Tutorial Teil 4 – WordPress Plugins
Die Bezeichnung Plugins oder auch Plug-ins leitet sich vom englischen Verb „einstecken“ ab. Es handelt sich also um ein Einsteck-Element oder Zusatzmodul – in diesem Fall um eine Software-Erweiterung.
Das Plugin wird dabei in den bestehenden Kern des Programms eingefügt und bietet danach weitere Funktionen. […] Datenbankprogramme werden … mit Plugins ausgestattet, denn so lassen sich zusätzliche Erweiterungen schaffen, die nicht nur die Benutzerfreundlichkeit erhöhen, sondern auch Funktionen bieten, die im Standardprogramm nicht enthalten sind.
Quelle: SEO-Analyse
Dementsprechend ermöglichen es WordPress Plugins Funktionen zu nutzen, die in der Standard-Installation fehlen. Oder sie bieten eine Erweiterung zu bereits vorhandenen. Momentan gibt es bei › WordPress.org fast 1000 Plugins, die die unterschiedlichsten Aufgaben erfüllen. Unter anderem
- Sicherheit und Spam-Schutz
- Caching
- Analyse und Statistik
- Formulare und Sharing
- Marketing und E-Commerce (Woo-Commerce)
- Bild- und Textoptimierung
- Webseiten- sowie Textgestaltung
Im Grunde findest du für jeden Zweck WordPress Plugins.
Lesezeit: ca. 8 min
Allgemeine Vorbemerkungen
Bevor du an die Installation gehst, solltest du dir zunächst darüber klar werden, welche WordPress Plugins du überhaupt benötigst. Manche sind durchaus notwendig, andere können ganz nützlich sein und wieder andere sind überflüssig. Denn eine zu große Anzahl an Plugins kann sich negativ auf die Ladegeschwindigkeit deiner Website auswirken.
Und das gilt nicht nur für aktive, sondern auch für deaktivierte WordPress Plugins. Deshalb ist hier weniger mehr. Eine kleine Auswahl an nützlichen WordPress Plugins findest du am Ende dieses Beitrags sowie in einem eigenen Beitrag über empfehlenswerte Plugins.
Außerdem ist zu überlegen, ob du eines mit unzähligen Funktionen installierst, von denen du nur ein oder zwei verwenden möchtest. Oder ob du nicht lieber dafür zwei kleinere, auf die jeweils gewünschte Funktion spezialisierte, nutzt.
Auf eventuellen Datentransfer achten
Darüber hinaus spielt gerade für EU-Websites auch die Vereinbarkeit mit der DSGVO eine Rolle. Viele WordPress Plugins, insbesondere Schutz-, Analytik-, Formular-, Sharing- und Marketing-Plugins sind nicht datenschutzkonform.
Einerseits verbinden sie sich mit Servern außerhalb der EU und speichern dort Daten deiner Website-Besucher. Somit müsstest du mit diesen Diensten einen Auftragsdatenverarbeitungs-Vertrag abschließen, was nicht immer ganz einfach ist. Andererseits fehlt z. B. bei Formularen oder Popups häufig die Option, zumindest einen Datenschutz-Hinweis und Link zur Datenschutzerklärung einzusetzen, der in der EU vorgeschrieben sind.
Suche nach Plugins
Um ein WordPress Plugin zu installieren, bewegst du den Cursor auf der Seitenleiste des WP-Dashboards über Plugins und klickst auf Installieren. Einerseits hast du die Möglichkeit, dir eine Übersicht
- Vorgestellt
- Populär
- Empfohlen
- Favoriten
anzeigen zu lassen. Andererseits kannst du aber auch direkt einen Suchbegriff (z. B. Cookie Consent) oder den Namen des Plugins in das Suchfeld eingeben. Anschließend öffnet sich eine Liste mit Vorschlägen, die zu deinem Suchbegriff passen (könnten). Oder es erscheint „dein gesuchtes Plugin“ zusammen mit einigen vergleichbaren Produkten.
Auf dieser Plugin-Startseite befindet sich oben neben „Plugins hinzufügen“ auch eine Schaltfläche Plugin hochladen. Falls du ein (mit WordPress kompatibles) aus einer anderen Quelle herunter geladenes Plugin nutzen möchtest, speicherst du dieses zunächst auf deinem PC. Anschließend klickst du auf die oben genannte Schaltfläche und lädst die .zip-Datei von deinem Computer in WordPress hoch.
Auswählen eines WordPress Plugins
Bevor du ein Plugin installierst, ist es sinnvoll, sich über seine Qualität, Aktualität und Kompatibilität zu informieren. Hierzu siehst du dir die „Produktkarte“ an. Einerseits gibt dir die Anzahl der Sterne und der aktiven Installationen schon einen gewissen Anhaltspunkt.
