
Veraltete Website = Schlecht gemachte Website?
Nicht unbedingt. Diese beiden Begriffe sind insofern nicht gleichzusetzen, als dass ein Großteil der jeweiligen Mängel auf unterschiedliche Ursachen zurückzuführen ist. Dementsprechend können auch technisch aktuelle, neu erstellte Websites schlecht gemacht sein. Und selbst wenn das Design vielleicht „altmodisch“ daher kommt, muss es sich nicht zwangsläufig um eine veraltete Website handeln.
INHALT
- Veraltete Website = Schlecht gemachte Website?
- Das Internet ist schuld
- Das World Wide Web nimmt rasch Fahrt auf
- Das WWW wird mobil
- Design und Funktionalität rücken in den Vordergrund
- Websites weltweit
- Websites aus Deutschland
- Erkennen Besucher eine veraltete Website?
- Die häufigsten technischen Probleme
- Website-Zustand
- 1. Verschlüsselung
- SSL-Zertifikat einrichten
- 2. Veraltete Datenbank
- Aktualisierung der Datenbank
- 3. Kein HTTP/2
- Umstellung auf HTTP/2
- 4.-8. PHP, WP-Installationen, Programmierfehler, SEO, rechtliche Mängel
Bei der Beurteilung einer gut oder schlecht gemachten Website sind die Kriterien im Wesentlichen das Layout sowie › die Funktionalität im Allgemeinen (z. B. die Benutzerfreundlichkeit). Beides wäre vor allem auf eine nachlässige Erstellung aufgrund von Unwissenheit oder Unprofessionalität zurückzuführen.
Natürlich kann aber auch eine veraltete Website von Anfang an schlecht gemacht gewesen sein. Jedoch sind es in erster Linie im Laufe der Jahre entstandene Defizite im technischen und rechtlichen Bereich sowie bei der Basisprogrammierung, die ein Handeln notwendig machen. Die reine Gestaltung und die Inhalte sind zwar nicht unwichtig, spielen jedoch in diesem Beitrag eher eine untergeordnete Rolle.
Grundsätzlich entsteht eine veraltete Website dadurch, dass sie über einen längeren Zeitraum nicht gepflegt und aktualisiert wurde und nicht mit der Weiterentwicklung des Internets Schritt gehalten hat. Viele Website-Betreiber machen sich beim Erstellen nicht klar, dass es sich bei einer Website nicht um ein „statisches Produkt“ handelt – einmal online und bis in alle Ewigkeit unverändert nutzbar.
Eine veraltete Website
… bedeutet nicht nur, dass sie nicht in den aktuell angesagten Farben gestaltet ist oder ihr irgendwelche modernen „Spielereien“ fehlen. Vor allem ist sie dann veraltet, wenn sie gravierende technische Defizite und rechtliche Mängel aufweist.
Das Internet ist schuld
Strenggenommen kann das Internet natürlich nichts für die Qualität und Aktualität seiner Inhalte. Jedoch trifft der oft gehörte Spruch von der immer schnelllebigeren Zeit auf das Internet im Vergleich zu anderen Innovationen der Neuzeit verstärkt zu. Um dies zu verdeutlichen, soll an dieser Stelle kurz auf › die Geschichte des Internets eingegangen werden.
Auch wenn viele Menschen sich heute kaum noch ein Leben ohne Internet vorstellen können, ist es doch eine relative junge Erfindung. Zwar fand die erste Datenübertragung dieser Art schon am 29. Oktober 1969 statt, doch „erfunden“ wurde das World Wide Web (WWW = weltweites Netz) erst etwa 1990 von › Tim Berners-Lee. Dabei ist dieses Netzwerk nur einer von mehreren Diensten im Internet. Ein anderer ist beispielsweise der E-Mail Service, den es bereits seit den 1970er Jahren gibt. Doch erst das World Wide Web machte es möglich, Websites zu erstellen und zu besuchen.
Seit dem 30. April 1993 ist das World Wide Web, zunächst nur über einen Internetbrowser mit dem Namen Mosaic, für jeden nutzbar, vorausgesetzt er/sie verfügt(e) über die dafür notwendigen Einrichtungen und Geräte. 1994 kamen die ersten Suchmaschinen dazu: Lycos und Yahoo. Die heute kaum noch aus dem Alltag wegzudenkende und fast alles bestimmende Suchmaschine von Google folgte erst 1997. Die davon abgeleitete Wortschöpfung „googeln“ (= etwas im Internet suchen) ist inzwischen sogar im Duden verzeichnet.
