Cloud / Cloud Computing | Arbeiten in der Wolke

Was ist eine Cloud / Cloud Computing? Ist die Nutzung von Computern und modernes Arbeiten überhaupt noch ohne möglich und was sind die Nachteile?

Cloud und Cloud Computing
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Cloud und Cloud Computing

Der Begriff Cloud wird häufig nur mit einem externen Speicher für persönliche Dateien in Verbindung gebracht. Cloud Computing hingegen klingt zunächst nach etwas „Großem und Kompliziertem“. Deshalb ist die Annahme, dass es sich insbesondere bei letzterem um Arbeitsweisen handelt, die vor allem für Unternehmen von Bedeutung sind, weit verbereitet. Werden Menschen gefragt, ob sie im privaten Bereich solche Dienste verwenden, lautet die Antwort nicht selten: Nein.

Diese Auskunft ist in der heutigen Zeit, in der wohl kaum noch ein Computer ausschließlich ohne Internet-Zugang betrieben wird, falsch. Damit soll jedoch nicht unterstellt werden, dass die Befragten bewusst lügen. Es liegt eher daran, dass vielen nicht so recht klar ist, was sich hinter Cloud-Diensten und Cloud Computing wirklich verbirgt.

Cloud – ein oft missverstandener Begriff

Die Cloud im Sinne einer einzelnen Wolke am Himmel, die alle Daten speichert, gibt es nicht. Technisch gesehen sind Clouds Server, deren Standorte über die ganze Welt verteilt sind. Um sie zu nutzen, werden bildlich gesprochen Daten „in den Himmel geschickt“, landen dann irgendwo in einer „Speicherwolke“ und werden von dort „auf dem Luftweg“ wieder abgerufen.

Am bekanntesten sind Cloud-Dienste, die es einzelnen Nutzern ermöglichen, einen Speicherplatz außerhalb des eigenen Geräts zu abonnieren. Dafür legen sie ein Konto bei einem entsprechenden Anbieter an und laden in dessen Speicher ihre Fotos und Dokumente hoch. Dies ist jedoch nur ein sehr kleiner Teil des „Cloud-Universums“.

Tatsächlich kommunizieren Computer und andere internetfähige Geräte nahezu permanent mit externen Servern, zum Teil ohne dass es den Nutzern bewusst ist oder von ihnen aktiv veranlasst wird. Voraussetzung ist lediglich eine Internet-Verbindung mittels eines Routers (LAN | WLAN) oder über ein Mobilfunknetz (Mobile Daten).

Aus diesem Grund ist die Antwort „ich nutze keine Cloud-Dienste“ bis auf extrem wenige Ausnahmen nicht richtig. Die Zeiten, in denen du ein Gerät erworben hast,

  • auf dem alle Programme bereits installiert waren und/oder
  • du Programme auf einer CD gekauft und selbst installiert hast, …

um sie dann unverändert zu nutzen, bis das Gerät die Arbeit verweigerte und ersetzt werden musste, sind lange vorbei.

Cloud ist nicht gleich Cloud

Grundsätzlich wird zwischen drei Arten von Speichern unterschieden:

  • Public (öffentliche) Clouds wie z. B. Google Drive, bei der sich viele Nutzer einen Server teilen;
  • private, gemanagte Speicher von spezialisierten Anbietern z. B. für das Hosting von Websites;
  • Hybrid Lösungen, bei denen die Speicherung von Daten sowohl in einer öffentlichen als auch, im Falle sensibler Daten, in einer privaten Cloud stattfinden kann.

Quelle: › weclapp Lexikon

Die zuerst genannte Art ist die, an die die meisten denken, wenn sie von einer Cloud sprechen. Sie ist deutlich kostengünstiger als ein privater Speicherplatz – je nach Anbieter und Speicherbedarf u. U. sogar kostenlos. Allerdings sind die Daten dort weniger gut geschützt und deshalb eignet sie sich nicht für das Speichern sensibler Daten. „Öffentlich“ bedeutet natürlich auch hier nicht, dass jeder einfach so darauf zugreifen kann. Unabhängig davon, um welches der drei Modelle es sich handelt, musst du dich zunächst beim Anbieter registrieren und für deine eigenen Dateien das gewünschte Speichervolumen abonnieren.

