Dauerhafte Datensicherung | 8 Speichermedien im Vergleich

Vor- und Nachteile von CDs, DVDs, Blu-Rays, SD-Karten, USB-Sticks, Festplatten und Magnetbändern für eine dauerhafte Datensicherung.

Zum einen können die Datenmengen den Gerätespeicher an seine Kapazitätsgrenze bringen. Zum anderen ist ein Versagen der Geräte-Hardware nie ausgeschlossen. Deshalb solltest du auf jeden Fall eine Datensicherung außerhalb des Geräts vornehmen.

Dauerhafte Datensicherung - 8 Speichermedien im Vergleich
Grafik: eb

Dauerhafte Datensicherung

Auch wenn du deinen PC und deine mobilen Geräte nur privat nutzt, sind dort nicht nur unwichtige Daten gespeichert. Beispielsweise

  • das Betriebssystem,
  • Programme und Apps,
  • Dokumente, Fotos, Videos, Musik,
  • Kalenderdaten und Adressen.

Wenn es im Rahmen von System-, Sicherheits-, SoftwareUpdates und Installationen, Cyberangriffen oder aus anderen Gründen zu Fehlern kommt, sind, selbst wenn eine Reparatur möglich ist, die auf dem Gerät gespeicherten Daten oft dennoch verloren.

Backups

Zwar kannst du beispielsweise bei Apple Geräten eine automatische Datensicherung in der iCloud aktivieren. Jedoch ist das bei Android-Geräten schon schwieriger, da Google nicht alle Daten speichert.

Auf jeden Fall reichen diese Cloud-Backups alleine für eine dauerhafte Datensicherung nicht aus. Deswegen ist ein Backup deiner Daten auf mindestens einem weiteren Medium sinnvoll.

  • Voll-Backup: Momentaufnahme aller Daten auf der Geräte-Festplatte zum Beispiel zur späteren Wiederherstellung nach Absturz, Beschädigung oder Verlust deines Geräts oder deiner Daten.
  • Inkrementelles Backup: Baut auf ein vorheriges Backup auf, indem es nur neue oder geänderte Dateien sichert. Falls irgendeine der Dateien beschädigt oder verloren ist, sind alle nachfolgenden Versionen dieser Datei ungültig.
  • Differentielles Backup: Hängt direkt mit dem Voll-Backup zusammen. Alle neuen oder geänderten Dateien werden hinzugefügt. Demzufolge beeinflusst eine zerstörte Datei nicht die nachfolgenden Versionen.

Quelle: › AOMEI

  • Archivierung: Dauerhafte Datensicherung von Kopien der Original-Dateien im Zustand zum Zeitpunkt der Speicherung. Anschließend ist keine aktive Nutzung oder Änderung der Daten mehr ohne weiteres möglich.

Speichermedien für eine dauerhafte Datensicherung

Folgende Speichermedien sind recht verbreitet. Jedoch eigenen sich nicht alle für die dauerhafte Datensicherung. Zunächst eine kurze Beschreibung der technischen Merkmale.

CD

Vor allem für die dauerhafte Datensicherung von Musik sind Compact Discs verbreitet. Bei der seit Anfang der 80er Jahre existierenden CD handelt es sich um einen optischen Speicher. Den Anfang machten die CD-DA – Digital Audio – für das Speichern von Musik. Etwas später kam die CD-ROM – Read Only Memory – für Videos dazu. Seit Ende der 90er Jahre gibt es die beschreibbare CD-R – Recordable – beziehungsweise die wiederbeschreibbare CD-RW – ReWritable.

  • Zur inkrementellen und differentiellen Datensicherung, Archivierung
  • Kapazität: 650 MB, 700 MB, 800 MB, 870 MB und 900 MB
  • Kosten: gering; ab unter 10,00 Euro für 50 Stück
  • Lebensdauer bei optimaler Lagerung: 80 bis 100 Jahre

Wobei eine optimale Lagerung in einem normalen Haushalt kaum möglich sein dürfte:

  • stabile Raumtemperatur von 25 °C, mit Einschränkung -5 °C bis 30 °C
  • Luftfeuchtigkeit bei 40 – 60 Prozent
  • kein Licht, keine Kratzer, Fingerabdrücke oder Aufkleber.

