Sicherheit persönlicher Daten | 9 Tipps für besseren Schutz

Für die Sicherheit persönlicher Daten ist primär jeder selbst verantwortlich. Doch viele erleichtern Hackern durch Allerwelts-Logindaten immer noch die Arbeit.

Sicherheit persönlicher Daten

Ohne Nutzernamen, E-Mail-Adressen und Passwörter geht heutzutage fast nichts mehr. Kein PC oder mobiles Geräte lässt sich ohne Anmeldung nutzen und bei allen möglichen Webseiten und Services musst du dich registrieren und einloggen. Selbst der Kontakt zu Unternehmen und der Erhalt von Rechnungen funktioniert kaum noch ohne E-Mail-Adresse. Darüber hinaus sammeln nicht wenige Websites von dir relativ unbemerkt deine Daten auch mittels Cookies.

Bei all diesen Gelegenheiten gibst du Daten von dir preis. Außerdem legst du Adressbücher an, die über eine Cloud synchronisieren und chattest über Messenger, soziale Netzwerke oder in Foren. Unter Umständen bleiben deine Daten auch nicht nur da, wo du sie hinterlassen hast. Sondern sie werden weitergeleitet, -verarbeitet oder gar verkauft. Deshalb ist die Sicherheit persönlicher Daten ein zunehmend größeres Problem.

Sicherheit persönlicher Daten - 9 Tipps für besseren Schutz
Grafik: eb

Was tue ich für die Sicherheit persönlicher Daten?

Bevor jetzt wieder der Ruf nach staatlicher Aufsicht und der Selbstkontrolle der Website-Betreiber laut wird, sollte sich jeder erst einmal selbst diese Frage stellen. In zu vielen Fällen dürfte die Antwort „zu wenig“ lauten. Wobei sich diese Nachlässigkeit grob in drei Gruppen aufteilen lässt:

  • Sorglosigkeit: Ich habe ja nichts zu verbergen
  • Bequemlichkeit: Mehr als ein Passwort kann ich mir nicht merken
  • Unkenntnis: Ich weiß gar nicht, was ich wie tun könnte

Zumindest der letzten Gruppe kann geholfen werden, sofern sie denn bereit ist, sich zu informieren, entsprechende Hinweise auch umzusetzen und zugunsten der Sicherheit persönlicher Daten über den eigenen Schatten zu springen …

Allgemeines zur Sicherheit persönlicher Daten

Zwar kann Datenklau und -missbrauch nie grundsätzlich ausgeschlossen, aber doch sehr erschwert werden. Denn auch Einbruchdiebstahl kann niemand hundertprozentig verhindern. Trotzdem lässt wohl kaum jemand absichtlich Tür und Fenster offen oder den Schlüssel von außen in der Tür stecken.

Geräte sperren

Obwohl die meisten Hacker-Angriffe auf im Internet kursierende Daten abzielen, ist es dennoch wichtig, auch deine Geräte abzusichern. Wer hat schon sein Smartphone ständig im Auge oder kann sicher sein, dass es nicht doch einmal verloren geht oder gestohlen wird.

Deshalb solltest du eine automatische Sperre auf allen Geräten einrichten, um die Sicherheit persönlicher Daten zu erhöhen. Auf Desktops erstellst du normalerweise ein Passwort aus Buchstaben und Zahlen, auf mobilen Geräten legst du einen Zahlen-Code fest. Selbstverständlich hat jedes Gerät ein Recht auf seinen eigenen Code beziehungsweise sein eigenes Passwort!

Die › Face-ID von Apple gehört zu den sichersten Methoden für die Sicherheit persönlicher Daten, während Unbefugte das lange gebräuchliche Entsperrmuster als alleinige Sicherung oft relativ leicht herausfinden können. Außerdem musst du auch für Geräte mit Fingerabdruck-Sensor, Gesicht- oder Iris-Erkennung zusätzlich noch einen Entsperr-Code festlegen – falls die automatische Erkennung mal nicht funktioniert.

Verwende keine naheliegenden Kombinationen
Da Passwörter oder Zahlen-Codes für Geräte meistens recht kurz sind, ist es um so wichtiger, solche zu verwenden, die nicht schnell zu erraten sind. Dein Name, der von Angehörigen, deinen Haustieren oder dein Lieblingsort sind ebenso tabu wie dein Geburtsdatum. Wähle für die Zahlen-Codes immer eine willkürliche mehrstellige Zahl.