Das World Wide Web nimmt rasch Fahrt auf
Einerseits gibt es den für Websites entwickelten Teil des Internets schon 30 Jahre – andererseits aber auch erst 30 Jahre. Beispielsweise fuhr 1886 das erste Auto, doch die Massenproduktion am Fließband begann erst 27 Jahre später. Die gesamte Entwicklung bis hin zur Serienreife unserer heutigen E-Autos vollzog sich somit über etwa 120 Jahre.
Anders beim World Wide Web, wo nahezu im Jahresrhythmus bedeutende › Website-Entwicklungsschritte aufeinander folgten. Die ersten Jahre:
- 1991: Veröffentlichung einfacher, in HTML geschriebener Texte
- 1992: Inline-Verlinkungen kommen hinzu
- 1993: Durch Websites in Tabellenform ist es möglich, den Inhalt zu gestalten, zu scrollen sowie eine Navigation und GIFs einzufügen
- 1994: Gründung des W3C-Konsortiums zur Festlegung (und Vereinheitlichung) der technischen Standards im WWW.
- 1995: Einführung von PHP sowie von JavaScript für die Entwicklung dynamischer Webseiten
- 1996: CSS vereinfacht die Gestaltung der Inhalte einer Website und Flash erlaubt aufwendigere Animationen
- 1997-1999: Weiterentwicklung von HTML, CSS, PHP und Flash
Das WWW wird mobil
Ab 2000 liegt der Schwerpunkt auf dem Ausbau der Erstellungs- und Gestaltungsmöglichkeiten sowie der Anpassung an mobile Geräte mit kleineren Bildschirmen.
- 2000: Erster Editor für Webseiten und erstes Content Management System (CMS)
- 2001: Die Navigationsleiste am Kopf der Webseiten wird Standard und die Gestaltung mittels reinem HTML verliert zu Gunsten von CSS an Bedeutung
- 2002: JavaScript ersetzt zunehmend Flash und die Navigation wird durch Drop down Menüs erweitert
- 2003: Einführung des heute meist genutzten Redaktionssystems von WordPress und Separierung von Inhalt und Webdesign mittels CSS
- 2004: Verwendung von Formularen auf Webseiten
- 2005: Auslieferung einer für das mobile Netz angepassten, zweiten Version einer Website (optional)
- 2006: jQuery ermöglicht das Erstellen von responsiven Websites und Apps
- 2007: Nicht zuletzt durch das iPhone wird die „mobile“ Nutzung des Internets immer populärer
- 2008: Der Zugriff auf das Internet über mobile Geräte bzw. das mobile Netz übersteigt die Nutzung auf Desktops
- 2009: Node.js erlaubt eine große Anzahl gleichzeitig bestehender Netzwerkverbindungen
Design und Funktionalität rücken in den Vordergrund
Zwar standen nun die notwendigen technischen Voraussetzungen und Programmiersprachen für Websites zur Verfügung, deren Erstellung blieb jedoch mehr oder weniger gut ausgebildeten Programmierern vorbehalten. Das sollte sich in den folgenden Jahren ändern:
- 2010: HTML5 wird Standard und mittels Templates, Themes und Plug-ins können auch komplexere Websites schneller erstellt werden. Dennoch sind Programmierkenntnisse nach wie vor erforderlich.
- 2011: Die Entwicklung des Frameworks (Grundgerüst) Bootstrap mit HTML, CSS und JavaScript vereinfacht das Erstellen anpassungsfähiger Websites.
- 2012: Mobile First wird zum Standard für gut gestaltete, responsive Websites, die sich automatisch und „verlustfrei“ an unterschiedliche Browser und Geräte anpassen.
- 2013: Animationen und Parallax-Effekte werden immer populärer.
- 2014: Flat Design löst den bisher üblichen › Skeuomorphismus, die digitale Nachbildung der Realität, fast vollkommen ab (s. Beitragsbild links oben).
- 2015-heute: Online Website Builder / Page Builder (Baukastensysteme mit vorgefertigten Vorlagen und vorinstallierten Erweiterungen) kommen auf den Markt und werden weiter ausgebaut, so dass kaum bis gar keine Programmierkenntnisse mehr notwendig sind, um zumindest eine einfache Website zu erstellen.