Wer betreibt die Server?

Bei den meisten Server-Betreibern findest du technisch gesehen alle drei Cloud-Arten, auch wenn deren Anteil am Gesamtangebot unterschiedlich ist. Lediglich größere Unternehmen oder auch öffentliche Verwaltungen verfügen zum Teil über (eigene) Server, auf denen sie ausschließlich ihre eigenen Daten verwalten. Da der Betrieb eigener Server jedoch sehr kostpielig und aufwendig ist, nutzen selbst solche Großkunden (inzwischen) zunehmend häufiger externe Speichersysteme (s. auch unter Cloud Computing).

Die bekanntesten global tätigen Großanbieter sind wohl Amazon (aws) und Google. Sie besitzen ein weltumspannendes Netz von Servern, auf denen sowohl unternehmenseigene Daten liegen, als auch Daten von externen Unternehmen und Einzelkunden (z. B. bei Google Drive). Darüber hinaus bieten sie auch Backup-Lösungen an, indem dort Duplikate von Daten, die primär auf anderen Servern verarbeitet werden, gespeichert sind.

Etwas weniger „zugänglich“ sind die Server von Unternehmen wie Apple oder Microsoft. Einerseits sind dort natürlich ebenfalls unternehmenseigene Daten gespeichert; andererseits aber auch die Betriebssysteme für „ihre“ Geräte sowie andere firmeneigene Software wie beispielsweise Apps. Diese können von dort durch „im betreffenden System“ angemeldete Nutzer heruntergeladen werden. Nicht zuletzt bieten sie natürlich auch Speicherplatz für die privaten Dateien ihrer System-Nutzer an.

Eine weitere Variante sind Unternehmen wie STRATO, IONOS oder die Telekom, die auf unterschiedlichen Geschäftsfeldern tätig sind. Dementsprechend sind auf ihren Servern nicht nur eigene Daten abgelegt, sondern sie bieten auch spezielle Server(-bereiche) z.B. für Mailing, Hosting von Internetauftritten, aber auch das private Speichern von Dateien an.

Nicht zuletzt wären da noch die Anbieter zu nennen, die sich auf einen/wenige Bereich/e spezialisiert haben. Dazu gehören beispielsweise reine E-Mail-Dienste wie Mail.de, Web-Hoster wie Raidboxes oder Cloud-Services wie pCloud oder Dropbox.

Die in der Auflistung genannten Unternehmen sollen nur als Beispiele zum besseren Verständnis dienen und sind nicht als Empfehlung zu verstehen. Natürlich gibt es in allen Bereichen wesentlich mehr nationale und internationale Anbieter, deren Aufzählung jedoch den Rahmen dieses Beitrags sprengen würde.

Ohne Clouds geht es nicht …

Auch wenn diese These immer noch von manchen angezweifelt wird, dürften schon allein die im vorherigen Abschnitt genannten Beispiele eine Ahnung davon vermitteln, dass sie nicht stimmen kann. Noch deutlicher wird es, wenn wir uns ansehen, welche Daten permanent hin und her geschickt werden. An dieser Stelle soll zunächst nur von einer privaten Computer-Nutzung und (vermeintlich) lokalen Datenverarbeitung (ohne Cloud Computing im engeren Sinne) die Rede sein. Zwar mag es je nach Betriebssystem, Einstellung des Computers und Art der Nutzung kleinere Abweichungen geben, das Prinzip ist jedoch in etwa überall gleich.

Betriebssysteme, „Systemprogramme“ und mehr

Auch wenn das Betriebssystem und einige Basis-Programme in der Regel auf den Geräten bereits vorinstalliert sind, benötigen sie eine Verbindung zum Server der Hersteller. Nur so können Updates, die die vorhandene Programmierung optimieren, neue Funktionen hinzufügen, Fehler beseitigen und vor allem Sicherheitslücken schließen, installiert werden. Theoretisch ist es zwar möglich, dieses zu verhindern, aber insbesondere hinsichtlich der Sicherheit ist das nicht zu empfehlen.