Sichere Webseiten

Eine Gefahr für die Sicherheit persönlicher Daten kann auch von unverschlüsselten Websites ausgehen. Besuche deshalb nur sichere Webseiten, bei denen die URL mit https:// beginnt. Gib keinesfalls irgendwelche Daten auf dubiosen Webseiten oder über Links in E-Mails oder Messengern ein. Darüber hinaus sei knauserig mit Zugriffsrechten von Apps, wenn sie beispielsweise an deinem Adressbuch interessiert sind. Des Weiteren können die folgenden 9 Tipps die Sicherheit persönlicher Daten erheblich erhöhen.

Hinsichtlich der Sicherheit persönlicher Daten gilt unabhängig vom Zweck der Datenerfassung:

  • Nur soviel angeben wie unbedingt erforderlich ist
  • Optional heißt nicht zwingend, also weglassen
  • Weiterer Datennutzung widersprechen, sofern das mittels Opt-out möglich ist
  • Beim Verlassen von Webseiten ausloggen
  • Das automatische Speichern von Zugangsdaten nur zulassen, wenn du deinem Browser und Systemanbieter wirklich vertraust und du als einziger Zugriff darauf hat.

E-Mail- und sonstige Dienste

Außerdem spielt nicht nur der Verwendungszweck einer E-Mail Adresse eine Rolle. Die Sicherheit persönlicher Daten hängt auch von der Sicherheit deines E-Mail-Dienstes ab. Deshalb solltest du bereits bei der Wahl des Services auf Faktoren wie Verschlüsselung, Viren– und Spam-Schutz sowie den Server-Standort achten.

Dasselbe gilt für Cloud-Services und Passwort Managern bei denen du deutsche oder zumindest Anbieter aus der EU bevorzugen solltest. Deren Serverstandorte sollten sich ausschließlich in Deutschland, der EU oder der Schweiz befinden. Ähnlich sieht es bei PC-Programmen und Apps aus, die zwangsläufig über eine Cloud synchronisieren und Daten von dir speichern. Informiere dich vor der Installation, welche Daten sie zu welchem Zweck erfassen sowie wo und wie sie sie verarbeiten und speichern.

Datenspeicherung durch Anbieter von Diensten und Apps
Je weniger Daten du ihnen überlässt, desto besser! Hinterfrage den Zweck der Datenerhebung und lehne, sofern möglich, alle Zugriffs- und Dateneingabe-Wünsche ab, die für die Funktion und Nutzung der Dienste nicht zwingend erforderlich sind.

Nutzername

Anders als oft suggeriert wird, ist es nicht notwendig immer deinen tatsächlichen Namen anzugeben. Insbesondere in sozialen Netzwerken, bei Messengern und auf Webseiten reicht auch ein Fantasiename. Allerdings sollte er bei einigen Netzwerken, wie zum Beispiel bei Facebook, in der Form einem Vor- und Nachnamen ähneln. Aber warum sollte sich beispielsweise Stefanie Klein nicht als Fanny Steff anmelden?

Nutzernamen nicht mehrfach verwenden
… es sei denn, du musst dich mit einer E-Mail-Adresse anstelle eines Namens anmelden. Ansonsten gilt:
Unterschiedliche Nutzernamen erschweren den Rückschluss auf eine bestimmte Person, haben jedoch den Nachteil, dass du dir deine Nutzernamen und Passwörter merken musst.

E-Mail-Adresse als Login

Dagegen sieht es bei der Anmeldung mit einer E-Mail Adresse etwas anders aus. Einerseits kannst du auch eine frei erfundene Adresse eintragen. Jedoch wird dir die Registrierung in den meisten Fällen nicht gelingen. Denn seriöse Unternehmen senden eine Kontroll- oder Bestätigungs-E-Mail an diese Adresse. Solange du nicht auf den Bestätigungs-Link in der E-Mail geklickt hast, bist du nicht registriert. Andererseits ist es durchaus sinnvoll, nicht deine private oder gar dienstliche E-Mail-Adresse zu verwenden.

