Einschalten findet und einen Browser öffnen kann, seine eigene professionelle Website veröffentlichen. Webdesigner wären folglich überflüssig und zum Erstellen der Vorlagen wären lediglich nur noch einige wenige Programmierer notwendig.

Professionelle Website in der Theorie

Wenn du durch die Kataloge der Vorlagen, mit denen du deine professionelle Website erstellen kannst, scrollst, wirst du sicher einige sehr ansprechende Designs finden. Die meisten, zumindest der größeren Anbieter, sind inzwischen auch recht gut programmiert. Sie bestechen mit schönen großen Bildern, Animationen und beliebten Funktionen wie Slider, Kontaktformular, Anzeige des Standorts auf Google Maps, etc., die nach Ansicht vieler eine professionelle Website ausmachen.

„Passen Sie Texte und Bilder an, wie es Ihnen gefällt. Intuitiv und mit einer Auswahl an vielen Schriftarten. Über 17.000 Archivbilder garantieren, dass Sie immer das Motiv finden, das Sie brauchen. Dank Responsive Design sieht Ihre Website auf allen Geräten – PC, Smartphone und Tablet – einfach perfekt aus.“
Quelle: IONOS

Die Betonung liegt dabei jedoch in erster Linie auf „sieht perfekt aus“. Zwar entlockt das manchen Besuchern später sicher ein „Wow“, aber eine professionelle Website ist eben mehr als nur ein Bild im Internet. Abgesehen davon, dass eine professionelle Website nicht nur aus einer tollen Startseite besteht, ist das Design nur ein kleiner Teil dessen, was du wissen und umsetzen musst, wenn du eine professionelle Website erhalten möchtest. Nicht weniger wichtig ist das, was im Hintergrund abläuft und für dich oder deine Besucher nicht auf den ersten Blick erkennbar ist.

Professionelle Website erstellen - Theorie
Professionelle Website erstellen in der Theorie (Grafik: eb)

Anpassung der Vorlagen

Mache dir bewusst, dass die Vorlagen „international“ erstellt werden. Das bedeutet, dass die Entwickler sich nicht um die jeweiligen gesetzlichen Regelungen einzelner Ländern kümmern. Es ist deine Aufgabe, die angebotenen Funktionen für deine professionelle Website dahin gehend zu überprüfen, ob du sie ohne Einschränkung/Anpassung einsetzen darfst. Auch klären dich die Anbieter in der Regel nicht von sich aus oder nur im Kleingedruckten darüber auf, was für eine wirklich professionelle Website notwendig ist.

Als Kunde ohne Vorkenntnisse wirst du den Anbietern von selbst auch kaum die „richtigen“ Fragen stellen bzw. nach Antworten suchen. Deshalb wird ein Internetauftritt, der nur allein mittels einer der Vorlagen und ohne ein gewisses Grundwissen erstellt wurde, nur äußerst selten die technischen und vor allem rechtlichen Anforderungen an eine professionelle Website erfüllen.

Die folgende Erkenntnis bringt es auch für eine professionelle Website auf den Punkt:

„Schnell und günstig ist nicht gut,
gut und schnell ist nicht günstig,
schnell, gut und günstig gibt es nicht!
Quelle: Verfasser unbekannt

Professionelle Website – die Realität

„Das merkt doch keiner“ – doch, leider schon. Wenn du allein mit einer fertigen Vorlage und wenigen Klicks eine professionelle Website erstellen möchtest, wird das Ergebnis trotz allen guten Willens „aussehen wie von der Stange“, also wie tausend andere. Das es an einer gewissen Individualität und Originalität, die eine professionelle Website auszeichnen, fehlt, ist jedoch der kleinste Makel. Wesentlich problematischer sind die, in diesem Beitrag aufgelisteten Defizite, die nahezu alle mit dem oben genannten System erstellten Internetauftritte aufweisen.

Vor allem, wenn diese Mängel nicht nur Besuchern, sondern auch Behörden oder Abmahnanwälten auffallen, kann das ins Geld gehen. Sollte dir dann z. B. eine Abmahnung ins Haus flattern, haftest alleine du selbst. Hilfe vom Anbieter – Fehlanzeige. Er wird dich nur darauf hinweisen, dass du als Betreiber für die Sicherheit und die Inhalte deiner Website verantwortlich bist. Und falls du nicht nur für dich selbst, sondern für andere auf diesem Wege eine professionelle Website erstellst, wird es noch kritischer.