Vergleichbares gilt für individuell installierte und anschließend lokal genutzte Programme / Apps externer Entwickler. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um Anwendungen handelt, die in den jeweiligen „System-Stores“ angeboten oder direkt vom Entwickler heruntergeladen werden. Für den Zugang ist immer ein Server notwendig, die Programme befinden sich also zunächst in einer Cloud und werden darüber auch aktualisiert.

Außerdem ist es möglich, ein Gerät so einzustellen, dass beispielsweise bei Geräten von Apple alle sich auf dem Desktop befindlichen Dateien (Dokumente, Bilder) automatisch in der System-Cloud gespeichert werden. Nicht zuletzt kannst du auch in bestimmten Abständen ein Backup aller auf dem Gerät befindlichen Daten in dieser Cloud erstellen (lassen).

Automatisch mit Clouds kommunizierende Services

Hiermit sind Anwendungen gemeint, die zwar auf dem Gerät installiert sind, aber ohne regelmäßige oder sogar permanente Verbindung zu einem Server nur sehr eingeschränkt nutzbar sind. Als erstes gehören zu dieser Gruppe E-Mail-Services, Messenger und soziale Netzwerke sowie Streaming-Dienste. Aber auch Kalender und Kontakt-Daten befinden sich meistens nicht nur lokal auf einem Gerät, sondern (zusätzlich) ebenfalls in einer Cloud, damit du sie auch mit anderen Geräten abrufen kannst.

Ebenfalls zu dieser Gruppe zähle ich Apps, die zwar überwiegend lokal verwendet werden, aber zumindest während der aktiven Nutzung mit einer Cloud synchronisieren. Beispiele dafür wären Passwort-Manager, manche Spiele, Notiz-Apps, etc.

Typische Online-Dienste

Nun nähern wir uns schon fast dem Cloud Computing, denn die Nutzung dieser Dienste ist nur noch über einen Browser möglich und die direkte Verbindung zu einem Server ist unerlässlich. Ohne einen Zugang zum Internet geht dabei gar nichts. Einerseits handelt es sich um Anwendungen, die du theoretisch auch als lokale App nutzen könntest, aber vielleicht so selten benötigst, dass sich eine u. U. kostenpflichtige Installation nicht lohnt (z. B. für eine spezielle Fotobearbeitung). Andererseits sind der weitaus größte Teil Online-Services wie beispielsweise

  • Shops
  • Informations-Websites und Blogs
  • Portale, die die Verwaltung spezieller Dienstleistungen ermöglichen (Telekommunikation, Banking, Versicherungen, …)
  • und andere mehr.

Als letztes wäre da noch das schöne Beispiel der wenig beliebten, aber leider notwendigen Steuererklärung zu nenen. Auch deren Erstellung fällt eigentlich ebenfalls schon unter Cloud Computing, denn die gesamte Be- und Verarbeitung findet weder auf deinem Gerät noch auf (ausgedruckten) Formularen in Papierform, sondern (fast ausschließlich) nur noch in der Wolke statt.

Cloud Computing - Arbeiten in der Cloud
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Was ist nun Cloud Computing?

Der Begriff setzt sich zum Einen aus einer oben beschriebenen Cloud und zum Anderen aus der Verarbeitung von Daten (Computing) zusammen. Vereinfacht gesagt bedeutet das, dass du nicht nur Fotos oder Dokumente dort (unveränderbar) speicherst. Du kannst damit auch „direkt auf dem Server“ arbeiten, sofern du einen entsprechenden Service abonniert hast oder Mitglied in einem Netzwerk bist. Meistens handelt es sich dabei um solche innerhalb von Unternehmen, die einen Server(-bereich) mit erweiterten Optionen gemietet haben.