Spezielle E-Mail Adressen
Besser ist es, für solche Logins eine spezielle E-Mail-Adresse einzurichten, über die kein privater oder dienstlicher Schriftverkehr stattfindet. Sollte diese E-Mail-Adresse tatsächlich in fremde Hände gelangen, haben Hacker zwar Zugriff auf diese E-Mail Adresse, aber immer noch keinen auf deine vertrauliche Korrespondenz.

Sicherheit persönlicher Daten durch geeignete Passwörter

Die Standardpasswörter 123456, passwort, qwertz und ähnlich beliebte Varianten sind offensichtlich nicht tot zu kriegen. Weil Passwörter oder Entsperr-Codes unter Umständen zigmal am Tag für Geräte, Apps und Webseiten verwendet werden, sind diese Standards ja auch so schön bequem.

Jedoch hängt die Sicherheit persönlicher Daten in hohem Maße von der Wahl der Passwörter ab. Hier einige Grundregeln:

  • Keines der bequemen Standardpasswörter, Geburtsdaten und keine Namen verwenden [1]
  • Keine von anderen nachvollziehbare logischen Kombinationen oder Wörter mit einem leicht erkennbaren Sinn
  • Jede Anwendung, jedes Gerät hat das Recht auf ein eigenes Passwort!
  • Minimum-Länge des Passworts bei Geräten: 6 Zeichen,
  • bei Logins: mindestens 8 bis 12 Zeichen – je länger desto besser
  • Kombinationen aus Groß- und Kleinbuchstaben, Zahlen und Sonderzeichen erstellen [2]

[1] Dein eigener Name sowie solche von Familienmitgliedern, Partnern oder Haustieren lassen sich relativ schnell erraten
[2] Leider ist bei vielen Smartphones nur die Eingabe von Ziffern möglich. Außerdem schreiben auch einige Websites oder Online-Dienste manchmal die Verwendung eines kurzen Passworts vor, generieren selbst zu kurze Passwörter oder schließen immer noch die Verwendung von Sonderzeichen aus.

Sinnfreie Passwörter wählen
Es ist wichtiger sichere Passwörter zu wählen, als solche, die du dir gut merken kannst. Denn Standards oder leicht herleitbare Passwörter können selbst von Laien im Nu geknackt werden.

Passwörter erstellen und merken

Da die Scheu vor Passwörtern, die aus wahllos aneinandergereihten Buchstaben, Zahlen und Sonderzeichen in ausreichender Länge von vielen kaum zu überwinden ist, gibt es eine Alternativlösung des Problems. Diese ist sicherer als die beliebten Standard-Passwörter, aber nicht ganz so sicher wie die langen Nonsens-Kombinationen, die sich wirklich kein Menschen merken kann.

Die meisten Menschen können dem Drang, Passwörter irgendwo zu notieren, leider nicht widerstehen. Die Verwendung von Zetteln, Notiz- oder Adressbüchern, egal ob aus Papier oder auf dem Gerät sind keine Option! Nur wenn du überzeugt bist, dass du dir überhaupt nichts, auch keine Eselsbrücke, merken kannst, wäre ein Notizbuch als Backup gerade noch akzeptabel. Dieses gehört dann aber in einen Tresor und nicht in die Schreibtischschublade.

Eselsbrücke

Um den Spagat zwischen Merkbarkeit und Sicherheit zu schaffen, wäre gewissermaßen eine Eselsbrücke nützlich. Dafür überlegst du dir beispielsweise einen mehr oder weniger sinnvollen Satz. Davon verwendest du dann die Anfangsbuchstaben der einzelnen Wörter in der üblichen Groß- und Kleinschreibung. Beispiel:

  1. Die Sicherheit persönlicher Daten ist super wichtig für mich: DSpDisfm
    • damit hast du bereits 8 Buchstaben, mit denen du immer wieder beginnen kannst.
  2. Danach fügst du Zahlen und Sonderzeichen [3] hinzu: SpD)61?iswfm
    • womit dein Basis-Passwort schon aus 12 Zeichen, die es mindestens sein sollten, besteht.

[3] Falls es nicht möglich ist, die von dir gewählten Sonderzeichen zu integrieren, ist es sinnvoller, weitere Buchstaben oder Zahlen hinzuzufügen als die Sonderzeichen einfach nur weg zu lassen.

