
Ranking – Teil 2
INHALT – TEIL 2
- Googles neue Messlatte
- Prüfkriterien bei PageSpeed Insights
- Empfehlungen und Diagnose
- Gesamt-Analyse mit Lighthouse
- Performance und Accessibility
- Best Practices
- SEO
- Progressive Web App
- Technische Qualität und Zugriffe
- Negativer Einfluss auf das Ranking
- Ranking von Websites – Zusammenfassung
- Fazit
Googles neue Messlatte
Bei neueren oder selten besuchten Websites sehen Sie darunter nur eine Tabelle mit Angaben zu den Core Web Vitals, also zur Ladezeit und Nutzerfreundlichkeit der getesteten Seite, wobei die Messwerte je nach Qualität in grüner, oranger oder roter Schrift dargestellt sind.
- First Contentful Paint (FCP) [1]: Dauer in Sekunden bis ein Besucher das erste Bild oder den ersten Text auf der Seite sieht. Einen Eindruck vermittelt Ihnen hierfür auch die „Kästchen-Grafik“ unter der Tabelle. Je mehr Kästchen leer bleiben oder ein unvollständiges Bild zeigen, desto schlechter.
- Speed Index: Geschwindigkeit des Ladefortschritts beim Aufbau der Seite in Sekunden.
- Largest Contentful Paint (LCP) [1]: Dauer in Sekunden bis das größte Bild / der längste Text auf dieser Seite geladen ist.
- Time to Interactive (TTI): Dauer in Sekunden bis die Seite vollständig nutzbar ist.
- Total Blocking Time (TBT): Summe aller Zeiträume zwischen FCP und TTI, wenn sie 50 Millisekunden überschreitet.
- Cumulative Layout Shift (CLS) [1]: Dieser Wert gibt Auskunft über die visuelle Stabilität der Seite bzw. ob sich Inhalte während des Ladevorgangs unerwartet verändern oder verschieben. Je niedriger der Wert ist, desto besser.
Der › LCP-Wert sollte bei weniger als 2,5 Sekunden liegen, eine Dauer von mehr als 4 Sekunden wäre sehr schlecht.
Falls Ihre Website schon über einen längeren Zeitraum indexiert ist und häufig aufgerufen wurde, sehen Sie unter „Origin Summary“ weitere Grafiken zu den Core Web Vitals. Sie zeigen die prozentualen Anteile guter, mittlerer und schlechter Ladezeiten für die oben mit [1] markierten Kriterien. Außerdem wird zusätzlich der Wert für First Input Delay (FID) angegeben, der zeigt, wie lange es vom Klicken auf eine Schaltfläche bis zur Reaktion des Browsers auf diese Aktion dauert. Dies sollte weniger als 1 Zehntelsekunde dauern. Mehr als drei Zehntelsekunden sind sehr schlecht.
Hinsichtlich der Core Web Vitals hat Google ermittelt, dass
… noch im März lediglich 22 Prozent aller Websites und nur 3 Prozent der deutschen Websites den Web-Vital-Check bestanden (haben).
Quelle: › t3n digital pioneers
Prüfkriterien bei PageSpeed Insights
Um zu erfahren, anhand welcher Faktoren Google die Seite bewertet, sollten Sie sich die Empfehlungen, die Diagnose sowie die bestandenen Prüfungen ansehen. Diese Listen zeigen Ihnen, worauf Sie bei der Pflege Ihrer Website achten sollten. Je mehr Punkte Sie auf Ihrer Website berücksichtigen, desto besser für das Ranking.

Im Folgenden liste ich die wichtigsten Faktoren in Bereiche untergliedert auf.
- Text komprimieren; er sollte bereits während des Ladevorgangs sichtbar sein.
- Bilder richtig dimensionieren, effizient codieren, moderne Formate verwenden, mit Angaben zu Höhe und Breite versehen, das größte Bild vorab laden und nicht sichtbare Bilder aufschieben.
- Videoformate für animierte Inhalte sowie
- keine zusammengesetzten Animationen verwenden.
- CSS komprimieren und nicht verwendetes CSS entfernen.
- JavaScript komprimieren, auf eine möglichst kurze Ausführungszeit achten, nicht genutztes JavaScript sowie in Bundles enthaltene doppelte Module entfernen und Browser daran hindern, veraltetes JavaScript bereitzustellen.