Einerseits beinhalten diese Angebote außer der reinen Speicher-Option zusätzliche serverseitig verfügbare Programme zur Bearbeitung von Dokumenten vergleichbar einem „Office-Paket“, die es bei einfachen Cloud-Lösungen nicht gibt. Andererseits können Mitgliedern des Netzwerks unterschiedliche Rechte eingeräumt werden. Als erstes sind dies ein oder mehrere Administrator/en (Verwalter) mit allen Rechten = volle Kontrolle über und voller Zugriff auf alle Dateien sowie die Möglichkeit, Mitglieder hinzuzufügen, zu entfernen und mit bestimmten Rechten zu versehen. Außerdem eben weitere Mitglieder des Netzwerks mit eingeschränkten Rechten, welche Dateien entweder

  • hoch- und herunterladen, bearbeiten und/oder löschen,
  • hoch- und herunterladen, bearbeiten, aber nicht löschen
  • oder diese lediglich ansehen dürfen.

Weitere Unterschiede

Im Gegensatz zu einer einfachen Cloud-Lösung sind die Mitglieder eines „Cloud Computing Netzwerks“ nicht darauf angewiesen, dass sie einen Link zu für sie freigegebenen Dateien erhalten, sondern sie müssen sich lediglich mit ihren zuvor festgelegten Login-Daten in den Server-Bereich einloggen, um entsprechend ihrer Rechte agieren zu können. Darüber hinaus kann bei jeder Datei verfolgt werden, wer wann darauf zugegriffen und sie ggf. bearbeitet hat.

Nicht zuletzt ermöglichen viele Anbieter dieser professionellen Lösungen Mitgliedern eines Netzwerks nicht nur das gemeinsame Arbeiten an Dokumenten. Zusätzlich können sie auch in Form eines Chats „innerhalb der Cloud“ direkt mit ihren Kollegen kommunizieren.

Cloud / -Computing – Vor- und Nachteile

Nichts in der Welt ist, zumindest bei genauerem Hinsehen, wirklich perfekt. Das trifft auch auf alle Cloud-Dienstleistungen zu. Wie oben ausgeführt geht heutzutage eigentlich nichts mehr ohne die Nutzung von externen Servern. Dennoch solltest du dir beider Seiten der Medaille bewusst sein.

Die Vorteile

Zweifelsohne erleichtern Clouds viele Aktivitäten sowohl im geschäftlichen als auch im privaten Bereich. In erster Linie werden Arbeitsabläufe und der Informationsfluss dadurch vereinfacht und beschleunigt. Einige Beispiele dafür sind

  • Problemlose Installation und zeitnahe Aktualisierung von Computer-Systemen und -Programmen oder Apps;
  • jederzeit Zugriff auf Dateien und Informationen mittels unterschiedlicher (mit dem Internet verbundener) Computer von jedem Standort;
  • Optimierung von Arbeitsprozessen durch vereinheitlichte, computergesteuerte Abläufe;
  • schnelle Kommunikation über E-Mail-Dienste und Messenger = Wegfall der Postlaufzeiten;
  • Videokonferenzen mit Teilnehmern an unterschiedlichen Standorten = keine zusätzlichen Reisekosten;
  • direkte Finanztransaktionen (auch in Echtzeit) = keine Bindung an Öffnungszeiten der Bank-Filialen;
  • nahezu „papierloses Büro“ = weniger Papier-, Druck- und Kopierkosten, Verkleinerung der physischen Archive;
  • bessere und zeitnahe Kontrolle von Bearbeitungs(fort)schritten;
  • Entlastung der Geräte-Speicher durch das Auslagern von Dateien auf externe Server.

