WordPress Seiten und Beiträge | Tutorial Teil 8

Struktur einer Website: Worin unterscheiden sich WordPress Seiten und Beiträge? Wann benutzen Sie Kategorien, wann Schlagwörter? + Tutorial zum Download

eb Webdesign - WordPress Seiten und Beiträge - Tutorial Teil 8

Tutorial Teil 8 – WordPress Seiten

Nachdem sich das Tutorial bisher eher mit dem Grundgerüst des WordPress Redaktionssystems beschäftigt hat, wird es langsam Zeit Ihre Website / Ihren Blog mit Inhalt zu füllen. Bevor Sie jedoch die ersten Texte einstellen, noch einige (Ab-)Sätze zur Strukturierung.

Um Besuchern Ihrer Website den Aufenthalt dort so angenehm wie möglich zu gestalten, braucht sie eine klare Struktur. Und damit ist an dieser Stelle nicht das Menü als solches gemeint, sondern dass, was sich darin verbirgt.

Wenn Sie den ersten Text verfassen möchten, finden Sie einerseits WordPress Seiten. Andererseits gibt es aber im Menü des WordPress Dashboards auch noch Beiträge. Außerdem befinden sich unter dem Menüpunkt Beiträge zwei Unterpunkte: Kategorien und Schlagwörter. Wo also anfangen?

Was sind WordPress Seiten?

Oft ist von einer Webseite die Rede, obwohl eigentlich eine Website = ein Internetauftritt gemeint ist. Dieses Missverständnis ist wahrscheinlich einem so genannten „falschen Freund“ geschuldet, der dazu führt, dass das englische Wort „site“ mit dem gleichklingenden „Seite“ übersetzt wird.

Die korrekte Übersetzung von „site“ ist „Ort“. Deshalb steht der Begriff Website für den gesamten Online-Auftritt (Startseite, Blog, Seiten, Beiträge, …). Dagegen bezeichnet Webseite (engl. page) eine einzelne Seite mit Text, Bildern etc.

Das wichtigste Merkmal von WordPress Seiten ist, dass sie statisch sind. Das bedeutet natürlich nicht, dass Sie sie nicht verändern könnten. Jedoch wirkt sich eine Veränderung nicht auf die Gesamtstruktur aus und spielt bei der Verwaltung keine Rolle. Zwar gibt es ein Datum, an dem die Seiten veröffentlich / aktualisiert wurden. Aber dieses hat keinen Einfluss auf die Reihenfolge der WordPress Seiten, wie das bei Beiträgen der Fall ist.

Darüber hinaus können Sie WordPress Seiten nicht kategorisieren und nicht mit Schlagwörtern versehen. Auch sieht WordPress im Editor keinen Textauszug vor. Um Ihre Seiten für Ihre Besucher aufrufbar zu machen, fügen Sie sie manuell in Ihr Haupt- und mobiles Menü ein. Oder Sie kreieren ein eigenes Footer-Menü bzw. ein Menü-Widget z. B. in einer Seitenleiste.

Start-Seite

Dem oben gesagten zufolge eignen sich WordPress Seiten nicht für (Blog-)Artikel, die i. d. R. in Kategorien organisiert und nach Erscheinungsdatum archiviert sein sollen. Typische Seiten sind jedoch Ihre Start- und / oder Ihre Blog-Seite.

Die Startseite oder auch Landing Page ist sozusagen das Eingangstor für Ihre Website. Die URL dieser Seite sollte sich auf den Namen Ihrer Domain beschränken, z. B. https:// deineseite .xy /. Je nach Umfang und Zweck Ihrer Website wäre höchstens noch ein Zusatz wir home/ bzw. start/ oder bei ehrsprachigen Angeboten z. B. de/ sinnvoll.

Da diese Seite alle Besucher willkommen heißt, auch die, die nur zufällig bei Ihnen landen, sollte sie durch ein besonderes Design ansprechend wirken. So verwenden Sie größere Abbildungen, auffällige Gestaltungselemente und heben diese mit den Farben Ihrer Marke / Ihres Unternehmens (Corporate Design) hervor.

Außerdem beschreiben und zeigen Sie hier, was Besucher auf Ihrer Webseite erwartet, über welchen Themen sie sich in Ihrem Blog informieren können bzw. welche Dienste oder Produkte Sie anbieten. Mit entsprechenden „Call-to-Action“-Buttons animieren Sie sie, Ihr Angebot weiter zu erkunden.

