Teil 2 – Lebensdauer und Recycling
- Weitere Faktoren für die Nachhaltigkeit von Smartphones
- Die Gesetzgeber sind gefordert
- Initiativen seitens der Hersteller
- Mobilfunkanbieter und Elektronikmärkte
- Eco-Rating
- Nachhaltigkeit von Smartphones – Zusammenfassung
- Fazit
Weitere Faktoren für die Nachhaltigkeit von Smartphones
Abgesehen von einem Umdenken beim Umgang mit Rohstoffen, dem Recycling sowie der Verbesserung der Arbeitsbedingungen und dem Schutz der Umwelt bei der Produktion, bei der Verwertung und beim Transport, beeinflussen noch eine Reihe weiterer Maßnahmen die Nachhaltigkeit von Smartphones. Diesbezüglich sind nicht nur die Produzenten, sondern auch die Politiker, die Händler und nicht zuletzt die Nutzer gefragt.
Lebensdauer der Hardware
Laut › Statista tauschen 2021 26 % der privaten Nutzer Ihr Gerät bereits innerhalb des ersten halben Jahres gegen ein anderes aus. 37 % nutzen es bis zu einem Jahr, 28 % bis zu zwei Jahre und nur 8 % länger als zwei Jahre. Wenn du dein Smartphone nicht versehentlich oder absichtlich grob misshandelst und exzessiv leistungshungrige Apps wie Spiele nutzt, halten Display, Gehäuse und die sonstigen Bauteile i. d. R. wesentlich länger als zwei Jahre.
Einerseits variiert die Lebensdauer der Hardware je nach Hersteller. Andererseits können Unter- und Mittelklasse-Smartphones nur so günstig sein, weil einzelne Komponenten und die Verarbeitung von schlechterer Qualität sind. Somit liegt die › Lebensdauer von Smartphones beim iPhone durchweg bei ca. 5 Jahren, während die Geräte einiger anderer Hersteller nur 1,5 Jahre durchhalten.
Ein echter Schwachpunkt ist der Akku, denn er hält nur eine begrenzte Anzahl an Ladezyklen aus. Da die Akkus noch nicht recycelt werden, kommt es darauf an, wie du ihn zugunsten der Nachhaltigkeit von Smartphones pflegst. Denn sowohl regelmäßiges komplettes Entladen als auch häufiges „Kurzladen“ tragen zur schnelleren Alterung bei.
Nachhaltigkeit von Smartphones – Repartur
Noch vor wenigen Jahren konnten sogar Laien bei einigen Geräten z. B. von Samsung oder LG den Akku selbst wechseln. Dafür ließ sich der Rückenteil des Smartphones einfach abnehmen und der Akku durch einen neuen ersetzen. Leider sind nun auch die letzten Hersteller dazu übergegangen, Gehäuse und Display nicht nur durch Schrauben miteinander zu verbinden, sondern fest zu verkleben. Deshalb ist ein Öffnen des Geräts ohne größeren Schaden anzurichten vom Nutzer nicht mehr möglich. Dasselbe gilt auch für sonstige Reparaturen. Außerdem dürfen die Geräte i. d. R. zumindest während der Garantiezeit nur vom Hersteller selbst oder durch von ihm authorisierte Betriebe geöffnet und repariert werden.
Je nach Alter und Preisklasse des Smartphones sind die Reparatur-Kosten jedoch manchmal höher als eine Neuanschaffung. Eine Ausnahme bildet hier das Fairphone, das so konstruiert ist, dass einzelne Komponenten relativ einfach austauschbar sind. Folglich wäre ein wichtiger Schritt in Richtung Nachhaltigkeit von Smartphones alle Geräte in Zukunft so zu bauen, dass sich insbesondere Verschleißteile wie das Display oder der Akku (wieder) ohne großen Aufwand und kostengünstig reparieren bzw. austauschen lassen.