Die Nachteile

Subjektiv betrachtet könnten zwei der unter den Vorteilen genannten Punkte auch als Nachteil gewertet werden. So bleiben bei einer Zunahme von Videokonferenzen der persönliche Kontakt und „vertrauliche Vier-Augen-Gespräche“ auf der Strecke. Des Weiteren kann eine vereinfachte Kontrolle der Bearbeitungsfortschritte auch das Gefühl einer ständigen Überwachung der Mitarbeitenden hervorrufen. Objektive Nachteile sind jedoch vor allem

  • Abhängigkeit von einer funktionierenden Infrastruktur (Strom, schnelles, stabiles und sicheres Internet) sowie
  • von gut gewarteten Servern mit gegen Null gehenden Ausfallzeiten;
  • Gefahr eines nicht vorhersehbaren Datenverlustes oder des Entwendens von Daten infolge von Cyberangriffen;
  • Außerbetriebnahme des Servers durch den Cloud-Anbieter z. B. bei Insolvenz;
  • generell kaum Kontrollmöglichkeiten und Einfluss darauf, was mit deinen Daten auf externen Servern passiert;
  • rein Cloud-basierte Programme können bei Ausfall der Internetverbindung oder einem „schwachen Netz“ nicht lokal / offline genutzt werden;
  • zusätzliche Kosten für den Cloud-Service.

Was wäre wenn …?

… die gespeicherten Daten plötzlich verschwunden wären. Wie bereits unter den Nachteilen aufgeführt, kann das unterschiedliche Ursachen haben. Ausgehend davon, dass wir zumindestens in Deutschland eine relativ gute und zuverlässige Infrastruktur haben, ist die Ursachen schwerwiegender Störungen meistens eine der folgenden:

  • Cyber-Angriffe unterschiedlicher Art und Auswirkung (Manipulation oder Diebstahl von Daten, Sperrung von Zugriffsmöglichkeiten oder eine komplette Zerstörung des Systems),
  • Abschalten des gesamten Servers (Einstellung der Dienstleistung) oder einzelner Speicherplätze durch den Anbieter (z. B. bei ausbleibenden Zahlungen des Kunden)
  • „Höhere Gewalt“ wie Überschwemmungen oder Brände.

Datensicherung für den Notfall

Da kein Server-Betreiber / Cloud-Anbieter einen absoluten Schutz vor Datenverlusten garantieren kann, ist es an dir, das Risiko so gering wie möglich zu halten. Zwar bieten auch manche Cloud-Dienstleister Backup-Lösungen an, jedoch ist dabei darauf zu achten, dass die Backups idealerweise weder auf demselben Server noch im selben Rechenzentrum gespeichert werden. Natürlich hast du auch die Option, dir selbst einen zweiten Anbieter für deine Sicherhungskopien zu suchen. In beiden Fällen entstehen dafür jedoch dauerhaft zusätzliche Kosten.

Rein rechnerisch wird bei dieser Methode das Risiko eines kompletten Datenverlustes halbiert. Auch wenn es recht unwahrscheinlich ist, dass beide Speicher gleichzeitig ausfallen, besteht dennoch ein kleines Restrisiko. Darüber hinaus musst du deine Dateien dann an beiden Speicherorten stets synchron halten (sofern du keine automatische Backup-Lösung eingerichtet hast).

Wenn du nicht auf eine „zweiten“ Cloud gsetzen möchtest, gibt es zwei lokale Lösungen. Das Verlustrisiko ist zwar auch dabei nicht gleich Null, aber du hast etwas mehr Kontrolle. Die beste Methode ist, ein Backup (je nach Datenmenge) auf einer Festplatte oder einem USB-Stick anzulegen. Natürlich kannst du auch dein Gerät dafür nutzen, wobei jedoch der oben genannte Vorteil einer Entlastung des Computer-Speichers wieder zunichte gemacht würde. Einerseits hast du es weitgehend selbst in der Hand, wie gut deine Geräte gegen Angriffe von außen abgesichert sind. Andererseits musst du auch hierbei regelmäßig die Dateien mit den in der Cloud gespeicherten abgleichen. Außerdem hat die Hardware nur eine begrenzte Lebensdauer und sollte spätestens, wenn sie anfängt zu „schwächeln“, ersetzt werden.

Was passiert bei einem Anbieterwechsel?