Als nächstes folgt der wichtige Schritt, der aus deinem Basis-Passwort, das du selbst relativ gut rekonstruieren kannst, ein sichereres Passwort macht. Du passt es für jeden einzelnen Verwendungszweck an, indem du weitere Zeichen voranstellst oder anhängst. Beispiele:

  1. Für ein primäres E-Mail Konto: SpD)61?iswfm=m1,
  2. Instagram: Im/SpD)61?iswfm oder
  3. Online-Banking: SpD)61?iswfm+MBa

Passwort erstellen ohne Passwort Manager
Bei den Eselsbrücken musst du dir nur deinen Ausgangssatz und das Schema für die Zusätze merken. Falls du nur wenige Passwörter benötigst, ist das eine recht gute Methode. Sobald es zehn, zwanzig oder mehr Passwörter sind, ist der folgende Weg sinnvoller und auf jeden Fall der beste.

Sicherheit persönlicher Daten – Passwort Safe

Damit ist nicht die automatische Speicherung von Login-Daten im Browser, auf dem Gerät oder in der System-Cloud gemeint, sondern ein eigenständiges Programm. Zwar bieten auch Antiviren-Programme wie Avira oder Kaspersky einen Passwort Safe an, besser für die Sicherheit persönlicher Daten sind jedoch Programme oder Apps, die sich auf das Erstellen sicherer Passwörter sowie die Passwort-Verwaltung spezialisiert haben.

Je nach Version kannst du in dem Passwort Manager nicht nur eine begrenzte bis unbegrenzte Anzahl von Passwörtern speichern. Darüber hinaus ist es auch möglich, Passwörter unterschiedlicher Länge vom Programm selbst generieren zu lassen. Außerdem teilt dir der Passwort Manager mit, wie stark dein selbstkreiertes Passwort ist.

Sicherheit persönlicher Daten - Passwörter speichern und erstellen mit Proton Pass
Passwörter speichern und neu erstellen (Screenshot: Proton Pass/eb)

Mit gut bewertet werden beispielsweise Dashlane für Android, iOS, Mac und Windows – kostenlos und kostenpflichtige Premium-Version oder LastPass und SecureSafe, jeweils für Android, iOS, Mac, Windows, Linux und als Browser-Add-on – kostenlos und drei kostenpflichtige Versionen.

Als vierter wäre da noch mein Favorit Proton Pass, der wie SecureSafe aus der Schweiz kommt, zu nennen. Proton bietet seinen Passwort Manager für Android, iOS, Mac und Windows ebenfalls kostenlos sowie als Premium-Versionen an. Auch gibt es hier ein Browser-Add-on, das das Einloggen ohne Öffnen des Passwort Safes ermöglicht. Du klickst in das erste Feld für den Benutzernamen und es erscheint ein kleines Fenster mit den vorgeschlagenen Daten für die betreffende Website. Nun klickst du nur noch auf den Nutzer beziehungsweise das Passwort in diesem Fenster und die Felder werden automatisch ausgefüllt.

› Proton Pass

Schema plus Passwort Safe
Ein nicht schlechter Kompromiss wäre, beide zu kombinieren. Grundsätzlich befinden sich alle Passwörter im Passwort Safe, aber für die am häufigsten verwendeten nutzt du das Schema und kannst sie so auch rekonstruieren, wenn du gerade keinen Zugriff auf den Safe hast. Für Passwörter für besonders sensible Anwendungen oder solche, die vom Betreiber eines Portals vergeben wurden und somit in kein Schema passen, verwendest du immer den Safe.

Mythos Ändern von Passwörtern

Grundsätzlich erhöht ein regelmäßiges Ändern der Passwörter die Sicherheit persönlicher Daten nicht, solange es sich um starke Passwörter handelt und du nicht dasselbe Passwort für unterschiedliche Anwendungen verwendest. Um heraus zu finden, wie stark deine Passwörter sind, wie lange es dauern würde, bis sie geknackt würden und was du verbessern könntest, findest du im Internet einige Passwort-Checks wie beispielsweise

Falls deine Passwörter als stark beurteilt werden und jedes nur einmal verwendet wird, ist ein regelmäßiger Passwortwechsel nicht notwendig.