Was ist in Zukunft zu erwarten? Mit relativer Sicherheit geht der Trend in Richtung mehr Barrierefreiheit und Vereinfachung der Bedienung, auch unter Einbeziehung künstlicher Intelligenz. Darüber hinaus werden die Sicherheit und Minimierung von Fehlern, die Performance sowie der Datenschutz (Stichwort: Tracking-Cookies) wichtige Aufgabenbereiche sein und bleiben.
Websites weltweit
Nach diesem Blick auf den rein technischen Fortschritt, stellt sich die Frage, wie schnell das World Wide Web mit Inhalten gefüllt wurde. Zunächst waren es naturgemäß recht wenige Websites, zumal erst wenige Menschen überhaupt Zugang zum Internet hatten. Ab 1994 ging es jedoch relativ schnell bergauf und nach der Einführung von Flash 1996 waren schon 257.601 Websites online. 1997 überstieg die Anzahl mit 1.117.255 die 1 Millionen Marke und bis 1999 kamen jedes Jahr ca. 1 Millionen Websites dazu.
Der nächste größere Sprung nach vorne kam 2000 mit der Entwicklung eines Editors und Content Management Systems. Von 17.087.182 Websites stieg die Anzahl jährlich um ca. 10 Millionen auf 85.507.314 im Jahr 2006. 2007 waren es 121.892.559 und nach der Einführung der ersten Templates und Themes lag die Anzahl 2011 bei 346.004.403.
Die Entwicklung mobilfreundlicher Websites 2012 hatte einen weiteren Aufschwung zur Folge – die Internetauftritte verdoppelten sich innerhalb eines Jahres auf 697.089.489. Nicht zuletzt auch durch die Vereinfachung des Webdesigns mittels Baukastensystemen wurde 2016 die Marke von 1 Milliarde geknackt. 2017 kamen fast 800 Millionen hinzu und 2022 haben Sie zumindest theoretisch Zugriff auf ca. 1,88 Milliarden Websites.

Websites aus Deutschland
Als erste Website ging 1991 die des CERN-Projekts aus der Schweiz mit der URL: http://info.cern.ch/hypertext/WWW/TheProject.html im neuen World Wide Web online. In der Mitte der 1990er Jahre folgten dann zunächst vor allem Technologie-Unternehmen aus den USA. 1999 gab es jedoch schon › 1.384.361 Websites mit der Domain-Endung .de, deren Anzahl bis 2012 auf 15.283.687 stetig anstieg. Danach verlangsamte sich die Zunahme.
Die meisten Websites der „ersten Stunde“ dürften inzwischen mehrfach aktualisiert, komplett neu erstellt oder wieder gelöscht worden sein. Anders sieht es bei solchen aus, die um die Mitte der 2010er Jahre erstellten wurden, als der Besitz einer eigenen Website begann, ein Massenphänomen zu werden. Die meisten heute als veraltete Website zu bezeichnenden Internetauftritte wurden in diesem Zeitraum erstellt – oft ohne dass sich die Betreiber Gedanken um den anschließend notwendigen, regelmäßigen Betreuungsaufwand machten.
Erkennen Besucher eine veraltete Website?
Seiten mit altmodischem Design oder Mängeln bei der Funktionalität z. B. auf Smartphones werden wohl selbst von Laien als veraltete Website wahrgenommen. Auch das Fehlen eines Impressums und/oder einer vorschriftsmäßig erstellten Datenschutzerklärung sind Indizien für eine veraltete Website, die bemerkt werden. Bei Cookies wird es schon schwieriger. Einerseits gibt es durchaus Websites, die außer den technisch notwendigen keine Cookies setzen und demzufolge auch keinen Hinweis mit Opt-in- / Opt-out-Schaltflächen benötigen. Andererseits kann nicht jeder erkennen, welche Cookies gesetzt werden, ob ein vorhandener Hinweis korrekt eingerichtet ist und die Einstellungen ordnungsgemäß funktionieren. Trotzdem ist eine Website ohne Cookie-Banner nicht unbedingt auch eine veraltete Website.
Die häufigsten technischen Probleme
Insbesondere wenn eine veraltete Website technische Defizite, die sich auf den Server und/oder die Installationen beziehen, aufweist, sind diese nicht immer sofort erkennbar. Am kritischsten sind eine fehlende Verschlüsselung sowie ausgebliebene, regelmäßige serverseitige Aktualisierungen (Datenbank, HTTP/2, PHP). Aber auch nicht durchgeführte Updates von WordPress, Themes und Plugins stellen ein erhöhtes Sicherheitsrisiko für eine veraltete Website dar.