Unwissenheit schützt nicht vor Strafe!
Diese juristische „Weisheit“ gilt auch für Websites, derren Ersteller und Betreiber. Du musst dich selbst kundig machen und kannst nicht erwarten, dass der „Paket-“ Anbieter dich dabei unterstützt oder die Verantwortung übernimmt.

Eine Vorlage ist keine professionelle Website

Einerseits gibt es Programmierfehler, auch wenn diese bei modernen Vorlagen nicht mehr so ins Gewicht fallen, wie dies bei älteren Websites der Fall war/ist. Andererseits zeigen gestalterische oder Optimierungs-Fehler zwar, dass Laien am Werk waren, doch sind sie ebenfalls noch relativ harmlos.

Wesentlich gravierender sind Versäumnisse rund um die Einhaltung rechtlicher Vorschriften. So handelt es sich nicht nur um die Vorschriften der DSGVO, sondern um eine ganze Reihe von Gesetzen, die du als Website-Betreiber kennen und beachten musst. Erschwerend kommt hinzu, dass diese Vorgaben fast alle Bereiche vom Hosting über die Gestaltung bis zu den Inhalten deiner Website betreffen.

Zwar enthalten viele Homepage-Baukästen auch eine Impressums- und eine Datenschutzseite. Aber diese sind ebenfalls nur Vorlagen und müssen vom Website-Betreiber mit seinen Angaben gefüllt werden. Der Anbieter solcher Website-Vorlagen nimmt dir das nicht ab und übernimmt auch keine Verantwortung für die Korrekheit und Vollständigkeit.

Hosting

Zu den unterschiedlichen Hosting-Arten und deren Vor- und Nachteilen gibt es bereits einen eigenen Beitrag. Deshalb möchte darauf an dieser Stelle nicht näher eingehen. Nur soviel: Achte darauf, dass du einen deutschen Anbieter mit Server-Standort Deutschland oder zumindest einen in der EU ansässigen wählst. Eine Website bei Anbietern / auf Servern außerhalb der EU zu betreiben, führt unweigerlich zu rechtlichen Problemen, die für dich als „Einzelperson“ / Laie kaum lösbar sein werden.

Auch bei einigen günstigen Hosting-Paketen ist manchmal ein CDN (Content Delivery Network) zur schnelleren Auslieferung der Inhalte aktiviert. Meistens handelt es sich dabei um den Service von › Cloudflare. Da dieses ein US-Unternehmen ist, hast du bezüglich des Übertragens personenbezogener Daten in Nicht-EU-Länder wiederum ein Problem. Insbesondere wenn deine Zielgruppe nicht in erster Linie Besucher außerhalb Deutschlands oder Europas sind, ist für eine professionelle Website mit einer sauberen Programmierung und einem guter Server kein CDN notwendig.

Des Weiteren sollte eine SSL-Verschlüsselung (https) für eine professionelle Website eigentlich selbstverständlich sein. Jedoch gibt es immer noch Anbieter, bei denen du diese gesondert anfordern und manchmal auch extra bezahlen musst.

Gutes Hosting
Wähle einen deutschen Anbieter, der auf einem modernen und gut gewarteten deutschen Server hostet. Lass deine Website verschlüsseln und verzichte auf ein CDN.

Thema Verträge

Von jeder Website werden personenbezogene Daten auf den Server des Hosters übertragen. Aus diesem Grund musst du in jedem Fall einen Auftragsverarbeitungsvertrag (AV-Vertrag) mit dem Hoster abschließen. Leider weisen die Unternehmen auf ihren Angebotsseiten selten darauf explizit hin, sondern verstecken den Anforderungs-Button auf irgendeiner anderen Seite. Somit musst du dich gezielt auf die Suche danach begeben oder nachfragen.

Solange es sich nur um deine eigene Website handelt, ist ein solcher Vertrag ausreichend. Falls du jedoch für Dritte (Freunde, deinen Verein, o. ä.) tätig wirst, sieht das anders aus. Dabei spielt es keine Rolle, ob du als Webdesigner dein Geld verdienst oder es nur hobbymäßig tust. Einerseits ist in diesem Fall normalerweise dein Auftraggeber der Betreiber der Website und Vertragspartner des Hosters. Demzufolge muss er einen AV-Vertrag mit diesem abschließen. Andererseits hast du jedoch im Rahmen der Erstellung (sowie ggf. der Pflege) der Website ebenfalls Zugriff auf personenbezogene Daten wie Namen, E-Mail-Adressen und Passwörter. Deshalb benötigst du einen eigenen AV-Vertrag mit deinem Auftraggeber.