Für einen Cloud-Anbieterwechsel kann es unterschiedliche Gründe geben. Möglicherweise bist du mit dessen Service insgesamt nicht mehr zufrieden, der Funktionsumfang ist veraltet und/oder entspricht nicht mehr deinen Vorstellungen. Vielleicht hast du zwischenzeitlich auch einen „moderneren“ oder günstigeren Cloud-Service gefunden.

Unabhängig von deinen Beweggründen ist das Wichtigste, dafür zu sorgen, dass deine beim alten Anbieter gespeicherten Daten nicht verloren gehen. Denn sobald dein Vertrag ausläuft bzw. die Kündigung wirksam wird, werden alle vorhandenen Daten gelöscht. Einen „automatischen Umzugs-Service“ gibt es nicht! Das musst du schon sebst erledigen.

Falls du bereits ein Backup in einer anderen Cloud oder lokal besitzt, ist das relativ einfach. Du solltest lediglich kontrollieren, ob die Backup-Dateien auch aktuell sind bzw. sie nochmals synchronisieren. Hast du bisher noch keine Datensicherung angelegt, musst du dich rechtzeitig vor der Kündigung und der Beendigung des Vertrags darum kümmern. Das bedeutet, dass du alle in der Cloud gespeicherten Dokumente und Bilder manuell auf dein Gerät herunterlädst, was u. U. einige Zeit in Anspruch nimmt.

Anschließend kannst du die Dateien von dort dann wieder in die neue Cloud hochladen. Bei dieser Gelegenheit wäre es sinnvoll, die nun einmal auf dem Gerät befindlichen Dateien zusätzlich z. B. auf einer externe Festplatte als Backup zu sichern.

Umweltfreundlichkeit / Nachhaltigkeit

Zwar verringert beispielsweise das „papierlose Büro“ den Bedarf an Schreib- und Kopierpapier, was ansich gut ist, da die Papierherstellung u. a. aufgrund des Holzbedarfs zur Abholzung von Wäldern beiträgt und auch der Einsatz der für die Produktion notwendigen Chemikalien problematisch für die Umwelt ist. Solange sie nicht zu 100 Prozent recycelbar sind, erhöhen außerdem ausgediente Drucker und Kopiergeräte die Elektronikschrott-Berge und Druckerpatronen vermehren den Sondermüll. Sind Cloud-Lösungen also umweltfreundlicher? Insgesamt betrachtet – aktuell nein.

CO2-Fußabdruck

Selbst wenn die Produktions- und Entsorgungs-Problematik elektronischer Geräte wie Server und Computer außen vor gelassen wird (s. beispielsweise meinen Beitrag über die Nachhaltigkeit von Smartphones), hat „das Internet“ einen bedeutenden Anteil an den klimaschädlichen CO2-Emissionen. Allein in Deutschland sind das knapp 10 Prozent der gesamten CO2-Emissionen (Quelle: › umdex.de).

Aufgrund der unerlässlichen ständigen Verfügbarkeit, die einen Betrieb rund um die Uhr und an 365 Tagen im Jahr erfordert, haben Rechenzentren einen enormen Energiebedarf. Diese ist nicht nur für die Funktion der zahlreichen Server selbst notwendig. Die von den Anlagen erzeugte große Menge an Abwärme muss auch wieder abgeführt werden, wozu Kühlsysteme eingesetzt werden, die natürlich ebenfalls Energie verbrauchen. Dieser Aspekt dürfte den meisten wohl prinzipiell bekannt sein.