Andererseits ist es durchaus hilfreich, auch die Bewertungen durchzulesen und auf den Link zur jeweiligen WordPress.org Plugin-Seite zu klicken. Denn dort erfährst du z. B. wie gut/schnell der Support ist und welche Probleme aufgetreten sind.
Als nächstes siehst du rechts neben der Bewertung die Angabe, wann das Plugin zuletzt aktualisiert wurde. Falls das letzte Update ein Jahr oder noch länger zurückliegt, spricht das eher dagegen. Da WordPress und wahrscheinlich auch der Entwickler deines Themes ihre Software regelmäßig aktualisieren, steigt die Wahrscheinlichkeit von Konflikten mit dem Alter des Plugins.
Außerdem befindet sich darunter noch einen Hinweis, ob das WordPress Plugin überhaupt mit deiner aktuellen WordPress-Version kompatibel ist. Falls nicht, solltest du es nicht installieren. Wenn es „nur“ noch nicht mit deiner Version getestet wurde, könnte es trotzdem funktionieren. Eine Garantie gibt es jedoch nicht.
Dasselbe trifft auch auf das Zusammenspiel mit deinem Theme zu. Manchmal findest du entsprechende Hinweise auf der Seite des Plugin-Entwicklers. Aber nicht immer. Dann bleibt nur ausprobieren, nach einem anderen vergleichbaren Plugin suchen oder ganz auf die Funktion zu verzichten.
Detaillierte Beschreibung
Nachdem du die Grundvoraussetzungen überprüft hast, klickst du am besten auf Weitere Details. Daraufhin öffnet sich ein Overlay, in dessen Seitenleiste du folgende Angaben findest:
- Version
- Autor
- Zuletzt aktualisiert
- Erforderliche WordPress-Version
- Kompatibel bis zu
- Erforderliche PHP-Version
- Aktive Installationen
- Link zur WordPress.org Plugin-Seite
- Link zur Plugin-Homepage
- Durchschnittliche Bewertung
- Bewertungen
- Mitwirkende
Darüber hinaus kannst du dir die Beschreibung durchlesen und erhältst über die Tabs weitere Informationen. Wobei sich deren Umfang von Plugin zu Plugin unterscheidet.
- Installation
- FAQ
- das Änderungsprotokoll
- Screenshots
- Bewertungen
Installation
Falls das Plugin nun deinen Vorstellungen entspricht, geht es an das Installieren.
- Auf Jetzt installieren und dann auf
- Aktivieren klicken
Anschließend findest du dein Plugin in einer eigenen Liste.
- Plugins
- Installierte Plugins
Falls du WordPress neu installiert hast, sind in dieser Liste bereits einige WordPress Plugins vorhanden. Am besten löschst du diese, denn jedes überflüssige Plugin hat einen Einfluss auf die Ladezeit und somit auch auf das Ranking. Einerseits ist z. B. Aksimet Anti-Spam für EU-Webseiten keine gute Wahl (DSGVO). Andererseits brauchst du auch die anderen normalerweise nicht.
Plugin Verzeichnis
Oberhalb der eigentlichen Liste siehst du folgende Angaben:
- Alle (installierten Plugins)
- (davon) Aktiviert
- bzw. Inaktiv sowie evtl.
- Aktualisierung verfügbar (Anzahl)
Des weiteren zeigt die Liste den Namen und eine kurze Beschreibung des jeweiligen Plugins. Unterhalb des Namens befinden sich die Schaltflächen für Deaktivieren und Einstellungen. Falls du ein Plugin deaktiviert hast, wechseln diese Links zu Aktivieren und Löschen. Außerdem wird unterhalb der Beschreibung ein Link zu den Detail-Informationen angezeigt.
Einstellungen
Einerseits erreichst du die Einstellungen des Plugins über den Link in dieser Liste. Andererseits findest du sie aber auch in der Seitenleiste des Dashboards. Entweder unter
- Werkzeuge bzw.
- Einstellungen
- oder als separaten Menüpunkt.
Welche und wie viele Einstellungsmöglichkeiten du hast, hängt natürlich von der Art des WordPress Plugins ab. Normalerweise ist einiges bereits voreingestellt. Auf jeden Fall ist es sinnvoll, alle Möglichkeiten anzusehen. Anschließend entscheidest du, ob du überhaupt etwas bzw. was du ändern möchtest. Außerdem erhältst du hier auch Informationen zur Verwendung und ggfs. Shortcodes, die du auf Seiten / in Beiträge einfügen müsstest, etc.
Denke auch daran, dass du manche Plugins aufgrund der Bestimmungen der EU-DSGVO (Datentransfer in Nicht-EU-Länder) gar nicht oder nur nach Anpassung (sowie unter Beachtung des DPF) und/oder in Verbindung mit einem Cookie Consent Tool verwenden darfst.