Haftung

Des Weiteren sollte dir bewusst sein, dass du als Ersteller des Internetauftritts bei Verstößen gegen gesetzliche Bestimmungen genauso haftest wie der eigentliche Betreiber. Dies gilt unabhängig davon, ob die Rechtsverletzung im Design (also in deiner Tätigkeit) oder im (vom Betreiber u. U. später hinzugefügten) Inhalt begründet ist. Die häufig im Impressum zu lesenden Angaben zum Haftungsausschluss dienen lediglich der Information der Besucher, sind nicht uneingeschränkt rechtsverbindlich und beziehen sich nur auf den Website-Betreiber.

Infolgedessen ist es für dich als Ersteller unbedingt notwendig, eine schriftliche Haftungsvereinbarung zu Nutzungs- und Urheberrechten mit deinem Auftraggeber zu treffen. Neben der eindeutigen Klärung der Haftungsfrage sollten auch Punkte wie Qualitätsstandard, Fertigstellung und Pflege, Nutzungsrechte, Geheimhaltung sowie vor allem die Gewährleistung schriftlich geregelt werden. Dazu schließt du mit deinem Auftraggeber einen Werkvertrag (Webdesign-Vertrag) ab.

Belasse es nicht bei mündlichen Vereinbarungen. Diese geraten, wenn es wirklich kritisch wird, ganz schnell in Vergessenheit. Außerdem wären sie unter Umständen rechtlich nur schwer durchsetzbar. Wenn du dir keinen Fachanwalt leisten willst oder kannst, gibt es die Möglichkeit, Vertragsvorlagen aus dem Internet (z. B. bei › eRecht24) herunterzuladen. Die Betonung liegt auch hier wieder auf „Vorlagen“, die du natürlich unbedingt an deine speziellen Gegebenheiten und Bedürfnisse anpassen musst!

Sichere dich ab!
Schließe einen AV-Vertrag mit deinem Hoster bzw. mit deinem Auftraggeber ab.
Treffe eine schriftliche Vereinbarung zum Haftungsausschluss.
Lege alle die Website betreffenden Rechte und Pflichten im Voraus in Vertragsform fest und lass den Vertrag vom Auftraggeber auch unterschreiben.

Impressumspflicht

Für jeden Internetauftritt, der von in der EU ansässigen Personen bzw. Unternehmen betrieben wird und / oder innerhalb der EU aufgerufen werden kann, sind bestimmte Webseiten vorgeschrieben. So besteht insbesondere in Deutschland eine Impressumspflicht. Ausgenommen davon sind lediglich Websites, die ausschließlich privaten oder familiären Zwecken dienen. Das heißt, dass sie nicht über Suchmaschinen gefunden werden, sondern ein Besuch dieser Seiten nur von ausgewählten Personen mittels eines privaten Links möglich ist. Insbesondere wenn du für Dritte eine professionelle Website erstellen möchtest, wird das kaum zutreffen.

Die alleinige Angabe der Kontaktdaten des Betreibers ist kein Impressum für eine professionelle Website. Dieses muss als Einzelseite von jeder anderen Seite aus aufrufbar sein und mindestens folgende Angaben enthalten:

  • Den Namen des Betreibers: Bei natürlichen Personen Vor- und Nachname, bei Unternehmen (sogenannten juristischen Personen) der Unternehmensname sowie der Name und Vorname des Vertretungsberechtigten;
  • Bei juristischen Personen außerdem die Rechtsform;
  • Die Anschrift: Straße, Hausnummer, Postleitzahl und Ort (ein Postfach reicht nicht aus);
  • Einen Kontakt, unter dem die Person oder das Unternehmen schnell erreichbar ist (normalerweise E-Mail-Adresse und Telefonnummer);
  • Umsatzsteuer- oder Wirtschaftssteuer-Identifikationsnummer (soweit vorhanden);
  • Angabe des Eintrags in ein Handels-, Vereins-, Partnerschafts- oder Genossenschaftsregister mit Registernummer (soweit zutreffend).