Allerdings ist das noch nicht alles. Kaum jemand wird sich Gedanken darüber machen, dass nicht nur der Betrieb der Rechenzentren die Treibhausgasemissionen erhöht, sondern auch jeder Einzelne durch seine Nutzungsgewohnheiten. Beispiele:

  • Die Übertragung einer Datenmenge von 1 GB verbraucht ca. 13 Kilowattstunden Energie und produziert dabei 544 Gramm CO2.[1]
  • Eine Suchanfrage bei Google produziert ca. 0,2 Gramm CO2, was sich wenig anhört. Aber bei mehr als 3 Millionen Anfragen pro Minute summiert sich das schnell.[1]
  • Die CO2-Emission eines Mail-Rechenzentrums beträgt ca. 41 kg pro Nutzer pro Jahr. [2]
  • Besonders viel Energie muss für das Video-Streaming eingesetzt werden, was folgerichtig ebenfalls zu einem hohen CO2-Ausstoß führt.[1]

Quellen: [1] › Ingenieur.de, [2] › umdex.de

Was tun Unternehmen …

Wie fast immer wird die Verantwortung zuerst auf die Unternehmen „abgewälzt“. Selbstverständlich können und müssen diese mehr in Richtung Klimafreundlichkeit tun. Einerseits gelänge es durch die Reduzierung des Stromverbrauchs insgesamt beispielsweise durch energieeffizientere Technik.

„Wenn ein leistungsstarker und energieeffizienter Multi-Core-Server bei einem permanent niedrigen Lastzustand betrieben wird, verbraucht er mehr Energie als ein weniger leistungsstarker Server bei gleicher oder höherer Auslastung.
Steigenden Energieverbrauch durch schlecht ausgelastete Technik können wir uns genauso wenig leisten, wie wertvolle Rohstoffe durch extrem schnelle Erneuerungszyklen und überdimensionierte Informationstechnik zu vergeuden. Intelligente Lösungen und gute Konzepte wirken der Verschwendung von Energie und Rohstoffen entgegen.“
Quelle: › Umweltbundesamt

Andererseits spielen auch die für die Energieerzeugung eingesetzten Rohstoffe eine große Rolle. Zwar werben zunehmend mehr kleine und große Server-Betreiber mit Umweltfreundlichkeit durch den Einsatz „Grüner Enrgien“, doch häufig ist das nur die halbe Wahrheit.

Eine von Greenpeace durchgeführte Studie zeigt, dass von sechs untersuchten Groß-Unternehmen allein Apple zu 100 Prozent auf Öko-Strom setzt. Bei allen anderen liegt der Anteil der fossilen Brennstoffe plus Atomenergie bei knapp bis weit über 50 Prozent. Am negativsten fallen Amazon aufgrund des höchsten Anteils an Atom-Energie (obwohl das Unternehmen 2023 von einem Anteil von 90 % Öko-Strom sprach) und ebay wegen des geringsten Anteils grüner Energie von nur 6 Prozent auf. Abgesehen von Apple hat es auch bis 2024 noch keines der anderen genannten Unternehmen geschafft, ausschließlich Öko-Strom zu nutzen.

Cloud Computing - Anteile der jeweiligen Rohstoffe zur Energienerzeugung
Quelle: › umdex, 2022 / Grafik: eb

Zwar ließ beispielsweise Amazon im September 2024 einen TV-Spot mit folgender Werbeaussage ausstrahlen: „Amazon ist der größte private Abnehmer von erneuerbarer Energien in Deutschland!“, was für sich gesehen auch stimmen mag. Jedoch bezieht sich das momentan wohl eher noch darauf, dass Amazon insgesamt ungeheure Energiemenge benötigt und nicht darauf, dass es tatsächlich schon „Grün ist“.“ Nach eigenen Angaben (Quelle: › aboutamazon.de) sollen bis 2030 100 Prozent saubere Energien eingesetzt werden und eine CO2-Neutralität soll bis 2040 erreicht werden.

… und was kann jeder einzelne tun?