Verwendung von WordPress Plugins
Auch hier kommt es auf die Art des Plugins an. Einige laufen einfach im Hintergrund und du musst gar nichts tun. Andere fügen der Dashboard-Taskleiste eigene Schaltflächen hinzu. Beispielsweise ermöglichen dir Caching-Plugins dort direkt den Cache zu leeren. Oder du rufst die Einstellungen auf, um bestimmte Aktionen auszuführen.
Wenn es sich um ein Plugin handelt, dass Zusatzfunktionen für das Layout der Inhalte deiner Website bereitstellt, erreichst du die Optionen direkt im Editor. Ähnliches gilt für Medien.
WordPress Plugins bearbeiten
Der letzte Punkt im Plugins-Menü ist der Editor (nicht bei allen Hostern/Hosting-Arten über das CMS zugänglich). Hierüber könntest du die Programmierung der WordPress Plugins ändern. Falls du mehrere installiert hast, wählst du rechts oben im Auswahlfenster das gewünschten Plugin aus. Anschließend öffnt sich dessen PHP-Datei (bei manchen gibt es auch noch andere Dateien). Darunter erscheint die Warnung: „Das Ändern aktiver Plugins wird nicht empfohlen.“
Normalerweise ist es auch nicht notwendig, überhaupt etwas zu ändern, unabhängig davon, ob das Plugin aktiv oder inaktiv ist. Wenn doch, solltest du dir schon recht sicher sein, dass du weißt, was du tust und natürlich über Programmierkenntnisse verfügen, denn du bearbeitest die „einzige, originale“ Programmierung (und nicht nur eine Kopie o. ä.). Unter Umständen kann es deshalb passieren, dass das Plugin nach Modifizierung auch nur einer Code-Zeile gar nicht mehr funktioniert.
Änderung bei Plug-ins und Updates
Beachte, dass bei einem Update des Plugins seitens des Entwicklers deine Änderungen i. d. R. überschrieben werden und infolgedessen auch auf deiner Website verschwinden. Deshalb auf Updates zu verzichten, ist aus Sicherheitsgründen jedoch keine Lösung!
Generell ist es immer besser, ein Child-Theme zu nutzen, um Theme- oder Plugin-Dateien zu modifizieren. Dazu suchst du den entsprechenden Code in der Original-Datei, kopierst und bearbeitest ihn auf deinem PC und fügst ihn anschließend in die php-Datei oder das Style Sheet deines Child-Themes ein.
Deaktivieren und Löschen
Ein Plugin zu deaktivieren oder löschen zu wollen / müssen, kann verschiedene Gründe haben. Einerseits könnte es ein, dass es nicht mehr ordnungsgemäß funktioniert oder veraltet ist. Andererseits ist es auch denkbar, dass du es durch ein neues, besseres ersetzen möchtest oder es gar nicht mehr benötigst. In jedem Fall gehst du folgt vor:
- Plugins
- Installierte Plugins
- Plugin auswählen
- Deaktivieren
Anschließend klickst du entweder direkt auf Löschen unterhalb des Plugin-Namens oder oberhalb dieser Liste auf Inaktiv und dann bei diesem Plugin auf Löschen. Falls es, was, wenn auch äußerst selten, vorkommt, nicht klappen sollte, müsstest du es via FTP-Client oder über das Dashboard zur Verwaltung deiner Website beim Hosting-Anbieter direkt vom Server löschen.
Anzahl der Plugins begrenzen
Da sich auch inaktive WordPress Plugins negativ auf die Ladezeit einer Webseite auswirken können, solltest du sie in jedem Fall möglichst zeitnah löschen.
Nützliche WordPress Plugins
Da jede Webseite anders ist und unterschiedlichen Ansprüchen genügen soll, müssen nicht immer die gleichen Plugins sinnvoll oder notwendig sein. Deshalb erwähne ich hier nur einige wenige Basis-Plugins (fett = die vielleicht bessere Wahl):
Spam-Schutz: › Honeypot for Contact Form 7 | › Antispam Bee WP-Plugin | › WP Armour – Honeypot Anti Spam
SE-Optimierung: › Rank Math Seo WP-Plugin | › Yoast SEO WP-Plugin
Social Share Buttons: › Shariff Share Buttons WP-Plugin
Weiterleitung: Redirection mittels Rank Math SEO (s. o.) | › 301 Redirects WP-Plugin | › Redirection WP-Plugin
Bereinigen der „Datenbank“: › WP-Sweep Plugin
WEITERE WORDPRESS TUTORIALS
- WP Login und Einstellungen
- Benutzer & Kommentatoren
- Werkzeuge – Datenschutz
- Themes & Templates
- Design, Widgets, Menüs
- Mediathek
- Seiten & Beiträge
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