Anders sieht es mit der Sicherheit persönlicher Daten aus, wenn du einen Hinweis erhältst oder den Verdacht hast, eines deiner Konten könnte gehackt worden oder in falsche Hände geraten sein. Daraufhin solltest du umgehend dein altes Passwort durch ein neues ersetzen.

Konto gehackt?
Um zu überprüfen, ob beispielsweise eines deiner E-Mail-Konten gehackt wurde, gibt es ein kostenlos Prüf-Tool von Troy Hunt: › Have I been pwned? – pwned beziehungsweise pawned bedeutet soviel wie besiegt oder blamiert. Außerdem kannst du dich über diese Website auch benachrichtigen lassen, falls der Ernstfall eintreten sollte. Für Passwörter steht dir › Pwned Passwords vom selben Anbieter zur Verfügung.

Zwei-Faktor-Authentifizierung

Um die Sicherheit persönlicher Daten noch mehr zu erhöhen, verlangen viele Unternehmen inzwischen › eine Zwei-Faktor-Authentifizierung2FA. Zum Einloggen in ein Account füllst du zunächst wie gewohnt die Felder für deinen Nutzernamen und dein Passwort aus. Anschließend erscheint eine neue Eingabemaske, in die du einen zusätzlichen Code eingeben sollst. Dies kann eine PIN, TAN – einmalige Transaktionsnummer – oder ein speziell für dieses Login generiertes zweites Passwort sein. Meistens kommt dieser Code per SMS, aber manche Anbieter senden auch eine E-Mail oder es erscheint ein Pop-up auf dem Bildschirm deines oder eines zweiten Geräts, wie dies bei Apple der Fall ist.

Bei einem Login auf dem Smartphone musst du deinen Nutzernamen und Passwort häufig zusätzlich per Fingerabdruck oder Gesichtserkennung verifizieren. Vor allem beim Online-Banking auf dem PC setzen die meisten Banken auf eine Kombination von Dateneingabe auf dem PC und anschließender Verifizierung über eine Banking-App auf dem Smartphone, in die du dich separat einloggen musst. Ein Beispiel dafür wäre BestSign.

Der Vorteil ist, dass Unbefugte, falls deine Login-Daten doch einmal in ihre Hände gelangen, damit nicht allzu viel anfangen können. Sie müssen zeitgleich auch noch Zugriff auf deine SMS oder deine Banking-Sicherheits-App haben und dein Smartphone entsperren können. Allerdings muss auch für dich selbst dein funktionstüchtiges Smartphone immer erreichbar sein, was wiederum als Nachteil angesehen werden könnte.

Zweites Gerät verwenden
Insbesondere beim Online-Banking gilt: Falls du die TAN-per-SMS-Methode nutzt, solltest du dich im Sinne der Sicherheit persönlicher Daten für deine Banking-Aktivitäten nie auf dem Gerät einloggen, auf dem du die SMS erhältst. Sonst könnte derjenige, der Zugriff auf dein Gerät hat, auch Zugriff auf deine Bankdaten erhalten.

Passkeys für die Sicherheit persönlicher Daten

Noch relativ neu ist die Verwendung von Passkeys zur Anmeldung bei Online-Dienstleistern. Dies gilt momentan als die sicherste Methode für Logins im Internet und vor allem größere Unternehmen wie Google oder die Telekom bieten das Erstellen eines Passkeys an.

Passkeys sind eine Passwortalternative für die Sicherheit persönlicher Daten, deren Grundlage das Web-Authentication-Protokoll bildet. Wenn du dich auf einer Website einloggen möchtest, die dies bereits unterstützt, wird du gefragt, ob du dich registrieren willst. Falls ja, erzeugt der Authenticator unter anderem zwei neue Schlüssel. Der geheime private Schlüssel wird sicher auf dem Gerät gespeichert, auf dem du dich registrierst und später weder versendet noch offengelegt. Über den öffentlichen Schlüssel kann die betreffende Website verfügen.

Vereinfacht gesagt erfolgt ab der Registrierung der Login, indem das Gerät jeweils eine neue zeitlich begrenzte Signatur erstellt und diese an den öffentlichen Schlüssel zur Überprüfung sendet. Wenn alles stimmt, öffnet sich die Website und zwar innerhalb von Sekundenbruchteilen. Du musst keinerlei Daten mehr eingeben.