Da eine aktuelle und funktionierende Technik für jede Website von großer Bedeutung ist, beschäftigt sich dieser Beitrag vorrangig mit eben diesen Faktoren. Zwar ist „Technik“ für viele Website-Betreiber ein schwieriges, gerne verdrängtes Thema, aber ohne Technik läuft eine Website nicht. Leider lassen sie die Hoster (und z. T. auch die Entwickler, die die veraltete Website erstellt haben) damit nicht selten alleine.
Deshalb versuche ich in diesem Beitrag, die wichtigsten Aspekte möglichst für jeden verständlich zu erläutern. Lassen Sie sich also nicht schon von vornherein von den, zum Teil auf den ersten Blick „fachchinesich“ klingenden, Begriffen abschrecken.
Design und Technik
Zwar fallen ein in die Jahre gekommenes Design und lange nicht mehr aktualisierte Inhalte als erstes in Auge. Doch tragen die nicht immer sofort sichtbaren, technischen Mängel genauso dazu bei, dass potentielle Interessenten und Kunden Ihre veraltete Website nicht mehr besuchen.
Website-Zustand
Auskunft über den aktuellen Zustand, unabhängig davon, ob es sich um eine neue oder veraltete Website handelt, können Sie direkt auf Ihrem WordPress-Dashboard erhalten. Dazu klicken Sie in der Seitenleiste des Dashboards auf
- Werkzeuge
- Website-Zustand
- die Informationsseite öffnet sich
Alternativ können Sie auch ein Widget auf Ihrem Dashboard anzeigen lassen (Ansicht anpassen > Haken bei Zustand der Website setzen). Dort sehen Sie jederzeit, ob es Einträge gibt und gelangen mit einem Klick auf die Info-Seite. Nachdem Sie diese geöffnet haben, dauert es einige Sekunden, bis der Test abgeschlossen ist.

Gravierende Mängel / kritische Probleme erscheinen zuoberst und eine Beseitigung ist dringend angeraten. Darüber hinaus weist Ihre veraltete Website u. U. weitere Defizite auf, deren Beseitigung zwar empfohlen wird, die aber nicht von essenzieller Bedeutung sind. Wenn Sie auf den Button darunter klicken, sehen Sie den Status aller getesteten Elemente (s. Website-Zustand Abb. 1 und 2). Über einen Klick auf den Pfeil rechts neben jedem Element gelangen Sie zu einer kurzen Beschreibung mit Tipps zur Behebung des Problems.
Achten Sie auf den Website-Zustand
… indem Sie Ihr Dashboard in regelmäßigen Abständen aufsuchen und eventuell angezeigte Probleme zeitnah beseitigen. So können Sie von vorne herein vermeiden, dass aus Ihrem Internetauftritt zumindest technisch eine veraltete Website wird.
1. Verschlüsselung
Ob Ihre veraltete Website verschlüsselt ist, lässt sich in Ihrem CMS einfach herausfinden (s. Abbildung unten) oder Sie besuchen Ihre Website im Browser. Beginnt Ihre URL mit http://…, ist das Schloss in der Suchleiste links von der URL durchgestrichen oder durch ein ein Warndreieck ersetzt, ist Ihre veraltete Website unsicher. Bei modernen „abgesicherten“ Browsern (= nur HTTPS-Modus) öffnet sich nach dem Klick auf die URL zunächst ein Fenster mit einem Warnhinweis und Sie müssen dem Browser explizit erlauben, dass er die unsichere veraltete Website anzeigt.
Dieser Mangel lässt sich beheben, indem Sie bei Ihrem Hoster für Ihre veraltete Website ein SSL-Zertifikat erwerben und aktivieren. Es gibt mehrere Anbieter dieser Zertifikate, wobei Let’s Encrypt einer der bekanntesten und zuverlässigsten ist. Jedoch hat jeder Hoster seine Vorlieben. Manche bieten optional eine einfache kostenlose Grundverschlüsselung sowie bessere, kostenpflichtige SSL-Zertifikate an. Andere arbeiten nur mit kostenpflichtigen Lösungen.
Allen gemeinsam ist, dass ein Zertifikat nur über einen begrenzten Zeitraum gültig ist. Richten Sie deshalb am besten direkt eine automatische Aktualisierung dafür ein und kontrollieren Sie von Zeit zu Zeit, ob Ihr Zertifikat noch aktiv ist, indem Sie Ihre Website wie oben beschrieben aufrufen und auf das Schloss klicken.