Software-Aktualisierungen
Wesentlich stärker als durch die Hardware wird die Lebensdauer der Smartphones durch ausbleibende Updates eingeschränkt. Einige wenige Nutzer haben zwar immer noch Geräte in Gebrauch, die schon seit Jahren keine Software-Updates mehr erhalten haben. Jedoch ist dies nicht der richtige Weg in Richtung mehr Nachhaltigkeit von Smartphones.
Denn die Bedeutung regelmäßiger Aktualisierungen liegt weniger darin, die Geräte mit neuen Funktionen zu versorgen, zumal die Innovationen in den letzten Jahren kaum noch wirkliche Quantensprünge sind. Auch die Optimierung der Betriebssysteme ist nur ein (vielleicht) recht angenehmer Nebeneffekt. Wesentlich wichtiger sind vor allem für Android-Geräte die Updates, die immer wieder neue Sicherheitslücken schließen.
Leider ist die Update-Politik bisher alles andere als optimal – mit einer Ausnahme: Apple. iPhones erhalten mindestens vier, die Top-Modelle sogar fünf bis sechs Jahre lang System- und Sicherheits-Updates. Bei Android-Geräten hängt die Aktualisierungsfreudigkeit zum einen vom jeweiligen Hersteller und zum anderen von der Preisklasse des Geräts ab. Sehr günstige Smartphones werden häufig schon mit einem veralteten Betriebssystem verkauft und erhalten i. d. R. gar keine Aktualisierungen. Aber auch Geräte der unteren und z. T. der mittleren Preisklasse kommen zwar mit einem aktuellen Betriebssystem auf den Markt, dabei bleibt es dann aber auch. Selbst das Schließen von Sicherheitslücken bleibt aus. Hinzu kommt bei diesen Smartphones, dass auch die Hardware oft maximal ein Update „verkraftet“, bevor neuen Funktionen sie überfordern.
Besitzer von höher- bis hochpreisigen Android-Smartphones können mit durchschnittlich 1,7 Updates rechnen, bei Geräten von Google selbst sowie den Top-Geräten von Samsung mit bis zu 3,5. Auf die Aktualität und Sicherheit bezogen entspräche das einer Lebensdauer von 2 bis maximal 4 Jahren. Am unteren Ende der Skala finden sich die Smartphones von Asus, Xiaomi und Huawei, die maximal ein Update erhalten (Quelle: › First Review). Mit viel Glück landen nach dem Kauf noch ein paar kleinere Sicherheits-Patches auf den Geräten. Zur letzten Gruppe zählte wohl auch LG, das jedoch inzwischen die Produktion von Smartphones eingestellt hat.
Um aus der Zwickmühle zwischen einem langjährigen Gebrauch zugunsten der Nachhaltigkeit von Smartphones und den über die Jahre größer werdenden Sicherheitslücken heraus zu kommen, sind die Hersteller gefragt. Sie müssen endlich regelmäßige Aktualisierungen an alle Geräte verteilen sowie Hardware und Software so aufeinander abstimmen, dass die Installation von Updates über 4 und mehr Jahre möglich ist.
Die Gesetzgeber sind gefordert
Nicht nur Deutschland ist immer noch eine „Wegwerfgesellschaft“. Das bedeutet, dass die meisten Nutzer Produkte, die nicht mehr aktuell sind oder kleinere Fehler aufweisen, eher wegwerfen als sie reparieren zu lassen. Und auch die Hersteller verkaufen lieber neue Produkte, als alte aufzuarbeiten oder zu reparieren.
Um diese Situation zu ändern und die Nachhaltigkeit von Smartphones zu fördern, bedarf es offensichtlich eines verstärkten Vorstoßes der Politik. So müssen anscheinend Hersteller und Händler erst per Gesetz gezwungen werden, nicht nur alte Geräte zurückzunehmen, sondern sie auch einem geeigneten Recycling-Prozess zuzuführen. Seitens des Europäischen Parlaments gibt es mit der Forderung, in der Europäischen Union bis 2050 eine CO2-neutrale, nachhaltige, giftfreie und geschlossene Kreislaufwirtschaft zu schaffen, erste Vorstöße in diese Richtung.