Nicht nur die Unternehmen, auch jeder einzelne Nutzer sollte seinen Beitrag zum umweltfreundlicheren Internet leisten. Das heißt nicht, dass wir komplett auf Clouds, Mailing und Streaming verzichten müssen. Wir sollten damit einfach bewusster umgehen. Beispielsweise stellt sich die Frage, ob wir tatsächlich unbedingt unzählige E-Mails u. U. mit jeweils einem großen Anhang versenden müssen oder …

  • ob wir Fotos und Dokumente nicht auch über unsere „bisher nur zum Speichern genutzte Cloud“ teilen könnten?
  • Muss es unbedingt ein Video-Telefonat sein oder reicht auch ein normales Telefongespräch?
  • Wäre es nicht möglich, manche Arbeiten auch lokal zu erledigen oder muss in jedem Fall ein ständiger Datenaustausch mit externen Servern stattfinden?
  • Müssen Videos immer die höchst-mögliche Auflösung haben und können Websites nicht so programmiert und gestaltet werden, dass die zu ladende Datenmenge reduziert wird?
Cloud und Cloud Computing - Zusammenfassung

Cloud und Cloud Computing – Zusammenfassung

Jeder, der privat oder beruflich ein Smartphone, ein Tablet, einen Laptop, einen PC, ein Smart TV, Smart Home Geräte, etc. verwendet, nutzt auch Clouds. Denn Clouds sind nichts anderes als Server, auf denen Daten gespeichert sind – private, die des jeweiligen Betreibers oder „öffentlich verfügbare“. Einerseits funktionieren all diese Geräte auf Dauer nicht ohne System-Software und Programme. Diese müssen von Servern auf die Geräte geladen und anschließend über eine Verbindung zum betreffenden Server aktuell gehalten werden. Andererseits wollen wir selbst auch „in Echtzeit“ mit anderen kommunizieren können, was ebenfalls ohne E-Mail-Server und beispielsweise die Server von Messenger-Diensten nicht möglich wäre.

Hinzu kommt, dass wir oft nicht nur ein Gerät nutzen, sondern mehrere, von denen wir jeweils auf dieselben Dateien wie z. B. Kalender und Kontakte, Bilder, usw. zugreifen wollen. Folglich müssen auch unsere eigenen Daten irgendwo zentral lagern, um jederzeit von jedem Standort abgerufen werden zu können. Noch deutlicher wird die Notwendigkeit von Cloud-Lösungen bei Unternehmen, bei denen nicht nur ein Zugriff auf dieselben Dateien von unterschiedlichen Geräten und Personen, sondern auch eine möglichst effiziente Verwaltung der Daten erforderlich ist.

So hat sich aus der Cloud als reines Speichermedium inzwischen das Cloud Computing entwickelt, bei dem es nicht mehr nur um die reine Verfügbarkeit von Daten geht, sondern die Dateien auch direkt „auf dem Server“ von Einzelnen oder im Team be-/verarbeitet werden. Im Idealfall erleichtert das die Zusammenarbeit, beschleunigt und vereinheitlicht Arbeitsprozesse und entlastet nicht zuletzt auch die lokalen Speicherkapazitäten.

Doch ist nicht alles Gold, was glänzt. Je mehr nur noch in der Cloud erledigt werden kann, desto abhängiger werden wir von deren Betreibern. Neben den finanziellen und ökologischen Auswirkungen (Server und deren Betrieb kosten Energie und Geld), verlieren wir auch einen Teil der Kontrolle über unsere Daten und auch ein totaler Daten-Verlust kann nicht zu 100 Prozent ausgeschlossen werden. Außerdem steht und fällt das gesamte System natürlich mit der dafür notwendigen, zuverlässig funtionierenden Infrastruktur.

Fazit

Das Rad lässt sich nicht mehr zurückdrehen. Zwar gibt es ein Leben ohne Cloud und Cloud Computing, aber die meisten haben sich inzwischen sowohl im Berufsleben als auch privat an die Annehmlichkeiten des modernen Internets gewöhnt und möchten es nicht mehr missen. Trotzdem sollten wir bewusster damit umgehen und uns immer mal wieder ins Gedächnis rufen,

  • in welche Abhängigkeiten wir uns begeben,
  • dass immer mehr Daten in den Händen „Fremder“ landen,
  • wir immer weniger Kontrolle darüber haben, was damit passiert und
  • was das Arbeiten mit und in der Cloud für unser Klima und damit für unsere Zukunft bedeutet.

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