SSL-Zertifikat einrichten
Normalerweise finden Sie auf der Website Ihres Hoster die entsprechenden Informationen bzw. können auf Ihrer dortigen Verwaltungsseite per Klick eine Verschlüsselung einrichten. Weitere Details können Sie in meinem speziellen Beitrag über SSL nachlesen. Den Link finden Sie am Ende dieses Beitrags.
Denken Sie auch daran, dass sich anschließend alle URLs Ihrer Website ändern und für die Suchmaschinen neu sind. Legen Sie deshalb direkt auf dem Server eine Weiterleitung Ihrer Domain von http://… nach https://… an. Außerdem sollten Sie alle internen Verlinkungen auf Ihrer Website kontrollieren und das kleine „s“ in die jeweiligen URLs einfügen.
Eine Verschlüsselung ist heute Standard
Eigentlich sollte es gar keine unverschlüsselten Websites mehr geben. Die Suchmaschinen „strafen“ solche Websites inzwischen auch durch schlechteres Ranking ab. Aber nicht nur deshalb, sondern vor allem aus Gründen der Sicherheit Ihrer Inhalte und der Verantwortung gegenüber den Besuchern / Ihren Kunden, sollten Sie Ihre veraltete Website unbedingt verschlüsseln.
2. Veraltete Datenbank
Eine wichtige Voraussetzung für die Funktion Ihrer Website ist eine › Datenbank, die der elektronischen Verwaltung und dauerhaften, effizienten und fehlerfreien Speicherung der Daten dient. Sie muss die benötigten/angeforderten Informationen jederzeit zuverlässig, richtig und vollständig bereitstellen. Beim Webhosting handelt es sich normalerweise um ein tabellenbasiertes relationales Datenbankmodell, das die Datenbanksprache SQL (Structure Query Language = strukturierte Abfragesprache) nutzt. Die am häufigsten hierfür verwendeten Datenbanken sind MySQL und MariaDB. Beide haben den Vorteil, dass sie eine einfache und flexible Erstellung, Bearbeitung und Erweiterung ermöglichen.
Zu den Anforderungen an eine Datenbank gehört, dass sie die Speicherung, Bearbeitung und das Löschen von Daten sowie die Verwaltung von Metadaten ermöglicht. Außerdem muss der Zugriff von unterschiedlichen Geräten erlaubt sein und jede Abfrage sollte möglichst optimal verarbeitet werden. Die beiden wichtigsten Punkte sind jedoch
- Datenintegrität: Die Datenbank muss konstant und konsistent funktionieren, damit die Richtigkeit der Daten sichergestellt ist.
- Datensicherheit: Eine leistungsstarke Verschlüsselung sowie eine sorgfältige Verwaltung durch den Administrator sind zwingend notwendig, damit Unbefugte keinen Zugriff darauf erhalten und Manipulationen oder Datenverlust verhindert werden.
Wie alle Systeme und Programme benötigen auch Ihre veraltete Website sowie deren Datenbank eine regelmäßige Pflege. Neben einer möglicherweise notwendigen Modifizierung oder Optimierung der Programmierung treten auch bei Datenbanken immer wieder Sicherheitslücken auf, die möglichst umgehend geschlossen werden sollten.
Aktualisierung der Datenbank
In gewissen Abständen werden Updates bereitgestellt, die natürlich auch installiert werden sollten. Diesbezüglich sehen Sie sich als Website-Betreiber jedoch nicht selten mit einem oder mehreren der folgenden Probleme konfrontiert: Sie …
- haben keine Ahnung, dass die Datenbank veraltet sein könnte bzw.
- kennen nicht die aktuelle Versions-Nummer,
- wissen gar nicht, wo Sie Ihre Datenbank finden und
- wie Sie sie aktualisieren.
Normalerweise erreichen Sie Ihre Datenbank bei Ihrem Hoster über eine Unterseite der Verwaltungsseite für Ihren Webspace. Ausgehend davon, dass Sie Ihre Website über ein CMS wie WordPress verwalten, werden Sie sich nur selten bei Ihrem Hoster einloggen und dort wohl kaum den Zustand Ihrer Datenbank kontrollieren. Deshalb rufen Sie bei WordPress über Ihr CMS den Zustandsbericht für Ihre veraltete Website auf (s. oben Website-Zustand Abbildung 1). Falls Ihre Datenbank veraltet ist, sehen Sie eine Warnung: Veralteter SQL-Server.