„Die Europaabgeordneten votierten mit einer großen Mehrheit von 574 Stimmen bei 22 Gegenstimmen und 95 Enthaltungen für ein umfangreiches Paket an Schritten, um die Verschwendung von Ressourcen zu reduzieren und die Lebensdauer von Produkten zu erhöhen. Dazu gehört ein neues „Recht auf Reparatur“. Es soll insbesondere für Haushaltsgeräte und Unterhaltungselektronik gelten und die Hersteller dazu bewegen, stärker auf die Haltbarkeit ihrer Produkte zu achten. Das Parlament reagiert damit auf den – unbelegten – Verdacht, dass die Industrie gezielt Schwachstellen einbaut, damit Geräte früher kaputtgehen. Auch der Austausch von Akkus in Handys soll problemlos möglich sein.“
Quelle: FAZ vom 10.02.2021
Des Weiteren ist ein digitaler Produktpass geplant. Dieser soll sowohl Informationen zum ökologischen und sozialen Fußabdruck als auch zur Lieferkette eines Produkts enthalten. Wann es dazu kommt und inwieweit das System aufgrund von Interventionen der Hersteller doch wieder aufgeweicht wird, ist noch offen.
Als zweiter Schritt soll das „Recht auf Reparatur“ auch auf Smartphones und Ladekabel ausgedehnt werden. Bislang galt diese Vorschrift nur für Großgeräte wie Waschmaschinen, Fernsehgeräte, etc. So müssen Smartphones in Zukunft leichter, mit normalem Werkzeug und fallweise auch durch die Benutzer selbst reparierbar sein. Außerdem sollen Ersatzteile auch noch einige Jahre über das Produktionsende eines Geräts verfügbar und kurzfristig nicht nur an die Partner der Hersteller, sondern an alle lieferbar sein.
Pressemitteilung vom 18.11.2022
Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz sowie das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz teilten in einer gemeinsamen Pressemitteilung mit, dass neue Vorgaben für langlebigere Produkte beschlossen wurden.
„So müssen die Hersteller Reparaturinformationen und bestimmte Ersatzteile, wie z.B. Displays und Akkus, für 7 Jahre zur Verfügung stellen. Darüber hinaus sollen Hersteller das Produkt künftig so gestalten, dass ein einfacherer Austausch von Komponenten möglich ist. Dadurch wird die Reparatur und die Wiederverwendung von gebrauchten Geräten erleichtert sowie das Recycling und die Ressourceneffizienz gestärkt. Zusätzlich sollen die Hersteller Software Updates für 5 Jahre zur Verfügung stellen. Software-Updates dürfen gleichzeitig nicht dazu führen, dass die Hardware beeinträchtigt wird. Ferner werden die Rechte von Unternehmen, die Smartphones und Tablets professionell wiederaufbereiten, mit der neuen Verordnung gestärkt.“
Quelle: BMUV und BMWK vom 18.11.2022
Die neuen, auch die Nachhaltigkeit von Smartphones betreffenden Anforderungen sollen nach der Verabschiedung durch die Europäische Kommission 2023 in Kraft treten und nach einer 21-monatigen Übergangszeit für alle in der EU verkauften Geräte gelten.
Initiativen seitens der Hersteller
Auf dem Weg zur Nachhaltigkeit von Smartphones schreiten die meisten Hersteller nur sehr langsam voran. Eine gewisse Vorbildfunktion hat Fairphone, indem es seine Geräte klimafreundlich produziert, soweit möglich auf giftige Chemikalien verzichtet, recycelte Rohstoffe verbaut und eine Reparatur bzw. den Austausch einzelner Komponenten vereinfacht.