Wenn Sie die Liste der WordPress Seiten zum ersten Mal öffnen, finden Sie dort bereits zwei Seiten: Beispiel-Seite (fungiert zu Anfang als Startseite) und Vorlage Datenschutz. Spätestens nachdem Sie Ihre eigene Startseite (und Ihre Datenschutzseite s. u.) erstellt haben, sollten Sie die Beispiel-Seite (sowie ggfs. die Datenschutzseite) löschen. Sowohl die Start- als auch die Blog-Seite sind anschließend in der Liste besonders gekennzeichnet.

Logo verlinkt auf die Startseite

Grundsätzlich sollte die Startseite von jedem beliebigen Teil Ihrer Website erreichbar sein. Deshalb ist sie bei vielen Themes automatisch mit Ihrem Logo (in der Menüleiste) verlinkt. Sie können aber zusätzlich oder stattdessen auch einen eigenen Menüpunkt „Home“ o. ä. erstellen.

Blog-Seite

Eine Besonderheit bei den WordPress Seiten ist ebenfalls die Blog-Seite. Sie ist und bleibt im Editor leer. Wenn Sie sie zum Bearbeiten öffnen, erscheint automatisch die Warnung, dass Sie dieser Seite keinen Inhalt hinzufügen sollen. Deshalb können Sie nur den Titel anpassen und ggfs. über die rechte Seitenleiste ein Beitragsbild hochladen. Darüber hinaus ändern Sie nichts, denn das sonstige Layout bestimmt in erster Linie Ihr Theme-Design. Die URL dieser Seite lautet i. d. R. https:// deineseite .xy / blog/.

Sobald Sie die ersten Beiträge veröffentlicht haben, füllt sich diese Seite automatisch mit Inhalt. Sie zeigt alle Ihre Beiträge nach Veröffentlichungsdatum. Wobei der neuste Beitrag oben erscheint. Für die Erreichbarkeit fügen Sie Ihrem Menü ebenfalls einen eigenen Punkt mit der Bezeichnung Blog hinzu.

Falls Sie auf Ihrer Website ausschließlich Beiträge (z. B. bei einer News-Website) veröffentlichen, also keine sonstigen Leistungen oder Produkte anbieten, können Sie auf die Startseite auch verzichten. Hierfür gehen Sie in die

  1. WordPress Einstellungen
  2. Lesen
  3. Deine Startseite zeigt:
  4. auf Deine letzten Beiträge klicken.

Anschließend ist Ihre Blog-Seite gleichzeitig auch Ihre Start-Seite und für die Zugriffsmöglichkeit gilt das unter Start-Seite beschriebene. Wenn Sie doch beide Seiten verwenden möchten, wählen Sie nicht Deine letzten Beiträge, sondern bei „Homepage“ Ihre Startseite und bei „Beitragsseite“ Ihre Blog-Seite aus.

Sogenannte Pflichtseiten

Nach deutschem und europäischem Recht sind für alle Internetauftritte › bestimmte Pflichtseiten vorgeschrieben. Einerseits das Impressum, das mit Informationen zur Haftung und evtl. durch einen Disclaimer ergänzt wird. Zwar ist letzterer nicht verpflichtend, aber sinnvoll, wenn Sie auf fremde Webseiten verlinken oder fremde Inhalte auf Ihrer Website einstellen. Auch einen Copyright-Hinweis könnten Sie hier hinzufügen.

Andererseits gehört zu den vorgeschriebenen WordPress Seiten natürlich die Datenschutzerklärung. Obwohl WordPress eine Muster-Datenschutz-Seite anbietet, ist es im Hinblick auf die recht komplizierte EU-Rechtslage sinnvoller, eine eigene Datenschutzerklärung zu schreiben. Denn diese muss genau auf die Art, die Inhalte und Funktion(en) Ihrer Website abgestimmt sein.

Je eine Seite für Impressum und Datenschutz

Sowohl das Impressum als auch die Datenschutzerklärung müssen getrennte, eigenständige WordPress Seiten und von jedem Bereich Ihrer Website erreichbar sein. Deshalb befinden sich die entsprechenden Links meistens im Footer oder in der Fußleiste der Webseiten.