DVD

Grundsätzlich ähnelt eine Digital Versatile Disc – digitale vielseitige Scheibe – einer CD. Jedoch kannst du darauf auch Videos oder Filme in hoher Qualität und in mehreren Sprachen speichern. Es gibt einseitige und doppelseitige sowie Einschicht- und Doppelschicht DVDs.

  • Geeignet für inkrementelle und differentielle Datensicherung, Archivierung
  • Kapazität: 4,7 GB (DVD-5), 8,5 GB (DVD-9), 9,4 GB (DVD-10), 17 GB (DVD-18)
  • Kosten: relativ günstig; ab ca. 15,00 Euro für 50 Stück
  • Lebensdauer 30 Jahre bei optimaler Lagerung, siehe unter « CD.

Blu-Ray

Im Prinzip ist die Blu-Ray, was blauer Strahl bedeutet, Disc eine Weiterentwicklung der CD und DVD. Allerdings haben Blu-Rays bis zu 8 Speicherschichten und die Datenspuren liegen wesentlich enger beieinander. Außerdem stehen Blu-Rays ebenfalls in verschiedenen Formaten zur Verfügung: BD-ROM, BD-R und BD-RE sowie BDAV (Audio-Video), BDMV (Movie) und Ultra HD Blu-Ray.

  • Zur inkrementellen und differentiellen Speicherung; Archivierung
  • Kapazität: 25 GB – eventuell 100 GB, bis zu 500 GB wären theoretisch möglich
  • Kosten: je nach Format ab ca. 15,00 Euro für 25 Stück.
  • Lebensdauer: 50 bis 100 Jahre bei optimaler Lagerung, siehe unter « CD.

Speicherkarte

Auf einer Secure Digital, einer sicher digitalen Karte oder einer Micro SD-Karte sicherst du Text-, Foto-, Video- und Audio-Dateien mittels der Flash-Speicher-Technik. Für eine dauerhafte Datensicherung im engeren Sinne ist sie jedoch nicht gedacht.

  • Zwischenspeicher für den Transport oder die Übertragung, beispielsweise Fotos von der Digital-Kamera zum PC
  • Kapazität: bis zu 2 TB
  • Kosten: Je nach Speichergröße ab ca. 20,00 Euro für 64 GB
  • Lebensdauer: Theoretisch 10 000 bis 100 000 Schreibzyklen.

USB-Sticks

Das kleine tragbare Speichermedium besteht aus einem Flash-Speicher und einem Terminator oder Abschlusswiderstand. Nachdem du den Stick über einen USB-, das bedeutet, über einen universeller serieller Anschluss mit dem PC verbunden hast, kannst du darauf alle Arten von Daten speichern. Außerdem kann er dauerhaft mit dem PC verbunden bleiben, so dass du auch aktiv damit arbeiten kannst.

  • Geeignet für den Datentransport, aber auch zum Hochfahren eines PCs
  • Kapazität: 32, 46, 128, 256, 512 MB sowie 1 und 2 GB bis 1 TB
  • Kosten: ab ca. 5,00 bis 10,00 Euro für 32 GB
  • Lebensdauer: je nach Anzahl der Schreibzyklen bis zu 10 Jahre

Neben der unterschiedlichen Speicherkapazität unterscheiden sich die Sticks auch beim Anschluss. Von USB 2.0 über 3.0 bis 3.1 steigt die Lesegeschwindigkeit.

SSD

Auch ein Solid State Drive oder Festkörper-Laufwerk arbeitet mit einem Flash-Speicher-Chip. Dabei übertragen SSDs Daten wohl am schnellsten. Außerdem kann eine SSD ebenfalls permanent an den PC angeschlossen bleiben.

  • Vor allem für ein Voll-Backup und die dauerhafte Datensicherung
  • Kapazität: bis zu 5 TB
  • Kosten: je nach Speichergröße ab ca. 100,00 Euro
  • Lebensdauer: 10 Jahre oder 5 000 bis 10 000 Schreibzyklen

Externe Festplatte

Insbesondere für eine dauerhafte Datensicherung größerer Datenmengen und als zusätzlicher Arbeitsspeicher sind häufig externe HDD-Festplatten in Gebrauch. Ein Festplatten-Laufwerk arbeitet mit einem magnetischen Speichersystem.