Nachhaltigkeit von Smartphones bei Apple
An zweiter Stelle wäre Apple zu nennen. Das Unternehmen arbeitet bereits jetzt CO2-neutral und bis 2030 soll dies auch für alle seine Produkte gelten. Ein weiteres Ziel ist es, in absehbarer Zeit nur noch recycelte Rohstoffe zu verwenden. Mehr zum Thema: › „Environment / Nachhaltigkeit„. Für das › iPhone 15 Pro gibt Apple beispielsweise an:
- 100 % recyceltes Kobalt in der Batterie
- 100 % recyceltes Gold im USB-Anschluss
- 100 % recycelte Kupferfolie im induktiven MagSafe Ladegerät
- 99 % der Verpackung sind faserbasiert, wovon 100 % aus recycelten Quellen oder verantwortungsvoller Forstwirtschaft stammen.
- Keine Plastikfolie um die Verpackung
Darüber hinaus erfüllt Apple eine Forderung zur Nachhaltigkeit von Smartphones, indem es Altgeräte (je nach Alter und Zustand auch gegen Bezahlung) zurücknimmt und seine Zulieferer dabei unterstützt, keinen Abfall zu erzeugen, der auf Deponien landet. Ein Wermutstropfen sind jedoch nach wie vor die Produktionsbedingungen in China, die sich nur sehr langsam verbessern.
Asiatische Unternehmen
Die Geräte von Samsung haben in Europa und weltweit den größten Marktanteil, gefolgt von Apple und Huawei. Hinsichtlich der Nachhaltigkeit von Smartphones hat das südkoreanische Unternehmen die Kampagne „Plan First“ gestartet und verpflichtet sich selbst dazu, ein › nachhaltiges Management bei Samsung aufzubauen und soziale Verantwortung zu übernehmen.
„Mit Blick auf die Kreislaufwirtschaft geht es dabei insbesondere um die Reduzierung des Ressourcenverbrauches, die Verwendung von umweltschonenden Materialien für Produkte und Verpackungen und die Vermeidung von Elektroabfall. So wurde beispielsweise zu Beginn für Verpackungen verwendeter Einwegkunststoff mit ressourcenschonenden Materialien wie z. B. Papier ersetzt. Darüber hinaus liegt Samsung die Verlängerung der Nutzungsdauer seiner Produkte am Herzen. Während die durchschnittliche Nutzungsdauer 2019 rund 28 Monate betrug, konnten wir diese 2020 bereits auf durchschnittlich 29 Monate erhöhen. Hierdurch können sich gleichermaßen Ressourcen effektiv nutzen lassen, das Engagement zur Reduzierung von CO2-Emissionen verfolgt und die Verbraucherwünsche nach verlässlichen Produkten besser erfüllt werden.“
Quelle: 1&1 Interview vom 09.07.2021
Inwieweit die selbstauferlegten Vorgaben nicht nur bei den Top-Modellen, sondern insgesamt tatsächlich umgesetzt sind bzw. werden, ist nicht bekannt. Zumindest bewegt sich dort etwas in Richtung Nachhaltigkeit von Smartphones.
Die Verkaufszahlen chinesischer Unternehmen steigen rasant an, allen voran die bei Xiaomi. Doch bei der Nachhaltigkeit von Smartphones dieser Anbieter tut sich bisher so gut wie nichts. Weder verzichten sie auf giftige Chemikalien oder verwenden recycelte Rohstoffe, noch sind bei ihnen erneuerbare Energien ein Thema. Außerdem bieten sie keine Reparatur oder Aufarbeitung der Geräte an, denn ihre Philosophie ist: „Wir verkaufen Geräte, die so günstig sind, dass Sie sie ohne Verlust jederzeit wegwerfen und durch ein neues ersetzen können.“
Mobilfunkanbieter und Elektronikmärkte
Ein weiterer wichtiger Faktor für die Nachhaltigkeit von Smartphones ist der Handel. Einerseits muss ein zuverlässiges Rücknahmesystem existieren. Andererseits sollten die Händler verpflichtet sein, zurückgenommenen Geräte auch aufarbeiten zu lassen und in den Kreislauf zurückzuführen. Falls eine Aufarbeitung oder Reparatur nicht möglich ist, muss ein umweltschonendes Recycling aller Komponenten sicher gestellt sein. Inzwischen gibt es hierbei zumindest einige gute Ansätze.