Für bestimmte Berufsgruppen wie Rechtsanwälte, Architekten, etc. musst du noch spezielle, gesetzlich vorgeschriebene Angaben hinzufügen. Darüber hinaus muss bei Websites, die redaktionell bearbeitete oder journalistische Beiträge und nicht nur Basis-Informationen (z. B. über dein Angebot) enthalten, der hierfür Verantwortliche namentlich genannt werden. Falls du eine Website erstellst, die Waren oder Dienstleistungen anbietet, gehört auch die Information, ob du an einem Verbraucherschlichtungsverfahren teilnehmen würdest, in das Impressum.

Darüber hinaus kannst du noch allgemeine Angaben zum Urheberrecht, zur Haftung für eigene Inhalte und externe Links sowie einen Hinweis auf deine Datenschutzerklärung hinzufügen. Dies ist aber keine Pflicht.

Datenschutzerklärung

Auch diese muss als separate Seite auf jeder Website vorhanden sein. Die Angaben zum Datenschutz gehören NICHT ins Impressum! Gewöhnlich befinden sich die Links zum Impressum und zur Datenschutzerklärung am Fuß (im Footer) der Website, so dass sie jederzeit auf jeder Seite mit einem Klick erreichbar sind. Beschränken sich die Angaben auf einfache Sätze wie „Wir nehmen den Datenschutz sehr ernst“ oder „Es werden keine personenbezogenen Daten erhoben, verarbeitet und gespeichert“ handelt es sich nicht um eine gültige Datenschutzerklärung, selbst wenn die Behauptungen wahr wären (was sie allein aus technischen Gründen niemals sind).

Alle Angaben müssen genau auf deine Website abgestimmt sein. Dies trifft weder auf die vorformulierten Seiten in den Vorlagen zu, noch kannst/darfst du einfach den Text der Datenschutzerklärung einer anderen Website / deines Hosters kopieren und übernehmen. Darüber hinaus enthalten diese häufig auch Angaben z. B. zu Analyse-Programmen, die auf deine Website gar nicht zutreffen.

Wenn du einen Datenschutz-Generator im Internet nutzt, ist das Ergebnis nur so gut, wie die Informationen, die du eingegeben hast. Hast du bestimmte datenschutzrelevante Faktoren nicht im Vorfeld angegeben, wird auch das anschließend generierte Ergebnis unvollständig sein.

Inhalte der Datenschutzerklärung

Wie beim Impressum sind auch hier bestimmte Angaben und Formulierungen Pflicht. In jede Datenschutzerklärung unabhängig von der Größe, den Inhalten oder der Zielgruppe der Website, gehören mindestens folgende Informationen:

  • Die Namen des Betreibers und des für den Datenschutz Zuständigen;
  • Angaben zum Hosting (Anbieter mit Adresse) und zum Abschluss eines AV-Vertrags;
  • Erläuterung der Verschlüsselung;
  • allgemeine Informationen über Cookies (s. u.);
  • eine Beschreibung wie und warum du Daten erfasst, verarbeitest und speicherst;
  • Hinweise zur Rechtsgrundlage sowie
  • die ausführliche Aufklärung über die Rechte der Besucher hinsichtlich der über deine Website erfassten, verarbeiteten und gespeicherten personenbezogenen Daten.

Schon während du die professionelle Website erstellst, musst du alle verwendeten Funktionen und Plugins dahingehend überprüfen, ob darüber von dir oder Dritten personenbezogene Daten erfasst, gesammelt, verarbeitet, gespeichert und / oder an externe Unternehmen innerhalb oder außerhalb der EU übertragen werden. Vergiss auch nicht, die Funktionen aufzuführen, die vielleicht vom Hoster integriert wurden wie Werbung, ein Analyse-Programm oder ein CDN und die du u. U. nicht selbst entfernen kannst oder (je nach Vertrag) auch nicht darfst.

Sobald personenbezogene Daten erfasst werden, musst du diese Funktionen einzeln in der Datenschutzerklärung angeben und deren Rechtsgrundlage sowie dein berechtigtes Interesse darlegen. Sollten Drittanbieter involviert sein, dürfen deren Namen und Adressen sowie der Verweis auf deren Datenschutzerklärung nicht fehlen. Problematisch wird es bei nicht in der EU ansässigen Dienstleistern, da eine Datenübertragung in Länder außerhalb der EU kritisch ist. Verzichte also wenn irgend möglich auf die Nutzung solcher Dienste, auch der von US-Unternehmen, die nicht für das Data Privacy Framework verifiziert sind.