Dabei werden die Daten auf rotierenden Scheiben in einzelnen Blöcken gespeichert. Da das Beschreiben nicht der Reihe nach sondern wahllos erfolgt, können eigentlich zusammengehörige Blöcke mit der Zeit relativ weit auseinander liegen. Deshalb sollten die Festplatte regelmäßig neu geordnet – defragmentiert – werden, um einer Verlangsamung des Leseprozesses entgegen zu wirken.

  • Ebenfalls für ein Voll-Backup und eine dauerhafte Datensicherung
  • Kapazität: bis zu 15 TB Brutto *
  • Kosten: je nach Größe ab ca. 70,00 Euro
  • Lebensdauer: 10 Jahre

* Der tatsächlich verfügbare Speicherplatz ist immer etwas geringer ist als die vom Hersteller angegebene Kapazität.

Magnetband

Wenn es um eine kontinuierliche Datensicherung geht, ist das Magnetband eine Option. Hierbei handelt es sich um eine Kassette, in der sich eine Spule mit einem magnetisierbaren Eisenoxyd-Band befindet. Auf diesem werden die Daten gespeichert. Vor allem für eine dauerhafte Datensicherung im professionallen Bereich sind Magnetbänder immer noch in Gebrauch.

  • Geeignet für Server-Backups, Archivierung
  • Kapazität: mehr als 6 TB
  • Kosten: abhängig von der Kapazität
  • Lebensdauer: 10 bis maximal 30 Jahren

Pro und Kontra

So viel vorweg: Keines der oben beschriebenen Speichermedien ist perfekt.

CD, DVD, Blu-Ray:

Risiken: Wärme, Feuchtigkeit, Licht,
Fingerabdrücke, Aufkleber, Kratzer, Bruch.
Voraussetzungen: PC mit Laufwerk oder Geräte zum Brennen und Abspielen.
Nicht für ein Voll-Backup geeignet.
Flexibel [1]

Speicherkarte:

Risiken: Verschmutzung, Korrosion,
Verbiegen des Anschlusses, Bruch.
Voraussetzungen: Passender USB-Anschluss am PC, mobilen Gerät oder ein Adapter.
Nur begrenzt wiederbeschreibbar.
Flexibel

USB-Stick:

Risiken: Verschmutzung, Korrosion, Verbiegen des Anschlusses, Bruch.
Voraussetzungen: Passender USB-Anschluss am PC, mobilen Gerät oder ein Adapter.
Nur begrenzt wiederbeschreibbar.
Flexibel

SSD:

Risiken: Relativ unempfindlich, da ohne bewegliche Teile.
Voraussetzungen: Passender USB-Anschluss am PC oder mobilen Gerät.
Nur begrenzt wiederbeschreibbar.
Eingeschränkt flexibel

Externe Festplatte:

Risiken: Feuchtigkeit, Stöße, magnetische Felder, Verschleiß beweglicher Teile.
Voraussetzungen: Passender USB-Anschluss am PC oder mobilen Gerät.
Regelmäßige Defragmentierung ratsam.
Eher nicht flexibel

Magnetband:

Risiken: Wärme, Feuchtigkeit,
magnetische Felder.
Voraussetzungen: Spezielles Bandlaufwerk.
Verliert irgendwann die Magnetisierung;
Ablösung der Schichten des Bandes.
Nicht flexibel

Cloud, Hybrid-Cloud oder NAS – Network Attached Storage:

Risiken: Angreifbar während der Datenübertragung und -speicherung, Server-Ausfall, Anbieter stellt den Betrieb ein.
Voraussetzungen: Zugang über (W)LAN oder mobiles Datennetz.
Daten lagern auf fremdem Server:
Kosten, Datensicherheit und möglicher Offline-Zugriff sind abhängig vom Anbieter.
Sehr flexibel, da weder orts- noch gerätegebunden

[1] Flexibel bedeutet, dass das Speichermedium transportabel ist. Und dass du es nicht nur mit deinen eigenen Geräten nutzen oder daran anschließen kannst.

Vorsicht vor Schadsoftware
Wenn du ein flexibles Speichermedium nicht nur an deine eigenen Geräte, sondern unter Umständen auch an andere Geräte anschließt, können die Geräte ungewollt und unbemerkt infiziert werden! Sobald du von diesen Daten auf dein Medium hochlädst, besteht immer ein gewisses Risiko, auf diesem Weg auch Schadsoftware auf dein Medium zu übertragen. Bei einer späteren Verbindung des Mediums mit deinen Geräten, können beispielweise Trojaner oder Viren dadurch auch auf deine Geräte gelangen.