Da Sie sich wahrscheinlich nicht tiefergehend mit den zugrunde liegenden Gesetzen beschäftigen möchten, sollten Sie sich Hilfe suchen. Dies kann ein Rechtsanwalt sein, was jedoch einige Kosten verursacht und bei einfachen Blogs oder Informations-Websites, die kaum bis keine personenbezogenen Daten erfassen, nicht unbedingt notwendig ist. Denn im Internet gibt es auch › Beratungs-Portale wie z. B: eRecht24, die Sie über die notwendigen Inhalte informieren und einen Datenschutz-Generator häufig sogar kostenlos anbieten.

Jedoch müssen Sie den Generator natürch zunächst mit den „richtigen“ Informationen füttern. Haben Sie ein Kontaktformular, dann müssen Sie das angeben. Wenn Sie kein Analyse-Tool verwenden, müssen Informationen darüber auch nicht in der Datenschutzerklärung auftauchen. Anschließend sollten Sie den fertigen Text Ihrer durch einen Generator erstellten Datenschutzerklärung noch einmal überprüfen, bevor Sie sie online stellen. Unstimmigkeiten gibt es nicht nur bei wir/unsere oder ich/meine (Unternehmen oder Einzelperson), sondern auch bei automatisch hinzugefügten Abschnitten, die vielleicht so auf Ihre Website gar nicht zutreffen.

WordPress Seiten mit anderen statischen Inhalten

Hierzu gehört die About (Über mich/uns)- und die Kontakt-Seite. Falls Sie auf Ihrer Website Dienstleistungen oder Produkte gegen Bezahlung anbieten, erstellen Sie eine weitere Seite mit Ihren Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) – › beispielsweise für e-commerce Websites. Darüber hinaus wären je nach Art Ihrer Website auch FAQs oder ein Hilfecenter Beispiele für die Verwendung von Seiten.

Zwar sind diese WordPress Seiten nicht Pflicht, gehören aber bei einer guten Webseite irgendwie dazu. Genauso wie die Pflichtseiten bauen Sie jede für sich in Ihr/e Menü/s ein. Oder Sie verweisen darauf an geeigneter Stelle mittels eines Links oder Buttons.

WordPress Seiten
WordPress Seiten im Editor

WordPress Seiten erstellen

Die Struktur von WordPress Seiten ist strikt hierarchisch. Entweder Sie erstellen mehrere voneinander unabhängige Seiten. Oder Sie haben die Möglichkeit, zunächst eine Elternseite einzurichten. Anschließend fügen Sie eine oder mehrere Unterseite/n hinzu.

  1. Seiten
  2. Erstellen
  3. rechte Seitenleiste des Editors
  4. Seiten-Attribute
  5. Übergeordnete Seite
  6. ggfs. im Auswahlfenster darunter auf die Elternseite klicken
  7. und wenn notwendig die Reihenfolge der Seiten festlegen.

Des weiteren legen Sie fest, ob Sie Kommentare zulassen. Abhängig von den Vorgaben Ihres Themes bestimmen Sie auch, ob diese Seite ohne, mit einer oder zwei Seitenleiste(n) versehen sein soll.

Nachdem Sie Ihren Text eingegeben haben, müssen Sie sie nur noch speichern. Falls Sie mit einem SEO-Plugin arbeiten, können Sie bestimmte oder alle Seiten auch von der Indexierung ausschließen. Dann werden sie in Suchmaschinen nicht angezeigt (funktioniert leider nicht immer).

WordPress Beiträge

Im Gegensatz zu WordPress Seiten sind Beiträge dynamisch. So erfolgt die Sortierung in der Übersicht aller Beiträge nach dem Datum der Veröffentlichung.

Nachdem Sie die Beitrags-Übersicht das erste Mal geöffnet haben, befindet sich dort ein Beispiel-Beitrag „Hello World“. Diesen löschen Sie natürlich, spätestens nachdem Sie Ihren ersten eigenen Beitrag veröffentlicht haben.

Zuoberst auf der Liste steht immer der jeweils neuste Beitrag. Nachdem Sie einen älteren Beitrag aktualisiert haben, bleibt er (zunächst) an der bisherigen Position. Wenn Sie ihn aber z. B. bei größeren Änderungen erneut veröffentlichen, wandert er an den Anfang der Liste (s. auch Gutenberg Tutorial – Bedienfelder). Dasselbe gilt natürlich auch für die Reihenfolge auf der Blog-Seite.

Außerdem haben Sie bei Beiträgen wesentlich mehr zusätzliche Optionen.