Es gibt keine standardisierte Datenschutzerklärung
Jede Erklärung zum Datenschutz muss genau über die Daten Auskunft geben, die über deine Website tatsächlich erfasst werden – nicht mehr und nicht weniger. Kopiere nicht einfach die Erklärung deines Hosters oder einer anderen Website (womit du nebenbei bemerkt auch gegen das Urheberrecht verstoßen würdest).

Beim Aufrufen jeder Seite im Internet werden automatisch Cookies gesetzt. Die Behauptung „Unsere Website setzt keine Cookies“ ist folglich immer sachlich falsch. Ob du für deine professionelle Website jedoch einen besonderen Cookie-Hinweis benötigst, hängt davon ab, um welche Art Cookies es sich handelt. So gibt es

  • essenzielle (unbedingt notwendige),
  • funktionale,
  • Performance- / Analyse- sowie
  • Marketing Cookies.

Zu den ersten beiden Gruppen gehören Cookies, die den Betrieb und das ordnungsgemäße Verhalten der Seiten sicherstellen (essenziell) sowie Standard-Funktionen wie ein Login ermöglichen (funktional). Auch für eine professionelle Website reicht es aus, wenn du in deiner Datenschutzerklärung über Cookies, deren Art und Zweck sowie die Möglichkeit des Löschens informierst. Da eine explizite Einwilligung der Besucher in diesem Fall nicht erforderlich ist, könntest du zwar eine kurze Information und/oder einen Link zum Abschnitt „Cookies“ deiner Datenschutzerklärung beispielsweise in der Fußzeile anzeigen, musst es aber nicht.

Anders sieht es bei Cookies der dritten und vor allem der vierten Gruppe aus. Diese sind für die grundlegende Funktion der Website nicht notwendig, sammeln jedoch personenbezogene Daten zur späteren Auswertung, Speicherung oder sonstigen Verarbeitung. Abgesehen davon, dass es durch sie möglich ist, Nutzerprofile zu erstellen und Aktivitäten der Besucher auch über deine Website hinaus zu verfolgen (Tracking), findet die Verarbeitung der Daten oft auf externen Servern / durch Dritte statt. Hierfür benötigst du immer die Einwilligung deiner Besucher und zwar nicht einfach für alle gemeinsam, sondern gezielt für jeden einzelnen „Datensammler“.

Deshalb entsprechen die immer noch häufig verwendeten, einfachen Cookie-Banner mit je einem Button für die generelle Zustimmung bzw. zum Ausblenden des Hinweises nicht den gesetzlichen Bestimmungen und somit auch nicht den Anforderungen an eine professionelle Website. Es muss ein Cookie Consent Tool (Cookie Einverständnis-Werkzeug) mit der Möglichkeit, Cookies einzeln zu akzeptieren bzw. abzulehnen installiert sein. Doch auch für diesen Zweck bieten moderne Vorlagen bereits eine Lösung an:

„Datenschutz ist ein wichtiges Thema. Wir unterstützen Sie bei der Einhaltung durch vorgefertigte Cookie-Banner.“
Quelle: IONOS

Da die Einrichtung eines „eigenen“ Cookie Consent Tools für eine professionelle Website nicht ganz einfach ist, hört sich das doch wieder toll an. Ein Klick und alles ist in Ordnung – leider jedoch auch in diesem Fall nicht. Wie auch immer der vorgefertigte Banner aussehen mag, mit Sicherheit wird er nur in den seltensten Fällen tatsächlich zu deiner Website passen. Denn welche Cookies gesetzt werden, entscheidet sich erst während der Erstellung. Der Programmierer des Banners kann das vorher gar nicht wissen. Folglich sind unter Umständen Cookies aufgeführt, die bei dir gar nicht vorhanden sind oder es fehlen welche, die du jedoch setzt. Nicht zuletzt funktionieren die “ vorgefertigten Banner“ häufig nicht, da sie nicht korrekt mit deiner Website verknüpft wurden.

Aus diesem Grund gilt auch hierbei das bereits für die Datenschutzerklärung gesagte. Wenn du eine professionelle Website erstellen möchtest, achte darauf, welche Funktionen du einbaust sowie ob und welche Cookies diese setzen. Außerdem kannst du beispielsweise bei › Cookieserve die URL deiner Website eingeben und dir die gesetzten Cookies anzeigen lassen.