- Anfrageanzahl niedrig und Übertragungsgröße gering halten.
- Aufwand für den Haupt-Thread und Drittanbieternutzung minimieren.
- Umfangreiche Layout-Verschiebungen, lange Haupt-Thread-Aufgaben, übermäßige DOM-Größe und Verkettung kritischer Anfragen vermeiden.
- Passive Listener verwenden.
- Server-Antwortzeit verringern sowie sehr große Netzwerknutzlasten vermeiden.
- Wenige/keine das Rendern blockierenden Ressourcen,
- wichtige Anforderungen vorab laden sowie Caching von statischen Inhalten,
- Vorverbindung zu erforderlichen Ursprüngen aufbauen und mehrere Weiterleitungen auf die Seite vermeiden.

Empfehlungen und Diagnose
In diesen beiden Abschnitten erhalten Sie einen Überblick über die Faktoren, die die Ladezeit Ihrer Seite negativ beeinflussen. Insbesondere rot hervorgehobene Mängel sollten Sie sich genauer ansehen und versuchen, diese Hemmnisse zu entfernen, um bessere Voraussetzungen für ein gutes Ranking zu schaffen.
Außer PageSpeed Insights gibt es noch weitere Angebote zum Testen der Leistung / Ladezeit Ihrer Website. Die bekanntesten sind GT-Metrix, webpagetest.org sowie pingdom.com (kostenlose 30-Tage Demo / Monitoring gegen Bezahlung). Diese haben den Vorteil, dass Sie den Test für unterschiedliche Browser und von anderen Server-Standorten simulieren können. Allerdings ist sind die Auswertungsdetails für Laien eventuell etwas schwieriger zu interpretieren.
Gesamt-Analyse mit Lighthouse
Deshalb stelle ich hier den Lighthouse-Test, ebenfalls von Google Developers, der in die DevTools des Chrome Browsers integriert ist, etwas ausführlicher vor. Die Auswertung der Einzelergebnisse ist recht übersichtlich dargestellt und auf z. T. etwas verwirrende Diagramme wird verzichtet. Allerdings sind hierfür, wie auch für die drei oben erwähnten Tests, Englischkenntnisse von Vorteil. Im Folgenden habe ich die Begriffe, soweit es möglich ist, auf Deutsch übersetzt. Um den Test durchzuführen,
- öffnen Sie den Chrome Browser auf dem Desktop,
- geben die URL Ihrer Website in die Suchleiste ein,
- klicken auf das Drei-Punkte-Menü,
- bewegen den Cursor über Weitere Tools und
- klicken ganz unten auf Entwicklertools.
Beim Opera Browser klicken Sie auf dem iMac nach Punkt 2. in der Taskleiste auf 3. Entwickler > 4. Entwicklerwerkzeuge.
In der nun erscheinenden rechten Seitenleiste erhalten Sie viele Informationen zu Ihrer Website. Da es um das Ranking und dieses beeinflussende Faktoren geht, interessiert an dieser Stelle nur der Lighthouse-Test. Diesen starten Sie, indem Sie im oberen Menü dieser Seitenleiste auf » und dann auf Lighthouse klicken. In dem neuen Fenster setzen Sie bei allen Kategorien einen Haken und klicken auf Desktop. Anschließend generieren Sie den Bericht und Ihre Seite wird analysiert, wobei sich die Darstellung Ihrer Seite links im Browserfenster mehrfach ändert.

Performance und Accessibility
Sobald die Analyse abgeschlossen ist, erscheinen oben fünf Kreisdiagramme mit der bereits bei PageSpeed Insights beschriebenen Farbgebung. Diese zeigen (von links nach rechts) das Gesamtergebnis für die Leistung, Zugänglichkeit/Barrierefreiheit, beste Umsetzung, Suchmaschinenoptimierung sowie (grau) fortschrittliche Web Anwendung.
Hinsichtlich der Leistung (Performance) erhalten Sie dieselben Informationen, die auch PageSpeed Insights anzeigt. Deshalb überspringe ich diesen Punkt und beginne mit der Barrierefreiheit (Accessibility). Die wichtigsten Ranking Faktoren sind hier:
- Eindeutige Benennung von Buttons,
- erkennbare Link-Bezeichnungen,
- alternativer Text für Abbildungen,
- Überschriften in absteigender Reihenfolge sowie
- ausreichender Kontrast zwischen Hintergrund- und Vordergrundfarbe.