Leider können Sie ein Update für Ihre Datenbank weder direkt über Ihr Redaktionssystem noch über Ihr Dashboard beim Hoster aufspielen. Da Sie wahrscheinlich nicht selbst der Betreiber des Servers, auf dem Ihre Website gehostet ist, sind, müssen Sie sich mit dem Support Ihres Hosters in Verbindung setzen. Bitten Sie ihn, seinen SQL-Server bzw. Ihre Datenbank auf die neuste Version zu aktualisieren.
Möglicherweise wird Ihr Hoster zunächst wenig kooperativ sein und versuchen, das Problem herunterzuspielen. Oder er erklärt Ihnen, dass ein solches Update nicht möglich ist, da es nicht in Ihrem Hosting-Plan enthalten ist. In einigen Fällen hat er damit sogar recht. Je nach dem wann Sie den Vertag abgeschlossen haben, haben Sie nicht nur eine veraltete Website, sondern auch Ihr Hosting-Paket ist in die Jahre gekommen. Dann bleibt Ihnen nichts anderes übrig, als zu einem aktuellen Paket zu wechseln, dass diesen Service einschließt oder für das Update (jedes Mal) zu bezahlen. Das sollte Ihnen die Sicherheit jedoch wert sein.
Wechseln Sie notfalls zu einem anderen Hoster
… mit einem guten Hosting-Paket und Support. Kundenfreundliche Hoster sorgen schon allein im Interesse der Sicherheit Ihrer eigenen Server und der darauf liegenden Daten von selbst für regelmäßige Aktualisierungen.
3. Kein HTTP/2
Ein weiterer serverseitiger Mangel, den eine veraltete Website u. U. aufweist, ist die ausgebliebene Aktualisierung des HTTP Protokolls. HTTP (Hypertext Transfer Protocol) dient seit Anfang der 1990er Jahre der Datenübertragung im Internet. Ab 1999 wurde die Version HTTP/1.1 verwendet, › seit 2015 ist HTTP/2 Standard und erste Websites laufen aktuell auch schon mit HTTP/3. Die Vorteile der neueren Protokolle sind eine bessere Performance durch
- eine Übertragung mehrerer Website-Daten über eine persistente (dauerhafte, beständige) Verbindung,
- die Möglichkeit, auch Header-Daten zu komprimieren sowie
- eine Verringerung der Latenz (Server-Antwortzeit).
Um herauszufinden, mit welchem HTTP Protokoll Ihr Server arbeitet, haben Sie zwei Möglichkeiten. Einerseits können Sie Ihre veraltete Website online überprüfen, indem Sie › im Browser die Website HTTP2.Pro besuchen, Ihre Domain inkl. http://… bzw. https://… in das Testfeld eingeben und überprüfen lassen. Andererseits können Sie Ihre Website im Chrome Browser aufrufen und ganz rechts neben der Suchleiste das Drop-down Menü (drei Punkte) öffnen. Wählen Sie Weitere Tools > Entwickler Tools aus. Daraufhin erscheint rechts neben oder unterhalb Ihrer Website ein neuer Bereich. Dort klicken Sie in der oberen Menüzeile auf
- Lighthouse,
- den Punkt Desktop und dann auf
- Analyze Page Load
Falls Ihre veraltete Website noch ein altes HTTP Protokoll nutzt, wird es als Fehler direkt unter DIAGNOSTICS angezeigt. Ansonsten finden Sie die idealerweise mit einem grünen Punkt markierte Angabe Use HTTP/2 unter PASSED AUDITS.
Umstellung auf HTTP/2
Ebenso wie bei der Datenbank muss auch diese Aktualisierung serverseitig geschehen. Dabei unterscheiden sich die Verfahren abhängig davon, ob Ihre veraltete Website auf einem Apache oder NGINX Webserver gehostet ist. Auf jeden Fall sollten Sie vorher ein komplettes Backup anlegen und wissen, dass diese Änderung einen Neustart des Systems erfordert. Spätestens nach der Umstellung muss Ihre Website zudem SSL-verschlüsselt werden/sein (s. oben).
Aktivieren Sie HTTP/2 oder HTTP/3
… für Ihre veraltete Website nicht selbst, es sei denn, Sie kennen sich wirklich mit Server-Programmierung aus und Ihr Hoster erlaubt den Zugriff. Da Sie sehr tief in das System eingreifen, kann selbst ein kleiner Fehler einen Absturz zur Folge haben. Sprechen Sie also diesbezüglich mit Ihrem Hoster.