Telekom
Ende 2019 startete beispielsweise die deutsche Telekom ihren ersten › nachhaltigen Smartphone-Kreislauf:
- Inzahlungnahme der Altgeräte bei Kauf eines neuen Smartphones
- Wiederverkauf der aufbereiteten Smartphones mit 12 Monaten Garantie zu einem relativ günstigen Preis
- 100 % biologisch abbaubare Verpackung
Alternativ:
- Einsenden des alten Geräts an das Telekom Recycling Center
- Überprüfung, ob eine Weiternutzung oder Reparatur möglich ist
- Falls nicht: Umweltgerechtes Recycling in Europa
Die wiederaufbereiteten Geräte sind mit dem Label „we care“ gekennzeichnet und mit einer kurzen Information z. B. zum Einsatz recycelter Materialien und zum Stromverbrauch versehen. Leider sind zunächst nur bestimmte runderneuerte iPhones und Top-Modelle von Samsung erhältlich.
O2 und Vodafone
Um die Nachhaltigkeit von Smartphones zu fördern, arbeitet O2 mit dem NABU (Naturschutzbund Deutschland e. V.) und der gemeinnützigen AfB GmbH (Arbeit für Menschen mit Behinderung) beim Handy-Recycling zusammen. Die Sammlung erfolgt über Sammelboxen u. a. in den O2-Shops. Mitarbeiter der AfB holen die Altgeräte ab, überprüfen und reparieren sie oder bereiten sie wieder auf. Anschließend verkaufen sie die Geräte wieder. Geräte, die nicht aufbereitet werden können, gehen zum Recycling an die Umicore AG & Co. KG, die zertifiziert ist und Schmelzöfen an mehreren Standorten in Europa betreibt.
Ganz so weit ist Vodafone noch nicht. Zwar kannst du deine Altgeräte auch dort zurückgeben, diese werden aber bisher „nur“ › recycelt und nicht wiederverkauft. Trotzdem trägt auch dieser kleine Schritt schon zur Nachhaltigkeit von Smartphones bei.
Generelle Rücknahmeverpflichtung
Bisher müssen nur Elektronikhändler Altgeräte zurücknehmen. Um die Nachhaltigkeit von Smartphones zu steigern, sollen spätestens ab dem 1. Juli 2022 aber auch Lebensmitteleinzelhändler, die regelmäßig Smartphones anbieten, zur Sammlung von Altgeräten verpflichtet sein. Außerdem will die Bundesregierung laut › Pressemitteilung des BMU sicherstellen, dass eine fachgerechte Verwertung erfolgt und das Recyclingergebnis deutlich verbessert wird.
Eco Rating
Nicht zuletzt im Zuge der Diskussion um die Nachhaltigkeit von Smartphones wurde im Mai 2021 von einigen Mobilfunkanbietern (Deutschen Telekom, Vodafone, Telefónica (O2), Orange und Telia Company) das Eco Rating ins Leben gerufen. Es soll den Kunden einheitliche Informationen über Herstellung, Nutzung, Transport und Entsorgung, also über die Umweltverträglichkeit von Smartphones, vermitteln. Seitdem wurden mehr als 150 Smartphone-Modelle mittels der › Eco-Rating-Methode nach 19 verschiedenen Kriterien überprüft und mit bis zu 100 Punkten bewertet.
Im November 2021 wurde das Eco Rating zur Kennzeichnung der Nachhaltigkeit von Smartphones in folgenden europäischen Ländern, in denen die oben genannten fünf Anbieter tätig sind, angewendet: Albanien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Kroatien, Litauen, Nordmazedonien, Montenegro, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, Slowakei, Spanien, Tschechische Republik, Türkei, Ungarn und Vereinigtes Königreich. Darüber hinaus auch noch in Brasilien und Südafrika.