Während diese Punkte grundsätzlich bei der Erstellung jeder Seite / jedes Beitrags beachtet werden sollten, ist der letzte Punkt etwas problematisch. Denn selbst bei einem objektiv optimalen Kontrast wie Schwarz auf Weiß erscheint diese Mängelmeldung. Infolgedessen sollten Sie diesen Punkt nicht überbewerten. Verlassen Sie sich auf Ihre eigenen Augen. Wenn Sie die Inhalte auch bei unterschiedlicher Helligkeit des Bildschirms gut erkennen und Schrift- und Link-Farben voneinander unterscheiden können, ist alles in Ordnung.
Darüber hinaus gibt es noch 36 weitere Kriterien, die sich auf die Programmierung der Website beziehen. Eine detaillierte Erläuterung der einzelnen Codes würde den Rahmen dieses Beitrags sprengen. Außerdem werden Sie (sofern Sie nicht Programmierer sind) wahrscheinlich an der Codierung Ihrer Website auch nichts ändern wollen oder können. Sollten jedoch zu viele Fehler angezeigt werden, wäre vielleicht ein Theme-Wechsel oder die Beratung durch einen Web-Entwickler zu überlegen.
Best Practices
Hierbei bewertet Lighthouse die beste Umsetzung der aktuellen Standards. Zu den 17 Ranking Faktoren zählt neben allgemeinen, die Programmierung betreffenden Kriterien vor allem der Punkt Vertrauen und Sicherheit (Trust and Safety). Dementsprechend führen
- unsichere Links sowie fehlende HTTPS Verschüsselung,
- JavaScript-Bibliotheken mit Sicherheitslücken,
- Browser-Fehler, die entweder auf einen Fehler auf der Website selbst oder beim Browser zurückzuführen sind,
- unzureichende Bildauflösung und unpassende Bildformate,
- kein HTML-Dokumenten-Typ sowie
- keine gültige Datenquell-Karte
zu einer schlechteren Gesamt-Bewertung und somit u. U. zu einem schlechteren Ranking.

SEO
Als viertes sehen Sie eine Auflistung der hinsichtlich der Suchmaschinenoptimierung bewerteten Faktoren. Diese können Sie am einfachsten beeinflussen, da sie sich hauptsächlich auf den Inhalt Ihrer Website beziehen.
- Das Dokument hat ein Titel-Element und eine Meta-Beschreibung,
- nutzt eine lesbare Schriftgröße,
- vermeidet (zu viele) Plugins,
- hreflang sowie rel=canonical sind gültig und
- es existiert ein meta name=“viewport“-Tag mit Angabe zur Weite sowie ‚initial-scale‘ zur korrekten Darstellung der Seiten.
- Außerdem besitzt die Seite einen erfolgreichen HTTP Status Code,
- Links haben einen beschreibenden Text und können gecrawlt werden,
- Abbildungen verfügen über ALT-Attribute und
- klickbare Elemente sind ausreichend groß.
Natürlich sollte eine gültige robots.txt-Datei vorhanden sein und die Website / Seite sollte nicht von der Indexierung ausgeschlossen sein. Denn eine nicht indexierte Seite ist sozusagen unbekannt und ein Ranking ist somit nicht möglich.
Progressive Web App
Neben einigen Kriterien, die sich auf spezielle Codierungen beziehen, sind folgende Faktoren auch für das Ranking von Bedeutung:
- Schnell und zuverlässig: Die Websitze sollte auch im mobilen Netz schnell genug laden,
- Installierbar: Ihre Website sollte HTTPS nutzen,
- PWA: HTTP sollte auf HTTPS weitergeleitet sein, die Seite sollte eine angepasste Weite (responsive) haben und ein Apple-Touch-Icon besitzen.
Technische Qualität und Zugriffe
Wenn Sie sich in erster Linie für die technische Qualität Ihrer Website und die Anzahl der Zugriffe interessieren, können Sie die Google Search Console nutzen. Hierzu müssen Sie sich mit Ihrem Google-Konto anmelden und den auf der Website angegebenen Schritten folgen, um Ihre Website zu verknüpfen. Anschließend überwacht Google diese und Sie können dem Google Dashboard u. a. folgende Informationen entnehmen:
Unter Leistung sehen Sie die Gesamtsumme der Klicks während eines bestimmten Zeitraums sowie die Impressionen, d. h. wie oft Ihre Website in den Suchergebnissen vorgeschlagen wurde. Außerdem können Sie den durchschnittlichen Prozentsatz der Impressionen, die zu einem Klick geführt haben, und die durchschnittliche Position Ihrer Website in den Suchergebnissen ablesen. Des Weiteren gibt eine Tabelle Auskunft darüber, welche Suchanfragen gestellt, welche Seiten aus welchen Ländern und mit welcher Geräteart aufgerufen wurden und wie das Ranking einer / eines bestimmten Seite / Beitrags aussieht.