Ein einfacher Cookie-Banner ist nutzlos
Vermeide möglichst das Setzen von Analyse- und Marketing-Cookies, insbesondere von Drittanbietern.
Wenn solche Cookies vorhanden sind, musst du darüber mittels eines individuell angepassten Cookie Consent Tools informieren. Für jedes einzelne dieser Cookies ist die Möglichkeit der aktiven Zustimmung / Ablehnung durch den Besucher bevor er auf den eigentlichen Inhalt zugreifen kann erforderlich!

Professionelle Website erstellen - Praxis
Professionelle Website erstellen in der Praxis (Grafik: eb)

Ein weiterer Punkt, auf den die Anbieter der Vorlagen selten hinweisen, ist das Urheberrecht. Dieses betrifft sowohl das Design der Vorlage, mit der du deine professionelle Website erstellst, als auch sämtliche Inhalte. Das Urheberrecht verbleibt immer bei demjenigen, dessen „geistiges Eigentum“ es ist.

Bezüglich der Vorlagen und darin enthaltenen Bilder erwirbst du lediglich ein Nutzungsrecht (selbst wenn du nicht direkt dafür bezahlst). Wenn du eine professionelle Website erstellen willst, darfst du dafür die Vorlage deines Anbieters nutzen, aber diese später nicht mit den von dir vorgenommenen Anpassungen als (nun) deine Schöpfung weiter“verkaufen“.

Ähnlich verhält es sich mit den Inhalten deiner Website. Sofern du alle Texte selbst schreibst, alle Grafiken selbst erstellst und alle Fotos selbst aufnimmst, bist du auch der Urheber und kannst damit tun und lassen, was du willst. Sobald du jedoch Inhalte, die von anderen (Privatpersonen oder Unternehmen) geschrieben oder erstellt wurden, verwendest, musst du dafür das schriftliche Einverständnis der Urheber für die Veröffentlichung auf deiner Website einholen bzw. eine Lizenz, die das Veröffentlichen erlaubt, erwerben. Außerdem musst du ggf. klären, ob du Anpassungen am Text oder Bild vornehmen darfst. Sollten diese einverstanden sein, darfst du die Texte / Bilder nutzen. Das Urheberrecht ist dadurch jedoch nicht an dich übergegangen!

Kennzeichnungspflicht

Grundsätzlich gehört zu jedem Text und jeder Abbildung ein Hinweis auf den Urheber. So muss auch bei einfachen Texten entweder am Anfang oder am Ende der Seite der/die Autor/in genannt werden. Solltest du es selbst sein, agiere aus Gründen der Sicherheit der Website nicht gleichzeitig als Autor und Administrator, sondern lege für dich als Autor einen zweiten Nutzer mit den Rechten eines Redakteurs an. Dass zu jedem (wörtlichen) Zitat natürlich ebenfalls eine Quellenangabe gehört, sollte sich von selbst verstehen.

Bei Fotos oder Grafiken muss direkt unter jeder Abbildung der Fotograf, Grafiker oder die Bildquelle genannt werden. Dies gilt auch für Abbildungen, die du bei Anbietern von sogenannten Stockfotos (Adobe Stock, iStock, etc.) oder Datenbanken für Grafiken wie Pixabay o. ä. erworben / heruntergeladen hast. Einerseits benötigst du jeweils eine Lizenz, die dir die öffentliche / gewerbliche Nutzung erlaubt. Andererseits hast du anschließend, obwohl du dafür bezahlt hast, trotzdem nicht alle Freiheiten, die du bei einem eigenen Bild hättest.

Sollte es aus gestalterischen Gründen (z. B. bei Header-/Cover-Bildern, Slidern, Favicons) nicht möglich sein, die Quelle direkt unter dem Bild anzugeben, füge am Ende der betreffenden Seite einen entsprechenden Hinweis ein.

Relativ häufig ist im Impressum eine Liste aller Rechteinhaber an Bildern / Texten, die irgendwo auf der Website erscheinen, zu finden. Dies entspricht jedoch streng genommen nicht den Vorschriften für Veröffentlichungen im Internet und kann nur ein „Notnagel“ sein, wenn du sonst keinerlei Möglichkeit findest, den Rechteinhaber an Fotos anzugeben. Folglich kannst du im Impressum eine allgemeine Information zum Copyright sowie einen Hinweis auf den (externen) Webdesigner einbinden – mehr aber auch nicht (s. auch Impressum).

Weiterlesen – Spezielle Funktionen, Formulare, Bilder

Professionelle Website erstellen | Teil 2

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