  • Einer Kategorie zuordnen
  • Schlagwörter festlegen
  • Beitragsbild hochladen
  • manuellen Textauszug (Snippet) erstellen
  • Kommentare / Pingbacks (nicht) erlauben
  • Anzahl und Position der Seitenleiste/n bestimmen (Theme-abhängig)

Wenn Sie WordPress Seiten oder Beiträge zu einem späteren Zeitpunkt bearbeiten möchten, rufen Sie das entsprechende Übersichtsfenster auf. Unterhalb des jeweiligen Titels klicken Sie auf eine der Optionen Bearbeiten – QuickEdit – Löschen – Anschauen.

WordPress Beiträge
WordPress Beitrag im Editor

Kategorien

Sowohl Kategorien als auch Schlagwörter dienen der besseren Strukturierung und Auffindbarkeit Ihrer Beiträge, nicht jedoch Ihrer WordPress Seiten. Während grundsätzlich beliebig viele Schlagwörter möglich sind, sollten Sie nur wenige, aber aussagekräftige Kategorien verwenden.

Denn normalerweise ordnen Sie einen Beitrag nur einer Kategorie zu und versehen ihn dann mit mehreren passenden Schlagwörtern. Wobei Sie auch gänzlich auf Schlagwörter verzichten könnten, Kategorien jedoch ein wichtiges Struktur-Element darstellen.

Sobald das Grundgerüst gedanklich steht, erstellen Sie Ihre Kategorien im eigenen Editor:

  1. Beiträge
  2. Kategorien
  3. Neue Kategorie erstellen
  4. Name und URL eingeben
  5. (keine) übergeordnete Kategorie auswählen
  6. evtl. Beschreibung hinzufügen
  7. Neue Kategorie erstellen (Speichert deine Eingaben)

Anschließend finden Sie die Liste Ihrer Kategorien auf der rechten Seite im selben Fenster. Dort können Sie sie später auch bearbeiten, weitere hinzufügen oder löschen. Bedenken Sie beim Löschen jedoch, dass auch Kategorien jeweils ihre eigene URL haben, was nach dem Löschen 404 Fehlermeldungen verursachen kann. Deshalb es ist es sinnvoll auch dafür eine Weiterleitung einzurichten.

Vorher ein Konzept erstellen

Einerseits können Sie eine Kategorie direkt im Beitrags-Editor einrichten. Andererseits ist es aber sinnvoller, schon im Voraus eine Grundstruktur für die Kategorien Ihrer Website zu entwerfen.

Schlagwörter

Für das Erstellen von Schlagwörtern gilt das gleiche Prinzip wie bei Kategorien. Allerdings gibt es keine über- oder untergeordneten Schlagwörter und auch sie sind nur bei Beiträgen einsetzbar, nicht bei WordPress Seiten.

Nachdem Sie Ihre Beiträge bestimmten Kategorien zugewiesen und mit Schlagwörtern versehen haben, erscheinen sie nicht nur auf Ihrer Blog-Seite. Sondern WordPress erstellt automatisch weitere Archiv-Seiten für jede Kategorie und für jedes Schlagwort.

Wenn Sie in Ihrem Beitrag beispielsweise über eine Wanderung in den Alpen schreiben, könnte das so aussehen:

  • Kategorie: Abenteuer
  • Schlagwörter: Wanderungen, Alpen, Südtirol, Sommer2019

Infolgedessen wäre Ihr Beitrag nun auf der Blog-Seite sowie fünf Archiv-Seiten zu finden.

Hiermit endet meine Tutorial-Reihe „Einführung in das Redaktionssystem von WordPress.org“. Lesen Sie auch die Tutorials über das Arbeiten mit dem Gutenberg-Editor.

PDF: Beitrag herunterladen
eb Webdesign - WordPress Tutorial WordPress Seiten und Beiträge

WEITERE WORDPRESS-TUTORIALS

Abbildungen © eb, WordPress | › Externe Verlinkungen: Dieser Beitrag enthält keine Affiliate-/Partner-Links.

Lesen Sie weiter

GenerateBlocks Tutorial - eb Webdesign

GenerateBlocks Tutorial | 9 geniale Blöcke für WordPress

GenerateBlocks erweitert die Gestaltungsoptionen ohne den Code einer Website aufzublähen. Sind die überdimensionierten Page Builder damit endlich überflüssig?