Die Abdeckung zeigt Ihnen, wie viele Seiten von Ihnen indexiert oder davon ausgeschlossen wurden und welche indexierten Seiten Probleme (z. B. 404 Fehler) aufweisen. Diese können Sie dann korrigieren und anschließend Google auffordern, die Seite erneut zu crawlen.
Neu hinzugekommen ist eine Tabelle mit Hinweisen zu Verbesserungen. Auf einen Blick können Sie dort erkennen, ob Sie hinsichtlich der Nutzerfreundlichkeit auf Desktops und mobilen Geräten aktiv werden sollten.
Zwar erhalten Sie keine detaillierten Angaben über einzelne SEO-Kriterien, jedoch können Sie mit diesem Werkzeug das Ranking einzelner Seiten im Auge behalten. Dabei ist zu beachten, dass hier nur die Aufrufe über den Chrome Browser und die Suchmaschine von Google berücksichtigt werden. Falls Sie auf Ihrer Website ein anderes Statistik-Tool verwenden, wird die Gesamtzahl der Aufrufe höher sein, da dort auch die Aufrufe mit anderen Browsern und Suchmaschinen gezählt werden.
Als kleine Zugabe informiert Google Sie per E-Mail auch über das Auftreten von Fehlern (Abdeckung, empfehlenswerte Verbesserungen) auf der angemeldeten Website und Sie müssen sie nicht permanent selbst kontrollieren.
Negativer Einfluss auf das Ranking
Neben den im Beitrag genannten Kriterien für das Ranking einer Website oder einzelner Beiträge, gibt es eine ganze Reihe von Ranking Faktoren, die Google nicht verrät und die deshalb von Ihnen auch nicht beeinflussbar sind.
Allerdings gibt auch Aktivitäten Ihrerseits, die sich zwar zielführend anhören, aber von Google abgestraft werden. So haben Verlinkungen grundsätzlich eine große Bedeutung für das Ranking, jedoch nur sinnvolle und natürlich gewachsene Links. Deshalb quittiert Google u. a.
- zu viele Links von nicht themenrelevanten Seiten,
- ein unnatürliches Link-Wachstum z. B. durch gekaufte Links und/oder
- viele Links von derselben IP-Adresse
mit einer Zurückstufung beim Ranking. Auch können Sie das Ranking nicht in die Höhe treiben, indem Sie selbst oder Freunde mehrfach täglich Ihre Website aufrufen. Da diese Aufrufe immer von derselben IP-Adresse ausgehen, werden sie nur ein Mal gezählt oder als automatisierter Vorgang negativ bewertet. Es wäre also vergebliche Liebesmüh.
Anhand der oben beschriebenen Tests können Sie herausfinden, an welcher Schraube Sie bei Ihrer Website vielleicht noch drehen könnten. Tipps zur Lösung der häufigsten, relativ einfach zu behebenden bzw. vermeidbaren Probleme finden Sie in einem eigenen Beitrag.

Ranking von Websites – Zusammenfassung
Wenn Sie wirklich etwas für ein besseres Ranking tun wollen, schaffen Sie gute technische Voraussetzungen (gutes Hosting, sauber programmiertes Theme).
Verlieren Sie aber beim Erstellen und Optimieren Ihrer Website deren Individualität sowie die Bedürfnisse und Wünsche Ihrer Kunden / Besucher nicht aus den Augen, denn auf deren Zufriedenheit kommt es letzten Endes an.
Fazit
Denken Sie aber immer daran, dass vor allem ein interessanter Inhalt zählt – Content is King (Inhalt ist König), denn Sie erstellen Ihre Website in erster Linie für Menschen und nicht für Bots. Also, geraten Sie nicht in Panik, falls der eine oder andere Ranking Faktor vielleicht nicht so optimal ausfällt.
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