Grundsätzlich eignet sich auch für eine dauerhafte Datensicherung im Privatbereich eine Kombination mehrerer Speichermedien. Unabhängig davon, für welche Lösungen zur dauerhaften Datensicherung du dich entscheidest, solltest du auf folgendes achten:

Regelmäßige Backups
Lege rin regelmäßigen Zeitabständen ein Backup, am besten auf zwei voneinander unabhängigen Medien an und überprüfe die Speichermedien von Zeit zu Zeit auf ihre Funktion. Spätestens wenn sich erste Fehler zeigen, solltest du ein neues Backup auf einem anderen oder neuen Medium erstellen.

Datenschutz und dauerhafte Datensicherung

Sofern du einen vertrauenswürdigen Anbieter hast, sind die Daten in einer Cloud normalerweise verschlüsselt. Dennoch können Dritte unter Umständen Zugriff darauf erlangen.

Auf allen anderen Speichermedien sind die Daten normalerweise unverschlüsselt abgelegt. Bei CDs, DVDs und Blu-Rays gibt es meistens einen Kopierschutz. Viele USB-Sticks und Festplatten kannst du durch ein Passwort schützen. Darüber hinaus sind Festplatten oft so konfigurierbar, dass sie nur auf bestimmten Geräten lesbar und beschreibbar sind.

Empfehlung für die dauerhafte Datensicherung

Einerseits wäre das die Cloud für Dateien, die unabhängig vom Gerät und Aufenthaltsort erreichbar sein sollen. Andererseits sind USB-Sticks für Dokumente und einzelne Ordner nützlich, die bei Bedarf auch in aktuelle Arbeitsprozesse eingeschlossen, häufiger überarbeitet und zum Beispiel für Präsentationen genutzt werden sollen.

Abschließend kommen für die dauerhafte Datensicherung im Sinne eines Backups aller Dateien einschließlich der Programme und des Betriebssystems eigentlich nur eine SSD-, eine HDD-Festplatte oder eine sichere Cloud-Lösung in Frage.

Wenn du lediglich deine Fotos oder Videos speichern möchtest, bieten sich CDs, DVDs oder Blu-Rays an. Unter optimalen Bedingungen haben sie die längste Lebensdauer. Aber du bist auf die Verfügbarkeit von Peripherie-Geräten angewiesen. Und genau das ist ein Risiko.

Beispielsweise waren Musik- oder Video-Kassetten lange Zeit sehr populär. Irgendwann gab es jedoch keine Abspiel-Geräte mehr dafür. Somit sind deine Daten zwar gespeichert, du hast aber keinen Zugriff mehr darauf. Es sei denn, du hast sie rechtzeitig auf ein anderes Speichermedium übertragen. Das gleiche Schicksal hat davor auch Floppy Discs ereilt, die zu ihrer Zeit das Standard-Speichermedium für Dokumente und andere Daten waren. CDs und DVDs könnte ein ähnliches Schicksal ereilen. Viele Laptops haben schon heute kein integriertes Laufwerk mehr.

Dauerhafte Datensicherung - Zusammenfassung

Dauerhafte Datensicherung – Zusammenfassung

Je nach Datenmenge sind für die dauerhafte Datensicherung und Backups eigentlich nur Festplatten und, mit Einschränkungen, USB-Sticks geeignet. Aber auch diese haben nur eine begrenzte Lebensdauer von ca. 10 Jahren. Darüber hinaus ist die Nutzbarkeit bei USB-Sticks und SSD-Festplatten von der Anzahl der Schreibzyklen abhängig.

Nicht zuletzt sind auch diese vom technischen Wandel betroffen. Beispielsweise werden aktuell viele neue Computer nur noch mit USB-C Ports ausgeliefert, so dass für USB-Sticks und Festplatten mit dem bisher üblichen USB-Stecker die Verwendung eines Adapters notwendig sein wird.

Magnetbänder kommen eigentlich nur bei Großunternehmen und Server-Betreibern mit riesigen Datenmengen und kontinuierlicher Datensicherung zum Einsatz.

Fazit

Eine dauerhafte Datensicherung und vor allem ein regelmäßiges Backup deiner Daten sollte selbstverständlich sein. Diesbezüglich stehen dir die unterschiedlichsten Speichermedien zu Verfügung. Jedoch eignen sich eben nicht alle für jeden Zweck.

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