Nachhaltiges Zubehör
Wer wirklich etwas zur Nachhaltigkeit von Smartphones beitragen will, sollte sich nicht nur Gedanken über deren Nutzungsdauer machen. Auch beim Zubehör gibt es inzwischen Hersteller, die nachhaltige(re) Produkte anbieten. Beispielsweise haben Smartphone-Hüllen / Cases bei vielen Nutzern immer noch ein recht kurzes Leben bzw. werden spätestens nach dem Kauf eines neuen Gerätes nutzlos und wandern in den Müll. Die meisten sind aus Erdöl-Produkten herestellt, was die bereits auf Seite 1 dieses Beitrags beschriebenen Probleme verursacht. Doch es geht auch anders.
So bietet Apple inzwischen auch Hüllen aus Feinewebe an. Der Feintwill besteht zu 68 Prozent aus recycelten Altmaterialien. Darüber hinaus gibt es eine Reihe von Anbietern mit einer großen Auswahl an nachhaltigen Hüllen aus unterschiedlichen Materialien und für diverse Smartphone-Modelle. Eine Übersicht über die Hersteller und weitere Hintergrundinformationen findest du in einem Beitrag bei HAUSvonEDEN.
Nachhaltigkeit von Smartphones – Zusammenfassung
Es ist immer recht einfach, die Lösung eines Problems anderen zuzuweisen. So sollen doch auch bei der Nachhaltigkeit von Smartphones „erst einmal die Hersteller, Zulieferer, Händler und Gesetzgeber konsequenter ihrer ökologischen und sozialen Verantwortung nachkommen“.
Viele Verbraucher unterschätzen jedoch ihren eigenen Einfluss. Einerseits bestimmen sie durch ihr Kaufverhalten letztendlich, welche Geräte produziert und angeboten werden. Andererseits können sie durch ihr Nutzungsverhalten erheblich zur Nachhaltigkeit von Smartphones beitragen. Deshalb folgende Tipps:
- Da die Technik nur noch in kleineren Schritten fortschreitet, muss es nicht jedes Jahr das neuste Modell sein.
- Kaufe ein hochwertiges Gerät (der Preis relativiert sich aufgrund der längeren Lebensdauer).
- Wenn es denn ein günstiges Gerät sein muss, frage nach einem aufgearbeiteten/runderneuerten Gerät.
- Versichere dich, dass der Hersteller über mehrere Jahre regelmäßig Updates bereitstellt.
- Achte darauf, dass eine Reparatur bzw. der Austausch des Akkus oder Displays zu einem angemessenen Preis möglich ist.
- Erkundige dich z. B. im Internet, welche Maßnahmen der Hersteller zur Nachhaltigkeit von Smartphones ergreift.
- Bestehe auf einer Rücknahme des Altgeräts durch den Händler oder Hersteller.
- Versichere dich, dass das Gerät auch aufgearbeitet oder recycelt wird und nicht doch noch im Müll landet.
Nutze deine Macht als Verbraucher. Fordere gesetzgeberische Maßnahmen ein und steuere durch deine Nachfrage, welche Produkte sich auf dem Markt durchsetzen und folglich mit welchen die Hersteller weiterhin Umsätze erzielen. Denn wenn du auf die Nachhaltigkeit von Smartphones gesteigerten Wert legst und die Produkte hinterfragst, werden auch Hersteller, Zulieferer und Händler über kurz oder lang umdenken (müssen).
Fazit
Verabschiede dich von der „Ex-und-hopp- bzw. Wegwerf-Mentalität“ und vom „Hauptsache billig-Denken“. Nur so kannst du nicht nur einen Beitrag zur Nachhaltigkeit von Smartphones leisten, sondern uns und unseren Nachkommen auch ein relativ komfortables Leben in der Zukunft ermöglichen.
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Ergänzende Beiträge