Sicherheit persönlicher Daten - Passkeys registrieren und verwenden
Passkeys bei Apple Geräten und Anmeldung mit einem Passkey (Screenshot: Apple Passwörter, Telekom/eb)

Welche Vorteile haben Passkeys für die Sicherheit perönlicher Daten?

  • Passkeys können nicht zu simpel oder zu kurz sein – Passwörter dagegen schon.
  • Sie können im Gegensatz zu Passwörtern nicht vergessen werden
  • und werden schnell und automatisiert erstellt.
  • Es ist unwahrscheinlicher, dass Passkeys durch Phishing oder Datendiebstahl verloren gehen. [4]
  • Jeder Passkey schützt immer genau einen Account – so können nie mehrere Accounts gefährdet sein, sollte ein Passkey missbraucht werden.

[4] Selbst wenn du aus Versehen versucht hast, dich auf einer gefälschten Website einzuloggen, wird der geheime Schlüssel niemals übertragen. Die Täter erfahren nichts über dich und deine Daten, der Betrug funktioniert nicht mehr und wird somit für sie uninteressant. Quelle: › BSI.bund.de

Was aber tun, wenn du dein Gerät verloren hast oder es defekt ist? Normalerweise werden die Passkeys in einer Cloud synchronisiert, zum Beispiel in der iCloud von Apple oder in deinem Passwort Manager. Falls du im schlimmtsen Fall keinen Zugriff darauf mehr hast oder keine Sicherheitskopie angelegt wurde, kontaktierst du den betreffenden Anbieter und lässt deinen Account wiederherstellen.

Bewertung der Passwort-Sicherheit

+ + + + +
Passkeys; geringfügig unsicherer sind lange, aus Buchstaben, Zahlen und Sonderzeichen generierte Passwörter plus 2FA
+ + + +
Lange, aus Buchstaben, Zahlen und Sonderzeichen generierte Passwörter; mit einem Schema plus anwendungsspezifische Zusätze erstellte Passwörter plus 2FA
+ + +
Mit einem Schema plus anwendungsspezifische Zusätze erstellte Passwörter
+ +
Kurze Passwörter plus 2FA
+
Kurze Passwörter; leicht zu merkende und meistens auch leicht zu erratende Passwörter

Sicherheit persönlicher Daten - Zusammenfassung

Sicherheit persönlicher Daten – Zusammenfassung

Wie du siehst, ist es gar nicht so schwierig, Hackern das Leben schwer oder zumindest schwerer zu machen. Jede Aufforderung zur Dateneingabe sollte von den folgenden kritischen W-Fragen begleitet sein:

  • Wer möchte meine Daten?
  • Warum soll ich meine Daten eingeben?
  • Welche Daten sind für den jeweiligen Zweck wirklich notwendig?
  • Wo werden meine Daten gespeichert?
  • Was passiert mit meinen Daten – auch nachdem ich das Konto gelöscht habe?
  • Wie wichtig ist dem betreffenden Unternehmen die Sicherheit meiner persönlichen Daten?

Der erste große Schritt zur Sicherheit persönlicher Daten ist der, ein Stück Bequemlichkeit oder alte Gewohnheiten aufzugeben. Denn je einfacher du es dir selbst machst, desto einfacher machst du es auch den Kriminellen. Nachdem du einmal über deinen Schatten gesprungen bist, stellt sich meistens eine gewisse Achtsamkeit von selbst ein.

Fazit

Nutze E-Mail- und Cloud-Dienste aus Deutschland oder der EU, die explizit Wert auf Server-Sicherheit, Verschlüsselung, Datenschutz und Verschwiegenheit legen sowie im Falle von E-Mail Diensten einen starken Spam- und Virenschutz haben.

Sollte dir zum Einloggen die Registrierung eines Passkeys angeboten werden, nutze diese Option. Es erspart dir das Erstellen und Aufbewahren komplizierter Passwörter, der Login-Prozess geht schneller und die Methode ist aktuell die beste für die Sicherheit persönlicher Daten.

© eb | › Externe Verlinkungen: Dieser Beitrag enthält keine Affiliate-/Partner-Links.

NEUESTEr / Aktualisierter BEITRag

BEITRagskategorien und Lexikon

Webdesign Reviews How To Allgemein Digitales von A bis Z